Wow, Tristan,
das war ja mal ein heftiger Brocken, es scheint dir sehr am Herzen zu liegen.
Ich möchte dir nicht wiedersprechen, nur eigene Gedanken darlegen und um Rückmeldung bitten.
Ich selbst halte jetzt seit 5 Jahren Vogelspinnen, wobei ich mich erst seit 2 Jahren dazu entschieden habe dass es ein Hobby ist das mir Freude macht und das ich auch mit mehr Arten und auf Dauer machen möchte.
Ich selbst stimme dir was SM angeht total zu, bin auch ein totaler Verweigerer und bin lediglich in sachlichen Foren öfter mal am stöbern und auch ein bisschen aktiv in den Diskussionen, denn nur so kann man Kontakt zu Gleichgesinnten außerhalb des eigenen Freundeskreises aufbauen und zumindest eine Zeitlang halten.
Ob ich/andere Forenmitglieder Teil an dieser von dir beschriebebnen Entwicklung sind finde ich etwas zweifelhaft, ich habe das Gefühl dass sich SM- und Forenmitglieder ziemlich klar in diese 2 Gruppen trennen lassen, aber na ja außschließen kann nich es nicht und von 10 Neueinsteigern im Hobby ist vermutlich nur 1 Forenbesucher dabei...
Ich bin zum Beispiel jemand der nur Tiere um sehr niedrige Preise kauft und natürlich nur wenn ich bereits davor Recherchiert habe, die Art suche und auf der Börse beim durchlesen der Artenliste die Art einem mir passenden Preis sehe. Meist kommt dabei heraus dass ich mir kein Tier kaufe, und wenn doch kaufe ich auch gleich meist 2 oder 3 Stk.
Ich sehe das zum Teil so, dass es gut ist wenn die Tiere so stark im Preis fallen das ein Import von Wildfängen einfach nichtmehr rentabel ist. Allerdings muss ich dir recht geben dass dies vermutlich bedeutet dass unmengen an NZ im überschuss vorhanden sind mit deren Schicksal ich mich noch nie bewusst beschäftigt habe.
Ich bin selbst noch nie auf die Idee gekommen eie Art zu Züchten um daran zu verdienen sondern nur um für mich selbst eine nächste Generation zu schaffen, wenn davon dann ein paar Tiere auch in die hände anderer Begeisterter Spinnenhalter gelangen ist das Super, aber das ist ein Bonus. Ich denke ich werde auch in Zukunft versuchen meine "Häufigen" Arten zu Züchten, aber ich mache dass für mich, weil es mir Freude bereitet.
Kommt es mir nur so vor oder kommt der Großteil deiner Frustration von Erlebnissen auf Facebook, Instagramm und Co.? Ich habe schon oft über die heuchlerische Natur/Egotrieb in vielen Gruppen dieser SM Plattformen gehört und sie von Anfang an vermieden. Ein anderer Grund auf Foren aktiv zu sein ist für mich gerade um Leuten die Ihre Tiere falsch halten und um Hilfe bitten zu helfen, so wie auch mir anfangs geholfen wurde. Dabei she ich aber einen Großen unterschied zwischen "Falsch" und "Effizient", man kann seine Tiere genau so gut in einem optisch toll eingerichteten Terrarium falsch halten wie in einer kleineren Plastikdose.
Meine Meinung zu deiner Zucht, nimms nicht persönlich ich sehe das auch bei anderen so, wenn dus nicht für DICH machst, dann lass es lieber bleiben, aber ich sehe dass das eh dein Plan ist. So mach ich es auch.
Was deinen Wunsch an eine Preisuntergrenze angeht bin ich geteilter Meinung.
Einserseits finde ich dass die Arbeit und der Einsatz der Züchter Wertschätzung verdient, andererseits finde ich dass man bei 200+ Nachkommen und geringer Nachfrage doch bitte Tiere unter den Teils absurden Standardpreisden abgeben, oder zumindest den Preis bei mehrabnahme stark reduzieren kann.
