Hallo.
Wie ich in einem anderen Beitrag schon zeigte, habe ich ja mein verstorbenes Chromatopelma cyaneopubescens Männchen ausgestopft.
Darauf hin hat sich kürzlich Irene Kirbs
bei mir gemolden, und mir ein verstorbenes, subadultes Xenesthis immanis Weibchen zugesandt, mit der Bitte, einen Bericht dazu verfassen.
Dieser Bitte komme ich hiermit gerne nach.
Zunächst möchte ich aber darauf hinweisen, das dies auf keinen Fall eine Anleitung sein soll. Dies ist meine zweite Taxidermie, und ich muss selbst noch vieles lernen. (Anregungen sind hier natürlich wilkommen). Praktisch alles ist improvisiert oder reine Experimentierfreude.
Die Spinne war 3 Tage mit der Post unterwegs, aber dafür hielt sich der Geruch aber noch in Grenzen, aber viel länger hätte es nicht vertragen. Ich habe sie bei mir wieder erstmal eingefroren, um aktive Bakterien zu inaktivieren, und die Geruchsbelästigung am folgenden Tag zu minimieren.
Soo... Genug gequatscht.... Bilder (und gequatsche) :
Teil 1
Während die Spinne auftaute, habe ich mal das Szenario gestaltet.
Dazu habe ich auf dem Tablett der Ikeaglasglocke mit nassem Haushaltspapier das Gelände gestaltet und danach im Backofen getrocknet.
Währenddessen, habe ich mal die Brennhare mit Haarspray fixiert.
Übrigens, die Unterlage meines Basteltisches ist eine Glasplatte, das Papier liegt zwecks Kontrast darunter. So werden die Brennhare beim Austopfen nicht abgerieben. Nachteil ist, dass die Spinne auf der Unterlage rutscht.
Danach habe ich mit einer Spritze Desinfektionsalkohol in die Spinne injiziert, so dass eventuelle Erreger abgetötet werden und die Spinne sich streckt, was die Präparation vereinfacht.
Letzteres erwies sich als Fehler, da der benötigte Druck wohl Körperflüssigkeit in das Exoskelett presst und die Färbung verfälscht.
Bilder vom Ausnehmen erspare ich euch, da findet man auch genug Anleitungen im Netz. Ich habe mich für einen T-Schnitt entschieden, und das ganze nach dem Säubern mit Watte ausgestopft und mit Sekundenkleber zugeklebt.
Den getrockneten Papierhaufen mit ordentlich schwarzem Silikon beschmiert und trockener Erde einmassiert, zugeschnitten und auf das Tablett gelegt.
Der "Mikadostab" daneben, wird später noch wichtig.
Nachdem ich die grösseren Dekoelemente platziert und in den noch weichen Silikon eingepresst habe, habe ich alles noch mit etwas lockere Erde bestreut, und danach grosszügig mit Haarspray eingesprüht.
Gibt noch einen netten Feuchtigkeitseffekt.
Zum Schluss noch Laub ect eingebracht und alles wiederum mit Haarspray getränkt. Zum einen fixiert es die kleinen Laubfragmente, zum anderen sieht so alles auch dauerhaft feucht aus.
Jetzt kommt auch der Mikadostab ins Spiel. Dieser wird in passende Grössen geschnitten und soll die Spinne unter dem Abdomen und dem Sternum stützen, so dass der Körper nicht auf dem Boden liegt:
Weiter geht es mit Teil 2