Beiträge von Christopher Hanschmann


    Mit welchen typischem Verhalten signalisiert eine VS, dass es ihr zu trocken ist?


    Am simpelsten natürlich, dass sie auf Wasser geht, wenn es ihr angeboten wird. Sprich also, Napf kommt rein, sie hängt drüber, oder Du sprühst ins Gespinst, und sie geht sofort an die Tropfen.


    Falls eine Pflanze im Terrarium ist, was zu empfehlen ist, wenn es zum Habitat passt, dann dass sie sich hauptsächlich dort aufhält, wo die Pflanze gegossen wird, anstatt sich in der Nähe des Baus etc. aufzuhalten. Unruhiges Rumlaufen kann auch ein Indiz sein, aber wenn eine Vogelspinne nix findet, verortet sie sich meist trotz fehlender Feuchte doch wieder im Bau - soweit meine Beobachtung.


    Du kannst im Grunde ohne Probleme auch experimentieren und das selbst herausfinden. Mal mehr gießen, mal weniger, mal die Seite, mal die andere. Du kannst also einfach ganz selbst herausfinden, was sie mag, das ist besser als jeder Forumstipp. Die meisten Arten kommen mit größerer Feuchtigkeit für ne kurze Zeit ganz gut aus, sofern die Lüftung hinhaut, da in den meisten Habitaten die Regenfälle heftig ausfallen - selbst bei den oft als durchgehend trocken zu haltende dargestellte Arten wie B. smithi ist das so.


    Aber gerade für den Anfang ist eine habitatnahe Einrichtung plus Pflanze immer noch der beste Garant für eine gute Haltung - sofern es natürlich zur Art passt. Gerade die von Basti angesprochene Spathiphyllum eignet sich auch meiner Erfahrung nach sehr gut für den Einstieg. Sie ist eine robuste, einfach zu haltende Pflanze, die die Blätter offensichtlich hängen lässt, wenn es ihr zu trocken ist - aber ohne gleich einzugehen, wie es zum Beispiel Ficus pumila gerne macht. Da kann man fast nix falsch machen.


    Hauptsache nicht nur Sprühen, sondern mit dem richtigen Gespür gießen plus optionales Sprühen. Den Dreh bekommt man flott raus, wenn man aufmerksam ist.


    Grüße


    Chris

    Hei


    Wenn die Spinnlein auch ohne Trinknapf auskommen bedeutet das nicht, daß keiner benötigt wird sondern lediglich, daß sie robust genug sind um auch ohne auszukommen.


    Doch, genau das bedeutet das. Ein Trinknapf hat für eine Vogelspinne keine eklatante Funktion. Er ist allerhöchstens zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit gut, was aber eben durch Gießen besser, nachhaltiger und konstanter geht.
    Verstehe auch nicht die Logik, nach der ein Napf zwar "einen angenehmeren Aufenthalt" schafft, aber sobald "Zweck, die Art und Umfang der gehaltenen Tiere/Terrarien" differieren, es völlig okay ist, wenn man keine benutzt, häh? Entweder braucht man die oder nicht, Punkt.


    Ein Napf wird eine Vogelspinne nicht vom Dehydrieren abhalten, wenn die Bedingungen sonst für sie zu trocken sind. Im Klartext: Vogelspinnen dehydrieren auch mit Napf, wenn keine weitere Quelle für Feuchtigkeit vorhanden ist - alles schon nachgewiesen worden. Wer sich auf einen Napf verlässt, testet also viel eher die Robustheit seiner Pfleglinge als umgekehrt. Anders gesagt: wer nicht weiß, wie man ordentliche Bedingungen schafft, wird mit einem Napf auch nix rausreißen können.


    Wie wir an der Threadfrage ja sehen, wird stets behauptet, dass ein solcher unbedingt notwendig sei. De facto ist ein Napf völlig irrelevant und Anfänger sollten eher darauf achten, ein Gefühl zu entwickeln, wie die Bedingungen wirklich zu sein haben. Die klimatischen Bedingungen des Terrariums sind überlebenswichtig, und dabei hat ein Napf praktisch keinen Einfluss. Da das auch für nur wenige Vogelspinnen im Bestand gilt, gibt es keinen Grund Näpfe zu benutzen. Wenn sie wirklich was bringen würden, würde ich sie bei meinen Tieren ungeachtet der Zahl auch nehmen, oder schlicht weniger halten, und den Napf nicht zugunsten der Bequemlichkeit lassen.


    Abgesehen davon, dass jedes Sprühen an eine Wand, den Boden oder das Gespinst jeden Napf effektiver und pflegeleichter ersetzt. Aber mei, wer einen unbedingt benutzen will, kann es weiter tun, wenn sonst alles stimmt. Aber Leute packen sich auch Plastikschädel ins Terrarium oder Plastikpflanzen statt echter, kann man auch nicht verbieten.


