Beiträge von Micha L. Rieser

    Hallo zusammen,


    ich dachte, sie geht ziemlich nahe Richtung L. klugi, da diese auch eine gräuliche Farbe hat und bräunliche längere Haare auf dem Abdomen: bsp.. Die Lasiodora-Arten, die ich kenne, haben eine struppige Erscheinung. Dieses Männchen hat das jedenfalls nicht. Das langgezogene Prosoma weist auch auf eine andere Art hin.


    Nhandu carapoensis kommt in der Färbung der Sache schon näher: bsp.. Die gräuliche Grundfärbung und das langgezogene Prosoma sprechen dafür. Auch das Verbreitungsgebiet. Allerdings ist in der Beschreibung von fuchsroten längeren Haaren auf dem Abdomen und den Beinen die Rede. Auf den Beinen sehe ich das nicht. Ich habe von N. carapoensis leider noch kein Männchen gesehen. Allerdings hat die Analyse einen entscheidenden Fehler. Nh.-carapoensis-Männchen haben keine Tibiaapophysen, die bei diesem Exemplar aber deutlich zu erkennen sind.


    Grammostola spec. würde ich ausschliessen. Grammostola-Arten weisen nämlich einen "Spiegel" auf Abdomen auf. Die Brennhaare wirken wie eine spiegelnde Fläche. Das ist ziemlich gattungstypisch. bsp.


    Beste Grüsse,
    Micha

    Hallo,


    erstens, es gibt viele Krankheiten bei diesen Tieren, die wir nicht kennen. Sie kann dehydriert sein, es kann auch irgend etwas anderes sein. Es ist nicht möglich, immer alles von unseren Tieren fernzuhalten. Somit würde ich mal irgendwelche Schuldzuweisungen (er will ja nur Zeugen loswerden, etc.) einfach mal sein lassen. Zweitens, so ein Tier wäre in der Natur längst gestoben. Es wäre wohl zur Beute irgend eines Räubers geworden, oder wäre schlicht verhungert, weil es in seinem Zustand fast nichts mehr fangen kann. Die Idee, dass man es nun nicht künstlich lange am Leben lässt, finde ich dann auch nachvollziehbar. Aus biologischer SIcht, ist ein Gliedertier ein Gliedertierund keines ist per se mehr wert als ein anderes. Eine Schabe, eine Heuschrecke, eine Grille, eine Weisse Assel, oder eine Vogelspinne haben alle dasselbe Recht aufs Leben. Man verfüttert aber problemlos Schaben und Heuschrecken ohne Skrupel und wenn mal eine dieser Futtertiere vorher verreckt, dann ist das ja für die Halter nicht schlimm. Ist aber mal eine Vogelspinne am serbeln, dann wird sofort extrem moralisiert. Natürlich hat man als Halter eine grössere Beziehung zu einer Vogelspinne als zu einer Schabe, aber man muss da schon relativieren, dass das nur unsere persönliche Sicht ist. Wenn eine Spinne nun in einem Zustand ist, in der sie ihr Leben nur noch siechen kann, bis sie tatsächlich auch ohne äussere Einwirkungen an der Krankheit stirbt, dann kann man die auch problemlos und ohne moralische Bedenken vorher "einschläfern".


    Beste Grüsse,
    Micha

    Hallo Toulouse,


    Zitat

    Systematisch gesehen gehören wir auch zur selben Art.
    Homo sapiens neanderthalensis und Homo sapiens sapiens


    Heute wird Homo neanderthalensis wieder von den meisten Systematikern als eigene Art angesehen. Die Frage ist auch da, welcher Systematik man nun tatsächlich folgen will. Eigentlich kann jeder seine eigene Systematik entwerfen und man hofft, dass die anderen einem in der Argumentation folgen werden. Das sieht man ja auch an den Arachnologen. Einige neue Taxa bzw. Revisionen werden akzeptiert und andere nicht. Bei den Menschenarten besteht natürlich das Problem, dass es nur noch eine rezente Art gibt. Alle anderen sind fossil. Und dann gibt es nur wenige Funde, wie du bereits erwähnt hast. Und so fehlen die Vergleichsmöglichkeiten. So ist nicht klar, ob eine veränderte Schädelform nun eine neue Art darstellt oder doch nur ein individueller Unterschied ist. Wenn man mal einige Individuen des modernen Menschen anschaut, da entdeckt man ja ganz unterschiedliche Schädelformen. Man muss sich ja nur mal die eigenen Kollegen angucken. Einer hat ein flaches abfallendes Kinn und der andere ein spitzes. Wenn der moderne Mensch aussterben würde und eine andere Menschenart in einer Million Jahren uns nur anhand zwei unterschiedlichen Schädelfunden beschreibt, käme er vielleicht auch auf die Idee, dass es zwei unterschiedliche Arten sind. Und deshalb ist die Stellung von Homo heidelbergensis, Homo ergaster, Homo habilis und Homo rudolfensis im Unterschied zu Homo erectus nicht ganz klar. Vielleicht waren es nur Individuen von Homo erectus mit den individuellen Unterschieden und keine eigenen Arten.


