Beiträge von olaf.l

    Moin allerseits!


    Also ich finde an der Thematik nichts schlimmes. Jedenfalls solange nicht, wie jemand trotzdem verantwortlich mit den Tieren umgeht. Und den Eindruck habe ich bei den Beiträgen eigentlich schon.


    Ich denke auch, dass es auch mit noch soviel Recherche gar nicht möglich ist, den Eindruck vorweg zu nehmen, den man dann "in echt" mit dem betreffenden Tier hat. Sicher gibt es neben Größenangaben, Färbung etc. auch Hinweise auf Verhalten, Präsenz usw. Aber wie das alles mit den eigenen Interessen dann zusammen kommt, lässt sich für viele schwer voraussehen.


    Es spricht aber auch nichts dagegen, wenn man sich eben nur vornimmt, die eine oder andere Species oder auch Gattung in Zukunft einfach lieber nicht mehr auf dem Schirm zu haben, die bereits vorhandenen Tiere aber weiterhin gut pflegt.


    So verschieden wie unsere Pfleglinge sind aber auch wir Halter. Es gibt ja nicht wenige, die sich einer bestimmtem Gattung, wie zum Bsp. den Avi's verschreiben. Ich selbst finde es schön, wenn viel Abwechslung im Spiel ist. Daher geht es in meinem Spinnenzimmer recht bunt her. Alle Kontinente mit 46 verschiedenen Arten.


    Wer es sich vom Platz und erst recht natürlich vom zeitlichen (und bißchen auch vom finanziellen) Aufwand her erlauben kann, dem würde ich auch empfehlen, sich noch mehr und möglichst vom Verhalten verschiedene Tiere anzuschaffen. Wenn ich z.B. nur Cyriopagopus sp., kleine Cyriocosmus, diverse Höhlenbewohner, wie Ephebopus, Idiothele etc oder eben auch nur die meist "herumsitzenden" Brachypelmen, Lasiodoras oder Grammostolas hätte, würde mir auch irgendwas fehlen. Je mehr, desto mehr Abwechslung ist aber im Hobby. Und wenn sich dann doch mal wieder nach Wochen die hübsche schioedtei zeigt, ist es immer was besonderes...


    Also - mein Rezept heißt eindeutig: Vielseitigkeit, wenn es sich ermöglichen lässt... In meinen kleinen 10qm, in denen die Achtbeiner zu Hause sind, ist jeden Tag/jede Nacht irgendwas anderes zu sehen und zu bestaunen.


    Es gibt für mich deswegen auch keine VS, die ich gar nicht mehr haben wollte. Jedenfalls nicht, solange ich den Platz für viele habe. Wenn das nicht so wäre, würde ich allerdings auch auf jene verzichten, die man so gut wie nie sieht, oder die halt besonders wenig in Bewegung verfallen.


    Grüße ringsum!
    Olaf

    Hallo,


    ich nehme zur Aufzucht von Avis (spec. purple, spec. amazonica, versicolor, diversipes, spec. cheyenne) gerne Plastikgefäße über die ich ein Stück Seidenstrumpf als Deckel ziehe. Gummi drum und fertig ist die gut belüftete Dose. Man kann dann auch gut durch den Deckel sprühen... und es ist nicht aufwendig.


    Viele Grüße
    Fred

    Hi Fred,


    hört sich auf jeden Fall auch sehr luftig an! Und ohne Probleme schnell zu besorgen, wenn man was braucht.
    Das mit dem Sprühen durch den Deckel ist natürlich auch super einfach. Aber ich stelle es mir beim Füttern bißchen fummelig vor, wenn man aufpassen muss, dass der Gummi nicht wegschnappt, oder wenn man den Strumpf nur leicht liften will, damit die Spinne nicht flüchtet. Oder hast Du da irgendwelche Tricks?


    Bei den Avi's kein Problem: -aber bei anderen, insbesondere grabenden Arten, muss man sowohl bei Strumpf, als auch bei Schaumstoffstopfen aufpassen, da beide den Beißern der Tiere nicht lange standhalten... Aber Avi's (und auch bei mir die Poeci's) sind da sehr artig.


    Grüße
    Olaf


    Tag
    Nennung von Gattung und Art wäre - besonders im Zusammenhang mit "regelmäßig Feuchtigkeit aufnehmen" - recht nützlich.
    Gruß
    Joachim B.

    Hallo Joachim!