    Ich wunder mich, dass der Mythos vom Wassernapf gegen jede Logik und jede Erfahrung noch kolportiert wird. Kinders, zig ernstzunehmende Züchter verkaufen Adultis und Jungtiere, die ohne Napf aufwachsen, aber beim Napfnutzer werden die Tiere aber plötzlich endlich richtig gehalten, oder wie?


    Grüße


    Christopher

    Hi,


    ich verzichte völlig auf Näpfe aus mehreren Gründen. Der wichtigste ist, dass ein Napf viel leichter durch Gießen sowie optionales und zusätzliches Sprühen zu ersetzen ist - und das ohne den nervigen Pflegekram und viel beständiger als es ein Napf je tun könnte. Ich gehe einmal die Woche an die Terrarien mit der Gießkanne. Manchmal lasse ich Terrarien aus, manchmal gehe öfter ran, vor allem wenn es heiß ist.


    Da Vogelspinnen Wasser bestens aus dem Boden, aus dem Gespinst oder von Scheiben aufnehmen können, gibt es einfachere Alternativen für die Bereitstellung von Wasser und keinen Grund für Näpfe, die den Pflegeaufwand unnötig erhöhen.


    Ach ja, und mir ist noch nie eine Spinne vertrocknet. Wichtig ist die Feuchtigkeit im Boden, kein Napf; der würde sie auch nicht retten, wenn es sonst zu trocken ist.


    Grüße


    Chris

    Danke Martin für die Neuigkeiten und gleichzeitig Deinen Kommentar! So muss es sein, damit man das Wirrwarr der Taxonomie verstehen kann.


    Ich hatte über das Problem mit den involvierten Gattungen bereits mit Tobias Hauke gesprochen und war jetzt doch sehr gespannt auf den Inhalt dieser aktuellen Arbeit. Aber das ist schon recht schockierend, wie leicht und vorschnell derart umfangreiche Änderungen veröffentlicht werden. Das wird für die nächste Zeit zu einiger Verwirrung führen! Kann ja nicht jeder hier im Forum nachlesen. ;)


    Grüße


    Christopher

    Hi Christopher, genauso wie Ebo das Recht hat, uns mit seinen Bildern zu beeindrucken, ohne auf jemanden einzugehen, (z.B. Anfrage von M. Hüsser betref. Artenteil), habe ich das Recht meine Meinung dazu zu äussern. (Ebo kam ja bis jetzt gut weg )Christopher, ich stimme dir zu, ich gebe immer wieder meinen Kommentar ab. Bin ich deshalb ein Querulant? Mitnichten. Ich tue nur Kund, was mir nach schweizerischem Gesetz zu steht, wie dir auch.Keine Ahnung wie es bei euch in D ist.Gruss GeneP.S. Es gibt genug Mitläufer, überall.P.S. Sind wir ein reines Foto-Forum?


    Irgendwie deucht mich, dass Du so Dein eigenes Ding versucht durchzuziehen, ohne Blick nach Links oder Rechts bzw. Wahrnehmung dessen, was Dir die Leute sagen.


    Niemand spricht Dir das Recht ab, Deine Meinung zu äußern. Hat NIEMAND mit einem Wort gesagt. Hier hat jeder nur zu DEINER Meinung Bezug genommen, und die darf man in Deutschland wie in der Schweiz kritisieren. Und wenn Du Deine Meinung so mutwillig kontrovers rausposaunst, dann zeig Rückgrat und geh mit dem Gegenwind mit weniger Gemurre um.


    Du hättest mittlerweile sehen können, dass keiner Deine Meinung teilt, schlimmer noch, Du ignorierst wiederholt sogar deutliche Hinweise, Dich zu mäßigen. Du hast Deine Meinung uns mitgeteilt und jetzt wäre es langsam angebracht, es einfach dabei beruhen zu lassen, anstatt weiter rumzuquengeln. Diese sinnlose Diskussion nervt mehr als ein Höchstmaß Empathie es in Dein formuliertes Ärgernis je reindichten könnte.


    Lassen wir das schöne Schweizer Forum doch einfach wieder ein Vogelspinnenforum sein, in dem man nicht zu jedem Kram eine unkonstruktive Meinung rauslassen muss, die niemanden was bringt. Konstruktive Beiträge zu verfassen, hat nichts mit Mitläufertum zu tun, ebenso wenig wie sinnlos Rumätzen was mit hilfreichen Gegen-den-Strom-Schwimmen zu tun hat. In diesem Forum ist das Klima so gut, dass es Letzteres hier gar nicht braucht.