    Beste Grüsse,
    Micha

    Hallo zusammen,


    Gene Blaser: Da muss man wegen der Geissblatt-Made nicht mal so weit gehen. Atypus piceus ist vermutlich auch aus einer Hybridisierung von Atypus affinis uns Atypus muralis hervorgegangen. Das sieht man an der Zahl der Spinnwarzensegmenten A. affinis hat drei und A. muralis vier Segmente. A. piceus hat zwar auch drei, aber das letzte weist eine Furche auf und es sieht so aus, als sei es zweigeteilt. A. piceus sieht offensichtlich aus wie ein Hybride, ist aber eine fertile Art.


    Übrigens gibt es diese Problematik auch bei Brachypelma-Arten. Die Verbreitungsgebiete sind sympatrisch und deshalb gibt es bei den Überschneidungszonen ständig Hybriden. Und sie sind auch fertil.


    Das Problem nun ist eher die ganze Idee von "Arten". Ich habe während meines kurzzeitigen Philosophiestudium in der Uni Zürich ein Definitionsseminar besucht. Dort ging es darum herauszufinden, wie man was definiert. Bzw. Was eine Art (Spezies) ist und was nicht. Und das war nicht im biologischen Sinne zu verstehen. Ab wann ist eine Flasche eine Flasche beispielsweise. Und wie definiert man nun "Flasche". Die Philosophen zurückgehend auf Sokrates haben sich genau mit dieser Frage beschäftigt. Eine Lösung war dieser Definitionssatz "Genus proximum et differentia specifica". D.h. man nehme die übergeordete Gattung/Genus proximum (bsp. Gefässe) und bezeichne den artspezifischen Unterschied/differentis specifica (bsp. langhalsig). Somit wäre also die Art der Flasche definiert als "langhalsiges Gefäss". Die Art des Menschen definierten die Griechen als "zoon logon echon". Zoon (=Lebewesen) war die Gattung und "logon echon" (=Verstand haben) der spezifische Unterschied zu anderen Lebewesen. Die Art des Menschen war also definiert als ein Lebewesen, das Verstand hat. Wenn man nun den biologischen Artbegriff übersetzt, sieht man, dass man da nicht weit davon entfernt ist. Homo sapiens heisst der "wissende Mensch". Man hat nur die Gattung von "Lebewesen" auf "Mensch" gewechselt.


    Das System der Artdefinition hat man (vor der Evolutionstheorie) auf die Biologie übertragen. Man ging davon aus, dass die Natur in Arten aufgeteilt ist. Steinarten, Tierarten, Pflanzenarten, etc. wie es auch andere Dinge in Arten gibt: Tugendarten, Gefässarten, etc. - Und so übertrug man das System der Arten und der Artdefinintion auf die Biologie.


    Heute weiss man aber, dass es diese Arten in diesem Sinne in der Natur nicht gibt. Das ganze ist in einem evolutionären Fluss. Die Lebewesen passen sich per Divergierung und natürlicher Auslese immer besser einer bestimmten ökologischen Nische an. Daraus gibt es diverse Verwandtschaftsbeziehungen und die Arten sind somit auch nicht stabil. Das lässt sich mit bisheriger Artsystematik aber nicht mehr korrekt mit dem Artbegriff abbilden. So sehen die Arten Nhandu coloratovillosus, Nhandu chromatus, Nhandu tripepii wie gleichberechtigte Arten nebeneinander aus. Wenn man nun genetisch überprüft, scheint Nhandu coloratovillosus stärker mit Nhandu tripepii verwandt zu sein als mit Nhandu chromatus. Das sehe ich vom Artnamen aber nicht. Ebenso ist die weitere Systemtik unscharf. Eine Tierfamilie und eine Pflanzenfamilie ist zwar systematisch auf der gleichen Ebene, aber über die Stärke in der Verwandtschaft ist damit noch nichts ausgesagt.


