Stehn Caribena versicolor auf Staubsauger?

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  • Hallo


    Hab heute mal wieder mein Terrarienzimmer geputzt, dabei auch Staub gesaugt.

    Dabei fiel mir auf, dass meine beiden subadulten Caribena versicolor ganz aufgeregt durchs Terrarium spaziert sind. Wenn ich den Sauger ausgeschaltet hab, gingen sie nach kurzer Zeit wieder zurück ins Gespinst, simultan, wie abgespochen. Es ist ein Pärchen, Geschwister. Ihre Terrarien stehen aber nicht nebeneinander sondern auf verschiedenen Ebenen im Regal.


    Meine Schwester hatte bei ihrem adulten Versicolor Männchen beobachtet, dass er beim Staubsaugen immer angerannt kam und wie wild getrommelt hat.

    Keine meiner anderen Tiere reagiert auf den Staubsauger. Ich selber spür keine große Vibration. Ich saug auch nicht die Terrarien ab, nur den Fußboden.


    Habt ihr auch schon mal bemerkt, dass die Versicolor aufs Staubsaugen abfahren?


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo Irene


    Ich habe das selbe Verhalten auch bei meinen 2 subadulten C.versicolor festgestellt.


    Wenn ich Staub sauge geht kurz die Post ab, dann ist wieder Ruhe. Lustigerweise zeigt die Mutter der beiden das nicht, aber alle drei reagieren darauf, wenn ich mich vor's Terri stelle und mit ihnen spreche. Dann kommen sie alle aus dem Gespinnst und spazieren umher, bis ich wieder schweige. :D


    Vielleicht sind Versicolors eifach besonders sensibel?


    Lg

    Lara

  • Hallo Lara

    Wie cool ist das denn! Hab ich natürlich sofort ausprobiert. Leider reagieren meine beiden gar nicht auf Ansprache. Wobei ich zugeben muss, dass ich auch nicht so recht wusste, was ich ihnen erzählen soll. Wahrscheinlich wars einfach zu langweilig 🤔.

    Liebe Grüße Irene

  • Wer weiß schon, als was Vibrationen außerhalb des Terris drinnen bei den Krabblern und ihren Instinkten ankommen.

    Wenn ich bei meiner Geniculata mit ner Chipstüte vor dem Terrarium rumknistere, setzt bei ihr der Futterreflex ein und sie kommt angeschossen. Anscheinend simulieren die "Vibrationen" in der Luft 30 cm vor ihrem Terri, durchs Glas "gefiltert", drinnen das Trippeln eines Beutetieres recht gut.

  • Hallo Chris

    Das ist ja interessant. Denkst du, dass sie wirklich auf das Knistern reagiert? Wenn Spinnen so sensibel reagieren, wie können sie dann in der Natur mit Wind in Grashalmen und Bäumen umgehen?

    Vielleicht denkt sie ja: „Oh prima, mein Pfleger! Und er hat was dabei. Muss Futter sein!“

    Oder es sind wahrnehmbare Lichtreflexe durch die Tüte?

    Spinnen können nichts hören, das ist gesichert, oder?

    Lg, Irene

  • Es gibt ja viele Tiere, die zigmal empfindlichere Sinne als wir haben und auch der Mensch nimmt unterbewusst sehr viel mehr Sinneseindrücke auf, davon wird nur 90% oder so als irrelevant weggefiltert.

    So ähnlich wird das auch bei Tieren funktionieren, denke ich mir, ansonsten müssten z. B. Hunde mit ihrem empfindlichen Gehör ständig am Rad drehen.

    Gut, Vogelspinnen haben nun kein Gehirn im dem Sinne, was aktiv filtert und sortiert, aber irgendeine Form von Priorisierung und "Bewertung" der Sinneseindrücke wird es da sicherlich auch geben.