    Danke erstmal für den Hinweis! Klar, stimmt! Hatte ich auch überlegt, aber dann doch nicht gemacht, weil es in diesem Thema bisher fast nur um Aviculariae im Allgemeinen ging. Aber natürlich gibt es auch innerhalb der Gattung eine ziemliche Spanne beim Feuchtigkeitsbedarf der Tiere, auch bei den adulten. Und wie immer sollte sich jeder vorher ausreichend über seine Pfleglinge im Einzelnen informieren.


    Konkret habe ich mir einige A. versicolor, die von vielen als besonders heikel beschrieben werden, gekauft. Wahrscheinlich, so sagte auch dieser Verkäufer, sind bei dieser ja nicht gerade selten nachgezogenen Art, für die ungebrochene Nachfrage neben der Attraktivität auch die hohen Ausfallraten verantwortlich. Die zweite Art, die ich mir dort angeschafft habe, sind ebenso kleine slings (waren alle N2) von A. sp. amazonica. Letztere wurden noch etwas stärker feuchtigkeitsliebend bezeichnet, als bspw. die A. versicolor, die auch schon als sehr anfällig gegen Dehydrierung gelten, also nicht zu trocken gehalten werden dürfen.


    Gerade aus Angst vor'm zu feucht Halten, mit den bekannten Risiken durch stauende Nässe, werden sehr wahrscheinlich viele der A. versicolor spiderlinge (und andere...) an Dehydrierung zu Grunde gehen. Wobei der Begriff stauende Nässe nicht ein patschnasses Aufzuchtgefäß heißen muss, die stehende feuchtwarme Luft ind den Behältern ist schon nachteilig, wenn nicht wirklich regelmäßig gelüftet wird. Das Ganze ist gerade für jemanden ohne entsprechende Erfahrungen aber sehr schwer richtig einzuschätzen. Wann ist es denn nun in der Praxis schon zu feucht, wann zu trocken?! Gerade deshalb finde ich es allemal besser, wenn die Gefäße entsprechende Fehler ausgleichen helfen.


    Ach ja - wegen regelmäßig: -natürlich muss auch hier beim Nachbefeuchten differenziert werden, was aber wohl besser bei den einzelnen Arten direkt besprochen werden sollte. Da kann man auch nichts Allgemeingültiges sagen. Es sollte sich, wie immer, an den Bedingungen des Herkunftsgebietes ausrichten. Also wiederum auf meine Zukäufe angewendet - bei meinen A. amazonica sprühe ich eher ein wenig mehr, als beim A. versicolor Nachwuchs. Es hilft mir aber auch hier in meiner Entscheidung sehr, dass ich die gute Entlüftung meiner beschriebenen Aufzuchtdosen im Hinterkopf habe und dadurch einiges mehr an Toleranzbereich gegenüber geschlossenen Gefäßen habe, die nur durch gestochene Löcher oder das Öffnen durch den Halter belüftet werden, was evtl. oft grundsätzlich zu selten geschieht oder zu oft in Vergessenheit gerät.


    Und ja - das von mir beschriebene "regelmäßig Feuchtigkeit aufnehmen" war vielleicht nicht ganz für's richtige Verständnis von mir formuliert. Besser wäre (und war auch so gemeint): - "selbständig nach Bedarf Feuchtigkeit aufnehmen". Dieses kann die Spinne aber nur, wenn sie dann auch irgendwo kleinste Tröpfchen zur direkten Aufnahme findet. Im geschlossenen Behälter würde ich mich das nicht trauen, da es darin viel zu schnell zu Staunässe kommt, wenn man öfters nachsprüht. In den Dosen, die ich benutze, zieht die Nässe relativ schnell wieder ab, so dass ein öfteres Besprühen ohne Probleme geschehen kann. Allerdings sollte dies bei diesen Dosen auch unbedingt erfolgen, um nicht durch das schnellere wieder Abtrocknen in die Gefahr des Dehydrierens der Tiere zu kommen, besonders in einem gut beheizten Raum. Ich schaue halt täglich nach, um sicher zu sein. Und die Kleinen haben so fast durchweg die Möglichkeit, selbst ihren Feuchtigkeitsbedarf zu decken, sollte die Luftfeuchtigkeit in der Dose absinken.


    Ich hoffe, dies konnte einiges genauer klären. Wenn's noch Klärungsbedarf gibt, einfach wieder Bescheid stoßen ;) Da man sich ja selbst meist nicht so viel erklären muss, übersieht man auch gern mal, wenn man etwas unverständlich war...