    Und darum möchte ich bitten, dass man da zwei Dinge nicht vewechselt: Die Natur (der Lebewesen) und die Systematik. Die Natur hält sich nicht an unsere Art, Gattung, Familienbegriffe, etc. sondern ist im ständigen Wandlungsfluss. Die Systematik der Art-, Gattungs-, Familiennamen, etc. ist etwas künstlich darüber gelegtes, das vor allem dazu dient, sich einen Überblick zu verschaffen und das ganze systematisch zu erfassen. Es ist bloss eine Perspektive darauf. Und über Systematik kann man sich immer streiten und wie man nun den Artbegriff definieren will. Meiner Vogelspinne im Terrarium ist es aber umgekehrt egal, zu welcher Art sie gehört. Entweder sie kann sich mit einem Männchen paaren und einen Kokon produzieren, oder sie kann es nicht. Ob das Männchen nun zu ihrer "Art" gehört oder doch bloss zu einer verwandten "Art" oder doch zu ihrer Art aber zu einer anderen "Rasse", ist der Spinne herzlich egal.


    Beste Grüsse,
    Micha


    Ps. Europäer sind ja auch im biologisch-systematischen Sinne eigentlich keine reinartigen Lebewesen, sondern Hybriden: http://www.welt.de/wissenschaft/article124355327/Ein-bisschen-Neandertaler-steckt-in-jedem-von-uns.html


    Ps. 2. Die Artbildung ist nicht baumförmig, d.h. etwas das sich immer konstant und sauber verästelt. Es kommen da alle möglichen Zufälligkeiten dazu. 1. Es haben sich zwei Populationen separiert in zwei separaten Gebieten und die ökologischen Nischen sind unterschiedlich. Es bilden sich langsam eigene Unterarten (Rassen) oder noch länger Arten hervor. Die Lebewesen unterscheiden sich morphologisch eindeutig. Und aus irgend einem Grund fallen die geografischen Gebiete wieder zusammen. Dann gibt es wieder eine Vermischung der Arten. 2. Innerhalb eines Verbreitungsgebietes gibt es eine Unterscheidung der ökologischen Nischen (südlich ist es wärmer und nördlich ist es kälter) und so bilden sich in einer gleichen Art mit zusammenhängendem Verbreitungsgebiet trotzdem morphologsiche Unterschiede heraus. Nennt man dann Unterarten. Ein gutes Beispiel ist ja der Mensch. Er hat im Norden bei weniger Lichteinfall den natürlichen Sonnenschutz der Haut abgebaut um genügend Vitamin D zu produzieren und ist hellhäutig geworden. Als der Homo sapiens nach Europa gekommen ist, hat er sich nicht nur verändert in dem hellhäutigere Menschen die besseren Überlebenschancen hatten und in Folge sämtliche Individueen hellhäutig wurden, er traf sogar auf eine viel früher in Europa dagewesene Menschenart (Neandertaler), der nun vom Knochenbau anders aufgebaut war. Er hat sich mit ihm vermischt und es gab fertile Nachkommen. Da war also bei uns nicht nur eine Unterartenbildung, sondern eine Hybridisierung im Gange. Trotzdem sind wir immer noch näher mit den schwarzen Afrikanern verwandt als mit den Neandertaler. - Und über diese Effekte möchten nun die Systematiker eine klare abgegrenzte baumförmige Systematik drüberlegen. Ich hoffe man versteht nun die Problematik. Die Natur hält sich nun mal nicht an diese Systematik.

    Hallo Tino,


    da müsste ich nun selber spekulieren. Bsp. Es gibt viele Tiere, die haben ein besseres Hörspektrum als der Mensch. Man denke ja nur mal an den Hund. Sonst funktioniert ja eine Hundepfeife nicht. Striduliert die Spinne zur Verteidigung, dann muss es ein potentieller Fressfeind hören, der in ihrem Verbreitungsgebiet vorkommt. Der Mensch ist ja auch nicht der Hauptfressfeind der Vogelspinnen. Vielleicht ist das in Kambodscha so, aber die Ausnahme bestätigt die Regel. :-)


    Beste Grüsse,
    Micha

    Hallo Tino,


    "Aber von australischen Vogelspinnen wüsste ich jetzt nicht ob oder welche stridulieren können."