  • Da stimme ich dir 100% zu. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie viele Reize die Tiere durch die Glasscheibe wahrnehmen können, die übers Sehen hinausgehen. Und wie perfekt sie unterscheiden können: Staubsaugen (sehr attraktiv), Sägen oder etwas auskratzen (völlig uninteressant).

    Oder bei dir das Rascheln der Chipstüte.

  • Hallo Irene


    Ich denke die Frequenz triggert die Spinne.

    Sie reagieren ja auch viel impulsiver auf flinke Futtertiere (Heimchen, Schokoschabe) wie bsp Wüstenheuschrecken. Das Tier nimmt sicherlich die Frequenz der Vibrationen war.


    Noch schlimmer, meine Boas reagieren auf Infrarotstrahlung, die Tiere können mich durch die Scheibe auf mehrere Meter Punkt genau anvisieren.


    Dass sie mittels Sinneshärchen und Signalfäden sensibel auf Schall reagieren, dürfte ja allseits bekannt sein.


    Grüsse, Jannik

  • Hallo Jannik


    Danke für die Antwort. Im Großen und Ganzen ist mir das schon klar.

    Was ich halt so schön finde, ist, dass die Versicoloris als einzige so auf den Staubsauger abfahren. Und das ja nicht nur bei mir. Das hat schon was :grins:.


    Folgen dir die Boas mit den Augen, wenn du am Terrarium vorbei gehst? Die Glasscheibe nehmen die schon als Hindernis war, oder?


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo Irene


    Ich kann mir schon vorstellen, dass Caribena versicolor etwas sensibler auf Vibration reagiert und diese auch als Störgeräusch wahrnimmt. Wäre Mal spannend zu wissen, von was sie sich in der Natur hauptsächlich ernähren. Martinique hat ja sicherlich einiges zu bieten.


    Sie haben ein spezielles Sinnesorgan womit sie Infrarot Strahlung wahrnehmen. Um Fledermäuse bei Dunkelheit aus der Luft zu greifen. Im Prinzip eine Wärmebildkamera. Ich bin einfach immer wieder baff, wie sensibel und gut das ganze funktioniert.


    Visuell reagieren sie eher auf Bewegung also ist das auszuschließen.


    Zurück zu der Spinne, auch bsp. Lycosidae oder Phoneutria, welche nicht auf Signalfäden angewiesen sind, reagieren und lokalisieren Beutetiere am anderen Ende des Terrariums.

    Das, basierend auf entweder Schallwellen durch die Luft oder Vibration die über die Erde übertragen wird. Durch die 8 Beine dürfte dann auch die Orientierung/Richtung geregelt sein.


    Welches nun der dominierende Faktor ist, weiss ich ehrlichgesagt nicht, die Sinneshaare nehmen wohl beides war. Da gibt es aber noch den ein oder anderen im Forum, der dir da mehr zu sagen könnte 😉.


    Kürzliche Erkenntnisse sollen ja auch belegen, dass Spinnen mit den Sinneshaaren "schmecken" bzw. Pheromone wahrnehmen.


    Kannst ja Mal einen anderen Motor mit 1500-30'000 Rpm anwerfen und schauen auf welche Frequenz deine Versis wirklich abfahren 😅. Oder eine Gummimatte unterlegen, dass sollte etwas entkoppeln. Ob nun unters Terri oder den Staubsauger überlasse ich dir 😁.

  • Wäre Mal spannend zu wissen, von was sie sich in der Natur hauptsächlich ernähren. Martinique hat ja sicherlich einiges zu bieten.

    Die Hauptbeute von C. versicolor ist Anolis roquet, also eine Echsen-Art! Die Tiere werden mit Schwanz maximal 20-25 cm lang (Rumpflänge ca. 10 cm) und sind auf der ganzen Insel sehr zahlreich vertreten. Einen Bezug zum Staubsauger würde ich daher hier nicht herstellen.