    Zur abschließenden Erinnerung: hier geht es um wunderschöne Bilder, die mit viel Aufwand gemacht wurden, und nicht um persönliche Empfindlichkeiten seiner Mitglieder. Daher beteilige ich mich auch nicht weiter zu dem Thema, es sei denn, es betrifft die Bilder. ;)


    "Gruß"


    Christopher


    Danke der Nachfrage und Erinnerung!


    Meine Nachforschung hat Skepsis ergeben, dass was nicht stimmen sollte mit den im Hobby befindlichen Tieren. Die Gattung Pterinochilus wurde recht kürzlich revidiert (http://www.baboonspiders.de/fi….Revision.description.pdf), wobei eben auch Holotyp und einigermaßen sicher Hobbytiere abgeglichen wurden. Seltsam ist zudem, dass der Holotyp von lugardi aus Botswana stammt und das Video aus Südafrika. Das ist schon ne Strecke.


    Wirklich Handfestes kann ich nicht liefern, aber hätte mich auch gewundert. Ich persönlich würde eher bei dem Fund aus dem Video von was Neuem ausgehen als von lugardi, wenn doch der Holotyp mit den bisher bekannten lugardi übereinstimmt. Wenn der Holotyp so klein wäre wie die Art aus dem Video, wäre das sicher jemandem aufgefallen.


    Unsichere Grüße


    Chris

    Hi,


    grad bei regalis finde ich eine Regenanlage mehr als überflüssig. Auch wenn regalis recht anpassungsfähig ist und trockene wie feuchtere Regionen bewohnt, fällt die Hälfte des Jahres im Habitat wenig bis gar kein Regen und nur die Regenzeit fällt entsprechend stärker oder schwächer aus. Warum also für ein halbes Jahr eine Regenanlage?


    Abgesehen davon halte ich Regenanlagen bei Vogelspinnen nicht nur überflüssig, sondern auch schwierig, weil das Bauchgefühl immer noch der beste Gradmesser ist, wie es im Terrarium sein soll. Und da reicht es eben oft, einmal die Woche zu gießen (nicht sprühen) und allenfalls optional zu sprühen - und es eben ggf. zu unterlassen, wenn es feucht genug ist.


    Da stellt eine Regenanlage nicht nur den aufwändigsten Weg, sondern auch noch den Weg mit dem höheren Risiko einer falschen Haltung dar, und ist für mich eines der typischen Missverständnisse beim Übertragen von Klimadaten ins Terrarium. Man kann nicht einfach Regenwald ins Terrarium übertragen und denken, Hauptsache feucht. Abgesehen davon, dass Regenwald nicht gleich Regenwald ist. Dazu die warme Empfehlung, "Ornamentvogelspinnen" von Krehenwinkel zu lesen, das einen hervorragenden Überblick über die Klimabeschaffenheit in Poecilotheria-Habitaten liefert.


    Beste Grüße


    Christopher

    Hoi,


    ich bin aus Berlin und organisiere vor Ort einen eigenen Stammtisch einmal im Monat. Einen gesamtdeutschen Stammtisch zu organisieren, halte ich für schwierig. Erstens gibt es schon viele Stammtische, die sich an ein lokales Publikum richten, und zweitens wird die Bereitschaft für einen Stammtisch, weit zu fahren, eher gering sein.


    Da bräuchte es schon ein bestimmtes Angebot. Nur zum Quatschen wird das keiner machen. Also ich jedenfalls sähe da keinen Mehrwert drin, sofern nicht Vorträge oder dergleichen veranstaltet würden, und dafür reicht mir eigentlich auch das ArachnoWeekend einmal im Jahr.


    Grüße


    Christopher

    Ah, entschuldigt, wenn das Video schon rumging, das habe ich nicht mitbekommen. Danke, Daniel, für die weiteren Infos. Wenn man von der "normalen" amerikanischen Haltung ausgeht, sind da auch kaum Falltüren möglich. X)


    Wie so oft wäre es schön, wenn sich jemand dessen annehmen würde und die beiden "Arten" vergleichen würde. Ich habe Hinweise bekommen, dass womöglich bestimmte Leute die Hobbytiere mit den "echten" Lugardi abgeglichen haben. Ich werde dem mal nachgehen.


    Aber mich würde auch interessieren, inwiefern die echte lugardi, die auch kleiner als die übrigen Pterinochilus-Arten bleiben soll, sich von Idiothele unterscheidet. Als Laie finde ich den Zufall, dass Idiothele spp. und diese lugardi Falltüren baut etwas groß. Und die Tiere im Film waren ja ähnlich klein wie zum Beispiel I. mira. Also zumindest nicht die ca. 4 cm KL vom lugardi.