Ich hab da jetzt nicht lange darüber nachgedacht, aber so in etwa könnte das außsehen:
1 Tier 5EUR, 2x 6EUR, 3x 6,5EUR, .... 10x 10EUR, ...
Ich hab zuletzt 2.0 MM Chilobrachis sp. "Kaeng Krachan" für jeweils 5 Euro abgegeben und gleich ausgemacht dass ich bei Erfolg einen Teil der Jungtiere für den gleichen Preis zurückerstatten kann. Ich hätte sie Auch gegen Kokonbeteiligung hergegeben aber die Käuferin wollte das nicht machen weil sie keinen Erfolg garantieren konnte.
Es gibt also durchaus noch aufrechte Halter und ich versuche immer vor allem im eigenen/näheren Umfeld gute Kontakte aufzubauen.
Bzw. gute Freunde hab ich durch das Hobby auch bereits gewonnen.
Das du keine Abnehmer für deinen Kokon gefunden hast tut mir leid, aber an sich hast du für einen neue Generation gesorgt, darauf kannst du doch Stolz sein, müssen denn ALLE Nachkommen überleben? Wenn man so denkt dann dürften nur ganz wenige überhaupt züchten und die Arten sind gleich wieder verschwunden. Besser es züchten 100 Leute und es überleben jeweils nur 1% als es züchtet einer und 100% leben, so bleibt auch die genetische Vielfalt eher erhalten und der Preis kann nicht willkürlich vorggegeben werden.
Natürlich gebe ich dir recht, dass gerade hier wirklich auf den Erhalt der Lokalformen geachtet werden sollte und das ist leider mit dem Verkauf an Unbekannte bzw. Spontankäufer, Zoohandlungen oder online Shops kaum zu vermeiden....
Daher würde ich in so einem Fall immer versuchen eine gewisse Anzahl selbst zu halten bzw. unter Freunden und bekannten aufzuteilen.
So ein Projekt ist immer mit großem persönlichen Aufwand verbunden. Das betrifft aber nicht nur dieses Hobby sondern genauso Zierfische, Vögel, Chameleons und nahezu alle anderen Gruppen in der Terraristik und Aquaristik, zum Teil sogar die Botanik.
Bevor du dich jetzt über meine Außsage ärgerst, es ist meine momentane Meinung, aber ich konnte leider noch nie mit jemanden eine konstruktive Diskussion zu dem Thema führen, wenn du weitere Gegenargumente hast oder einen anderen Blickwinkel bitte erklär ihn mir, vielleicht änderst du meine Meinung zu so manchen Punkten ja wieder.
Ich habe selbst zum Beispiel absolut kein Interesse am Verkauf eigener Nachzuchten, vielleicht entgeht mir daher ein relevanter Punkt, ich war damals froh einfach 800+ Lasiodora parahybana in N1 verschenken zu können bevor der eigentliche Aufwand gestartet hat, wobei ich schon von Anfang an wusste dass ich maximal 10 auffziehen würde, 6 sind es schlussendlich geworden und 2 davon gehen bald an Bekannte, ein oder zwei Weibchen werde ich mir schlussendlich behalten.
Wenn ich beim nächsten mal eine Verkaufswürdigere Spinne züchte werde ich vielleicht einmal versuchen Tiere um 5EUR abzugeben aber viel Aufwand möchte ich mir dabei nicht machen. Wenn ich sie überhaupt verkaufe.
Regards,
Wolfram
edit: Mit deinem Zweiten Post hast du mir etas mehr Kontext zu deiner Meinung gegeben, ich stimme dir absolut zu dass nicht einfach Jahr auf Jahr gezüchtet werden sollte nur um permanent Spiderlinge auf der Liste zu haben, ungeachtet dessen dass es bereits unmengen davon gibt. Ein mal alle 7-10 jahre genügt vollkommen um sich selbst mit der nächsten Generation aus ENZ zu bescheren. 