    Viele Spinnen und auch Insekten stridulieren in einem Frequenzbereich, der für menschliche Ohren nicht hörbar ist. Also wenn man eine Spinne im Terrarium nicht hört, dann bedeutet das nicht, dass sie auch tatsächlich still ist. :-)


    LG,
    Micha

    Hallo Steffen,


    das Gebiet ist zwar angenommen, aber es ist um den Fundort herum.


    Die Grenze des Gebietes haben wir von Abb. C6 herausgelesen. Wenn man dies auf die Karte legt, dann gibt es etwa dieses Gebiet.


    Wie bereits erwähnt: Die Erstbeschreibung ist da leider nicht sehr exakt in ihren Annahmen und sie ist momentan das einzige, was an wissenschaftl. Quellen vorhanden ist.


    Gruss,
    Micha

    Hallo Gianni,


    ja, Menschen sicher. Dass das keine adulten Weibchen sind, hat man wohl nicht wissen können. Aber die Verbreitungsgebiete waren ein wenig sehr "schludrig" eingezeichnet. Das geht besser. Ich denke, wir haben das auf Wikipedia besser hingekriegt (und das aufgrund ihrer Beschreibung):


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Verbreitungskarte_Avicularia.jpg]
    Maximilian Dörrbecker, cc-by-sa 2.5/us


    Liebe Grüsse,
    Micha

    Hallo zusammen,


    ich habe da eine Frage bezüglich dem Aussehen von Avicularia sooretama.


    In der Erstbeschreibung sieht das adulte Weibchen ähnlich aus wie die Spiderlinge. http://www.mapress.com/zootaxa/2009/f/zt02223p047.pdf Bild B2 Seite 44. Beim Bild von Gianni ist das Weibchen aber braun: http://birdspiders.com/gallery/index.php/Tarantulas/birdspiders_0876Die Musterung auf dem Opisthosoma ist fast nicht zu sehen. Es steht zwar "premolt". Wird es bei der Geschlechtshäutung erst dann auffällig gefärbt und ist gewisse Stadien braun? Ich frage deshalb, weil mein subadultes Weibchen nun auch unscheinbar braun geworden ist. Wie sieht die adulte Form nun tatsächlich aus?


    Liebe Grüsse,
    Micha


    Ps. Das steht so in der Erstbeshreibung


    "Female: All appendages dorsally brown and light brown hairs with pinky sheen; light brown abdomen with a large longitudinal central black stripe with zigzag edges in which lies a red spot on the posterior half and three ill-defined black stripes connected to the central one on each side (Fig. B2, pink arrow ). Coloration (juvenile): Spiderlings have overall metallic green color. Juveniles have a similar pattern as the female, but the legs have more conspicuous metallic sheen."


    D.h. die Weibchen müssten fast identisch aussehen wie die subadulte Form. Wenn ich nun die wesentlichen Farbänderungen zum erwachsenen Weibchen bei meinem Tier sehe, dann würde ich spontan vermuten, die Tiere, die hier als Avicularia sooretama deklariert und als solche verkauft werden, gehören eigentlich einer anderen Art an.

    Hallo zusammen,


    noch eine Bemerkung meinerseits: Auch wenn die Aussentemperatur an den Verbreitungsorten 30°Grad beträgt, bedeutet das nicht, dass das die optimale Temperatur für das Terrarium ist. Eine Spinne kann sich in der Natur in kühlere Gebiete zurückziehen. Bodenspinnen graben sich beispielsweise ins kühlere Erdreich ein. Insofern gibt es einen klaren Unterscheid zwischen der vorherrschenden Temperatur und den klimatischen Verhältnissen, die eine Spinne vor Ort aufsucht und fürs überleben braucht. Von solchen 1-zu-1-Schlüssen auf die Terrariumhaltung von Klimadaten würde ich generell warnen. Man kann im dümmsten Fall eine Spinne mit falscher Temperatur umbringen, weil sich die Spinne dann nicht in kühlere Gegenden zurückziehen kann.