    Grüße, Olaf

    Hallo erstmal,


    bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, mich "offiziell" hier dem Schweizer Forum vorzustellen. :)
    Ich muss aber sagen, dass ich schon eine Weile mitlese und finde, dass man hier wirklich fundiert informiert wird. Ein Dankeschön also an den Gründer und die besonders Aktiven!!!
    Ich selbst wohne in der Nähe von Mainz in D. Nach schon fast 20 Jahren VS-Haltung eher im Kleinen, habe ich seit letztem Jahr ordentlich aufgesattelt, da ich es mir ab da auch endlich räumlich erlauben konnte.
    Ich freue mich auch weiterhin über viele nützliche Info's und Beiträge und hoffe, auch selbst ab und zu was beitragen zu können...


    So jetzt aber zum Thema!


    Der Antwort von Rastaspinneli ist kaum was hinzuzufügen. Genau das ist der Tenor, wenn man mit den alten Hasen im Hobby spricht. Die Tiere soweit es geht machen lassen und für gute Bedingungen sorgen. Aber eben nicht ständig alles "umsorgen" wollen. Gutes Mittelmaß ist mE das beste.
    Gerade bei den Avi's ist es aber schon so, dass man auch erfahrene Züchter sagen hört, dass diese Gattung, eher als manch andere, sowohl auf zu feuchte, als auch auf zu trockene Haltung empfindlich reagiert. Auch bei älteren Tieren kann dies zu Ausfällen führten, aber natürlich gerade auch bei den Kleinen.


    Besonders bei Letzteren ist die Wahl des Aufzuchtbehälters mit ordentlicher Belüftung das A und O, meine ich. Ich habe seit letztem Marbach ein paar Avi Winzlinge bei mir. Da ich damit schon bei Poeci- und anderen Slings gute Erfahrungen gemacht habe, ziehe ich diese erstmal für etwa 3 Häute in kleinen Drosophila-Dosen groß. Es sind die Teile mit den Schaumstoffstopfen. Googelt mal danach, oder gebt Bescheid, dann stelle ich noch eine Abbildung hier rein. Bin nur grad nicht bei mir zu Hause. Ginge frühestens morgen.


    In meinem Spinnenzimmer ist es recht warm und wegen der Heizungsluft muss ich öfters reinsprühen, so alle 4/5 Tage. Dadurch, dass am oberen Ende der Dose der Schaumstoffstopfen steckt ist nicht nur die Handhabung sehr einfach - Stopfen bißchen öffnen, reinsprühen (aber nicht das Tier treffen!), evtl. auch Futtertier reinwerfen und wieder zu. Auch die Belüftung ist sehr gut. Ich kann die Dose, in der auch gut Substrat und kleine Klettermöglichkeiten drin sind, gut feucht halten, ohne dass es zu Staunässe kommt. Die Spinne kann regelmäßig Feuchtigkeit aufnehmen, was sehr wichtig ist, wenn man schon keine halbwegs konstante LF halten kann.
    Für mich ist dies der beste Kompromiss, um nicht mit relativ dicht geschlossenen kleinen Gefäßen die genannten Probleme zu bekommen.


    Es gibt diese Dosen auch eine Nummer größer. Werde ich mir auf jeden Fall zulegen, wenn die kleinen Avi's bißchen größer, aber für ein Terrarium dann doch noch zu klein sind.


    Es gäbe da auch noch den Rolls Royce unter den Avi-Aufzuchtdosen - ich will nicht unbedingt jemanden ungefragt hier beim Namen nennen, aber es gibt einen lang im Hobby aktiven Züchter, der spezielle Dosen, die oben auch sehr luftig sind, entwickelt hat. Diese können aber erst dann wieder mal in Produktion gehen, wenn sich ausreichend Abnehmer dafür finden. So war jedenfalls die Auskunft von ihm persönlich. Ich wäre auf jeden Fall dabei, falls sich genug finden, um eine kleine Neuauflage in Produktion zu schicken. Sollte ich mit Anfragen überschüttet werden, kontaktiere ich ihn auch gern. ;)


    Ansonsten fragt die Züchter/Verkäufer, wie und wann sie den Nachwuchs gehalten und aus dem Mutterterrarium entnommen haben. Ich persönlich versuche daher auch, erst Tiere ab N2, besser noch N3 zu kaufen, wenn ich den Verkäufer nicht so gut kenne oder nicht 100% weiß, was er wann mit den Tieren gemacht hat.


    LG, Olaf