Hi
Hier eine kleiner Erfahrungsbericht zur Zucht von Viridasius spec. Madagaskar.
Hat man zwei adulte Exemplare zuhause sitzen, so setzt man einfach den Bock zum Weibchen. Dieser wird in der Regel mehrere Tage toleriert. Man sollte daher den Tieren keinen Stress machen und den Bock einfach drinnen lassen. Eine Verpaarung konnte ich erst durch Zufall am 2. Tag in tiefster Nacht feststellen. Am nächsten Tag lagen nur noch paar Beinreste des Bocken am Boden - Er wurde also gefressen. Ist aber nicht weiter tragisch, da diese Art SEHR produktiv ist, was den Nachwuchs betrifft.
Hier meine Zuchtdaten:
Verpaarung: 21.07.2010
1. Kokonbau: Anfang August
Öffnung Kokon: Anfang September
Anzahl Spiderlinge: ca. 120 (L1-L2)
2. Kokonbau: Dritte September Woche
Öffnung Kokon: Ende November
Anzahl Spiderlinge: ca. 50 Stück (L2)
3. Kokonbau: 1. November Woche
Öffnung Kokon: Anfang Dezember
Anzahl Spiderlinge: ca. 40 (L2)
4. Kokonbau: 15. Dezember
Weiter Details folgen...
Wie man sieht ist diese Art extrem produktiv, am besten man lässt die Spiderlinge die ersten paar Wochen auf einer Küchenrolle (leicht feucht) in einer Heimchendose gemeinsam. Fressen tun sie ab der 1. FH kleine Heimchen und Drosophila. Nach paar Wochen kann man sich die stärksten rausfangen.
Alle zu vereinzeln hat keinen Sinn, habe ich beim 1. Kokon gemacht und dann nie wieder.
Die Aufzucht ist etwas anstrengend (wegen der Schnelligkeit) und erfolgt in 25ml Dosen. In diese ein wenig Erde und Moos draufdrücken und fertig. Ab der 3.-4. FH habe ich sie in runde 500 ml Becher umgesetzt.
Diese Art irgendwie überhaupt keine Verhaltenseigenschaften haben außer rennen und rennen bis sie in einem Unterschlupf sind, daher sind größere Aufzuchtsbehälter ratsam.
Diese Spinnen sind irgendwie total unberechenbar, vorallem beim Reinsprühen oder umsetzen. Sobald man sie aus der Dose rausklopft landen sie in der neuen Dose, dann rennen sie aus der wieder heraus und sprinten den Boden entlang. Viele sind auch auf der Hand entlang gelaufen, sind dann abgesprungen und haben eine Kugel gebildet. Auf dem Boden angekommen sind sie gleich wieder losgerannt.
Vollgefressene Exemplare sind aber zum Glück etwas träger, genauso beruhigen sich die meisten nach einem exzessiven Sprint und sind dann angenehmer beim Umsetzen.
Mit etwas Geschick klappt es dann aber doch. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Pflege dieser Art nicht sonderlich schwer ist (im Gegensatz zu anderen Ctenidae sehr trockenresistent), auf Grund ihrer Schnelligkeit aber etwas mühsam.
mfg Chris