    Viele Grüsse,
    Micha

    Hallo Basti,


    die Kritik ist berechtigt. Man kann allerhöchstens diese Bilder mit einem "cf." Zusatz versehen, wie ich das nun bei den G. porteri gemacht habe. So dass man auch gleich darauf hinweist, dass das Bild möglicherweise was anderes darstellt und man sich dem durchaus bewusst ist.


    Was mir sehr helfen würde, ist eine Liste von Vogelspinnenarten, die im Hobby möglicherweise falsch benannt sind, möglicherweise bereits Kreuzungen sind oder sonst nicht klar bestimmbar sind. Wenn ich mit eurer Hilfe sowas hinkriegen könnte wäre das super. Umgekehrt wäre vielleicht eine Positivliste gut. Welche Spinnenarten lassen sich nur schwer mit anderen verwechseln.


    Bsp.


    Negativliste
    Avicularia huriana
    Avicularia bicegoi
    Avicularia metallica
    Avicularia avicularia
    Grammostola rosea
    Grammostola porteri
    Theraposa blondi
    .
    .


    LG,
    Micha

    Hallo Basti,


    grundsätzlich Tiere in Gefangenschaft abzubilden ist eigentlich nicht das Problem. Ich kann auch Tieraufnahmen aus einem Zoo einbinden und gebe dann trotzdem zu dieser Art keine Haltungsanleitung dazu. Solange die Art klar ist, dann kann das Tier auch in einem Gehege sein. Die Idee eines Bildes ist ja nicht die Darstellung des natürlichen Umfelds, sondern bloss des visuellen Aussehens des Tiers. Das Bild ist nur eine zusätzliche Visualisierung für den Benutzer und ersetzt den Text nicht. Häufig nimmt man die Bilder auf der Wikipedia, die man zur Verfügung hat (und da sind meistens arg wenige bis gar keine). Besser wären natürlich Bilder wie im Artikel Oligoxystre diamantinensis. Das sind gleich die Abbildungen des Holo- und des Paratyps.


    Für mich stellt sich da die Frage des Wahrheitsgehaltes des Bildes: Wenn jemand sagt Bild X stellt Art A und nicht Art B dar, dann gehen alle davon aus, dass das wahr ist, obwohl das nicht überprüfbar ist. Wenn sich aber Art A und Art B visuell gar nicht mehr unterscheiden lässt, dann spielt das auch eigentlich auch keine grosse Rolle, ob das Bild nun tatsächlich Art A oder Art B darstellt. Das Bild dient ja ohnehin nur als visueller Eindruck des Aussehens des Tieres. (Ähnlich wie eine Zeichnung, die früher in Enzyklopädien üblich waren.) Häufig ändert ja auch der Blitz oder sonstige Lichtverhältnisse den Farbeindruck. Fotografien sind deshalb niemals völlig authentisch, selbst dann, wenn die Art felsenfest klar ist. Ein Bild kann deshalb nur ergänzend und nicht bestimmend für einen Artikel sein. Gibt es nun berechtigte Zweifel, weil die Arten sich doch visuell unterscheiden oder finde ich Creative-Commons-Bilder, bei denen belegbar die korrekte Art dargestellt ist, dann nehme ich selbstverständlich diese. Das ist aber immer eine Frage des Vertrauens in den Fotografen, dass er da auch die korrekte Art angegeben hat.


    Gruss,
    Micha

    Hallo,


    zweites und drittes ist dieselbe Spinne. Ich war bisher auch der Meinung, sie lassen sich nicht anhand der Farbe unterscheiden. Insofern könnte man die Bilder als Illustration einer der beiden Arten verwenden. Der Leser kann ohnehin nicht überprüfen, was stimmt.


    Andere Frage: Die untenstehende war eine unbekannte in der Wildnis fotografierte Poecilotheria. Sie wurde nun als Poecilotheria regalis deklariert. Der genaue Fundort ist unklar. Wie sicher ist die Artzuweisung?


    LG,
    Micha


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f0/Poecilotheria_cf._regalis_by_N._A._Naseer.jpg]
    N. A. Naseer, CC-BY-SA 2.5/IN

    Hallo zusammen,


    auf der Wikipedia sind beim Artikel über Grammostola rosea Bilder eingebunden. Ein unangemeldeter Benutzer hat auf die Diskussionseite folgendes gechreiben: "Bei dem Bild des Männchens und bei den letzten beiden des Weibchens sieht man G. porteri.". Auf die Frage, woran er das erkennt, kam leider keine Anwort. Deshalb die Frage hier: Kann mir jemand das verifizieren. Woran erkannt man, dass das Grammostola porteri sein sollen?


