Servus Matthias,
Schön dass dich Spinnen auch so faszinieren.
Brachipelma hamorii wächst generell eher langsam wobei ich auch hier schon von Individuen gehört habe die sich deutlich schneller entwickeln. Ich habe von Tieren gehört die in etwa 3 Jahren adult wurden, aber auch von anderen bei denen es über 10 Jahre gedauert hat. Ich selbst habe z.B. eine 0.1 B. hamorii aus einer Nachzucht von 2012, also 9 Jahre alt, die ich gerade mal so als adult einstufen würde, wobei ich auf jeden Fall noch eine Häutung abwarten werde bevor ich mich potenziell auf die Suche nach einem Männchen mache.
Dabei gibt es noch die Schwierigkeit die Joachim bereits angesprochen hat das mein Tier damals noch unter dem namen B. smithi verkauft wurde. Das heißt aber nicht dass alle B. smithi Spinnen automatisch B. hamorii wurden, denn es handelte sich dabei einfach schon immer um 2 leicht verwechselbare Arten die durch eine räumliche Trennung entstanden. Viele B. hamorii wurden aber vor der Revision noch fälschlich als B. smithi gehandelt.
Gerade als Jungtiere häuten sie sich noch öfter im Bau und bleiben dann auch gerne noch einige Zeit verschanzt. Generell kannst du davon ausgehen dass sie den Bau dann wieder öffnen wenn sie bereit sind wieder Futter aufzunehmen und dass kann gerade im Winter wenn es kühler ist auch bei kleinen Spinnen schon von bis zu 2 Monaten dauern, in der Regel aber nur 2-3 Wochen. Dabei sollte man sie in Ruhe lassen und einfach abwarten. Nach der Häutung bringen die Tiere die Haut meist hinaus, oftmahls aber völlig zerstückelt. Manches mal bauen sie die Häute aber auch unterirdisch ein.
Du solltest Futtertiere auch nicht zu lange lebend im Terrarium lassen, denn diese könnten im Schlimmsten fall das Tier bei der Häutung stören oder sogar angreifen. Wenn eine Spinne keine Reaktion auf ein Futtertier zeigt oder sogar gänzlich im Bau verbarrikadiert ist sollte man diese also entfernen.
Was Futtertierreste bzw. Boluse angeht kannst du sie entspannt entfernen musst aber nicht umbedingt den Bau der Spinne zerstören, wenn sie sie nicht selbst rausschafft kannst du sie drinnen lassen. In den meißten Fällen sind diese so trocken/reduziert dass man sie auch im Terrarium lassen kann ohne dass sich schimmel ausbreitet, besonders wenn du noch Collembola(Springschwänze) oder Asseln im Terrarium hast. Bei toten Futtertieren die nicht angerührt wurden würde ich eher darauf achten diese möglichst bald zu entfernen so dass sich kein starker Buckelfliegen, Milben oder Nematodenbefall auf dem Toten Tier bildet, denn diese können in großer Zahl auch einer gesunden Spinne lästig werden.
Wenn du testen möchtest ob ein Futtertier noch lebendig in der Höhle versteckt sitzt und deine Spinne eventuell gefährdet kannst du ein Stück Karotte oder eine Hafer-Flocke in eine Ecke legen und am nächsten Tag überprüfen ob diese angefressen wurden. In der Regel würde ich aber davon ausgehen dass die Spinne sie gefressen hat oder zumindest aus der Höhle verdrängt wenn sie diese selbst nutzt.
Kritischer ist es wenn die Spinne im Freien sitzt und dann eventuell Futtertiere unbemerkt im Bau überleben.
Hier eine meiner Spinnen. 0.1 B. hamorii. Frisch gehäutet.
Was Licht und Temperatur angeht kann ich nur sagen dass es nicht notwendig ist eine Lampe für die Spinne zu installieren. Von Wärmelampen rate ich generell ab, da habe ich bereits zu viele Horrorgeschichten von toten Spinnen gehört.
Zimmertemperatur reicht übrigens das ganze Jahr über völlig aus. Ich befeuchte immer die unteren Erdschichten für meine Spinnen achte aber nicht auf Luftfeuchtigkeit oder genaue Temperaturen denn meine Tiere werden nicht extra beheizt.
Viele Glück,
Wolfram