    Sehr mysteriös.


    Grüße


    Chris

    Tarantupedia hat ein Video veröffentlich, aus dem hervorgeht, dass P. lugardi seit 100 Jahren nicht mehr gesichtet wurde und vor allem gar nicht im Hobby vertreten ist. Zudem soll die echte lugardi Falltüren bauen, wie auch dokumentiert wird. Ich habe nachgefragt und erfahren, dass die Tiere im Hobby wohl eine unbeschriebene Pterinochilus-Art sind, die wahrscheinlich aus Dodoma, Tansania, stammt.


    Weiß jemand mehr darüber?


    Hier das Video: https://www.youtube.com/watch?v=OR_sybT8lrw


    Beste Grüße


    Christopher

    Hehe, kaum geschlüpft schon gehen sie dahin...


    Klar, Martin, ich werde auch für Dich versuchen, welche rauszuholen.


    Ich nehme doch an, dass die alle noch Larven sind, das stellt kein Risiko dar, oder?


    Sagt mal, für mein frisch adultes himalayana-Männchen hat die Schweiz dagegen keine Verwendung? In D haben alle schon verpaarte Weibchen und meines ist leider noch nicht adult. Wäre so schade um ihn.


    Grüße


    Chris

    Also was bitte ist schlecht an WF? Zum einen sind die manchmal,wirklich günstiger und zum anderen frischen sie die Zuchtstämme auf.


    Erstens sollte es nicht das Ziel sein, die Tiere auf Biegen und Brechen günstig zu machen. Ich sehe das wie die meisten hier: ein Mindestpreis festigt Interesse und Ernsthaftigkeit des Käufers; Fabelpreise haben weder mit einer Etablierung im Hobby noch mit Achtung vor den Tieren zu tun, sondern sind reines Goldgräbertum. Und ich gebe Tiere bisweilen auch für Spottpreise weg, wenn ich weiß, die kommen in gute Hände. Immer das Tier vor dem Geld.


    Zweitens gibt es für Inzuchtprobleme, die ich bisher nur vage bei Krehenwinkel in der letzten ARACHNE erwähnt gesehen habe, eine einfache Lösung, die auch bei der derzeitigen Lage in D zu bewältigen sein sollte: man nimmt keine Geschwistertiere. Das ist in den meisten Fällen problemlos möglich. In der Schweiz mit dem kleineren Pool an Tieren sicherlich nicht so einfach, aber da ist der Import aus D immer noch die bessere Lösung als ein WF.


    Für stückzahlenarme Arten negiert jedoch hier niemand den Nutzen kontrollierter Wildfänge. Auch in D gibt es einige Arten, die langsam aus dem Hobby verschwinden. Wildfänge sollten meiner Ansicht nach aber bei keinem Händler landen. Allein schon wegen der Problematik der Artbestimmung und der für das Hobby unkontrollierbaren Verwirrung.


    Die Preise in der Schweiz erklären sich sicher auch durch den kleineren Markt, der eben weniger Zuchtspielraum zulässt. Ergo: höhere Preise. Wie wir hier auch berichtet bekommen, ist das Wildern in D nicht unbedingt ne Variante, weil das auch kostet. Damit ist die Schweiz eben etwas außen vor und hat ihren eigenen Marktgesetze - und logischerweise höhere Preise. Ich gehe stark davon aus, dass das Verhältnis Züchter zu Kunden in D deutlich günstiger für den Kunden ist als in der Schweiz.


    Die Preise für übliche Arten zu diskutieren, finde ich daher etwas müßig. Skandalös sind für mich nur Importeure, die eben die Billig-Avis auf dem Markt schmeißen, damit die Discount-Gesellschaft 5 Euro sparen kann, und vor allem hiesige "Händler", will sagen Goldgräber, die bei jeder neuen Lieferung eine neue Avicularia, Pamphobeteus oder Xenesthis erfinden, um - natürlich - so korrekt abzugrenzen, um dann aber illusorische Preise zu verlangen. Immerhin sind die durch das selbstgemachte Label einzigartig!


    Grüßle


    Chris

    Danke fürs Mitteilen!


    Ja, ich pass es gerne an <img src="http://vogelspinnenforum.ch/wcf/images/smilies/smile.png" alt=":)" /> Es wird in der Arachne dann auch noch ein kleiner Artikel dazu erscheinen wo diese Aufhebung der Synonymisierung kurz thematisiert wird.


    Da bin ich sehr gespannt drauf.


    Und wieder mal danke an Steffen für die nähere Erklärung zur taxonomischen Problematik!


    Grüße


    Christopher