    Besten Dank im Voraus.


    Viele Grüsse,
    Micha


    Es handelt sich um folgende Bilder:
    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ab/Grammostola_cf._porteri_adult_male.jpg]
    Viki, cc-by-sa 3.0


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/f/ff/Grammostola_cf._porteri_-_adult_female.jpg]
    Domser, cc-by-sa 3.0


    [Blockierte Grafik: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0a/Grammostola_cf._porteri_adult_female_eating.jpg]
    Domser, cc-by-sa 3.0

    Hallo Christopher,


    sämtliche Bilder sämtlicher Arten sind relevant. Grundsätzlich kann man über sämtliche Arten Artikel schreiben. Ich bin allerdings motivierter, wenn ich auch Bildmaterial habe. Ich beginne meistens zuerst mit einem Bild und recherchiere dann erst für einen Artikel. Wenn du also Bilder irgendwelcher Arten zur Verfügung stellen könntest, dann wäre das prima.


    Momentan fehlen mir beispielsweise Bilder von: Avicularia gamba alle, Avicularia diversipes alle, Avicularia sooretama adult Männchen und Weibchen, Lyrognathus giannisposatoi alle, Phidippus regius Männchen, Nhandu cerradensis alle, Psalmopoeus reduncus Männchen, Avicularia geroldi adult Männchen und Weibchen, etc. - Und auch Bilder von Kokon, Slings, Spermatheken, Häutungen, etc. sind interessant und in den Artikeln verwendbar.


    LG,
    Micha

    Hallo Martin,


    der Grund ist ein einfacher. Ich bin langjähriger Wikipedianer und dort nun auch Administrator und schreibe seit 2007 über diverse Themen. Ich arbeitete auch bis gestern im Bundesarchiv zu 40% als Wikipedian in Residence und versuchte Archivgut für die Wikipedia zu erschliessen. Ich fand bisher den Themenbereich Vogelspinnen in der Wikipedia als sehr schlecht abgedeckt und wissenschaftlich auch nicht fundiert bearbeitet. Das wollte ich nun in den nächsten Wochen (Monate) nachholen. Vor allem nun basiert auf wissenschaftlichen Publikationen.


    Ich denke, ich kann durchaus bei beiden Orten Beiträge machen. Hier im Forum wie auch in der Wikipedia. Es ist nur nicht ganz deckungsgleich. Der Fokus ist hier ein anderer, als in der Wikipedia. In der Wikipedia sind Details zur Terrarienhaltung von der Redaktion Lebewesen absolut unerwünscht. (Bzw. keine Zuchtanleitung, Terrarieneinrichtungen oder Haltungsparameter oder ähnliches.) Ich beschränke mich nur in der Angabe, ob eine Art nun auch in Terrarien gehalten wird oder nicht. (Denkbar wäre aber ein Artikel "Vogelspinnen in der Terraristik.) Die Biologen dort wollen eine Darstellung des Tiers in der Natur und nicht in der Gefangenschaft. Nur wenn keine Feldforschung vorhanden ist (was bei Vogelspinnen häufig der Fall ist), kann man auf Daten aus der Terrarienhaltung zurückgreifen. Das sind dann Daten wie beispielsweise Kokongrösse, Zeitigungsdauer, Paarungsverhalten, etc.


    Ich bin gerne bereit, auch gleich hier beizutragen, wäre umgekehrt aber froh, wenn mir Stammtischler auch Fotos von Spinnen unter der Lizenz cc-by-sa zur Verfügung stellen könnten, so dass ich sie für WIkipedia brauchen kann. Es müssen ja keine professionellen Fotos sein, wie sie Basti produziert. Einfach ein ordentliches Kompaktkamera-Foto eines Männchen und eines Weibchens und vielleicht das Foto eines Spiderlings pro Art genügen mir bereits. - Ach ja: Und Quellenangaben bei den Artartikel wären auch sehr hilfreich. Ich werde sie hier jedenfalls auch einpflegen.


    Wäre das o.k. für dich?


    Liebe Grüsse,
    Micha