    Martinique ist erschreckenderweise sehr insektenarm. Das hat 2 Gründe: 1. ist es eine Vulkaninsel, die nie mit dem Festland verbunden war und es daher schon oft der Fall ist, dass der Artenreichtum beschränkt ist. Und 2. hat man auf der Insel in großen Mengen mit dem Pestizid Chlordecon gearbeitet, welches zu den schädlichsten Pestiziden weltweit gehört. Dies hat zusätzlich dazu geführt, dass viele Insekten vernichtet wurden.


    Wir haben uns damals auf einer Bananenplantage umgesehen und es war der leblosest Ort, den man sich vorstellen kann! Außer Stechmücken war da nichts zu finden! In den geschützten Regenwäldern sieht es etwas anders und besser aus.


    Ich habe einen Artikel bei der Arachne über C. versicolor eingereicht, welcher bald erscheinen sollte. Da hab ich das nochmal ausführlicher dargestellt. Sobald der Artikel da ist, werde ich auch Bilder und Texte auf unserer Facebookseite veröffentlichen.

  • Martinique ist erschreckenderweise sehr insektenarm. Das hat 2 Gründe: 1. ist es eine Vulkaninsel, die nie mit dem Festland verbunden war und es daher schon oft der Fall ist, dass der Artenreichtum beschränkt ist. Und 2. hat man auf der Insel in großen Mengen mit dem Pestizid Chlordecon gearbeitet, welches zu den schädlichsten Pestiziden weltweit gehört. Dies hat zusätzlich dazu geführt, dass viele Insekten vernichtet wurden.

    Hallo Phil


    Danke für die spannende Info, dann freu ich mich auf den Artikel 👍. Berichte aus dem natürlichen Lebensraum finde ich immer eine lehrreiche Ergänzung!


    Grüsse

  • Hallo


    Viele meiner Spinnen, besonders die Pternichillus murinus, reagieren relativ stark auf das Knistern des Katzenfutterbeutels, wenn ich die Schaben füttere.

    Ich vermute, dass die Schallwellen des Knistern einfach ähnliche Reizungen verursachen, wie ein Futterinsekt.


    Gruss, Alveus

  • Meine C.versicolor kommen beim Staubsauger auch hervor.

    Heute habe ich mal wieder eine Fliege verfüttert, weil die Jagd immer so schön spannend zu beobachten ist. Dabei ist mir aufgefallen, dass die C.versicolor auch stark auf das Brummen reagiert hat, selbst, als die Fliege noch außerhalb des Terrariums in einer Dose war. Auch im Terrarium ist sie beim Brummen losgesprungen, zunächst in die absolut falsche Richtung, aber letzendlich natürlich erfolgreich (gezielter Sprung aus 10cm Entfernung).


    Die anderen Spinnen fanden das Brummen der Fliege uninteressant, nur die Versi hat reagiert. Ich war allerdings auch nicht so nah an ihren Terrarien, das werde ich bei der nächsten Fliege ausprobieren.

  • Hallo Christoph

    Da hast du aber Glück, wenn deine so zeigefreudig ist. Meine sitzt immer in ihrem Gespinst, da schauen höchstens mal ein paar Beine raus.

    Auch das Männchen sitzt in einem blickdichten Gespinst.

    Hat sich denn deine gar nicht eingesponnen? Das wäre eher untypisch für die Art.

    Lg, Irene

  • Also die hat meine Frau ausgesucht und bis jetzt sieht man sie immer setzt sich ganz nach oben im Terra weil es da am wärmsten ist Gespinnst hat sie noch keines gemacht. Wir haben sie seit der Weinstadt Börse. Lg Christoph

  • Hey Irene, ich muss mich Christoph anschließen. Wir haben drei versicolor, zwei Mädels und ein Bub, alle drei sind IMMER zu sehen. Gespinste sind da, aber dennoch sind alle, also jeder in seinem Terra, stets draußen. LG Nicole

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