Totenkopfschabenzucht - Geruchsprobleme

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  • Hi zusammen,


    ich habe seit längerer Zeit mehrere Zuchtbehälter mit Argentinischen Totenkopfschaben.Die Vermehrung und Zucht klappt ganz gut, ich habe einzig das Problem des unangenehmen Geruchs. Es sind wahrscheinlich die verendeten Tiere die diesen Geruch verbreiten und das Zimmer zum Stinkraum werden lassen. Ich habe leider momentan keine gute Lösung für den Geruch wie man ihn eindämmen und beseitigen könnte ohne jede Woche die Behälter neu zu machen (Zeitmangel).


    Wer hat ähnliche Erfahrungen opder sogar Lösungsvorschläge?


    Hier noch die Haltungsbedingungen:


    Behälter (Rollbox ohne Deckel): 68x39x30 (LxBxH) kein Deckel


    Futter in Form von Pellets sowie Äpfel, Karotten und Salat. Desweiteren befindet sich ein Wasserbehälter darin. Als Einrichtung Kartons. Temperatur RT und LF wie im Zimmer.


    Thx für Antworten und Anregungen.


    Greetz
    Pascal

  • Hi Pascal,


    Ich denke da gibt es nur eine Lösung: Immer wieder die toten Schaben entfernen und schauen, dass der Behälter immer mal wieder gereinigt wird. Die Schabenzucht die wir (Gianni und ich) haben, steht zum Glück bei ihm im Geschäft :grins:. Dort stört es nicht so. Der Geruch wirst du aber nicht gescheit weg bringen. Ein Deckel hilft vielleicht etwas über das Schlimmste hinweg aber ist wohl auch nicht die beste Lösung.


    Gruss Basti

  • Hoi Pascal


    Was genau benutzt Du in der Box für Substrat bei den B.cranniifer ?
    Und wie sieht es aus mit der Schichtung von Kartons (etwas mehr Details oder evt. ein Photo) ?


    Wasserschale benutze ich nicht, da meine diese immer umwerfen würden und dann wird es mir zu feucht.


    Starken Geruch habe ich bein meinen Boxen nicht, eher das Problem das zuviele männliche in einer Box nicht zu empfehlen sind.


    Gruss
    Patrick

  • Hoi Pascal


    Mit einem Ionisationsgerät kannst Du alle natürlichen Gerüche neutralisieren. Ich arbeite in dieser Branche. Wir neutralisieren zum Beispiel Räume von Kläranlagen und Schlachthöfen.
    Wie gross ist das Ziimmer?


    Gruss Beny

  • Hi Pascal


    Hatte das Problem auch. Ich hatte eine Box die nur von oben her belüftet war. J
    etzt habe ich auch unten auf der Seite eine Lüftung. Als Bodengrund habe ich einwenig Sägemehl drin. Sonst ausgeestattet mit Eierkartons. Die LF in der Box ist jetzt zwar sehr nidrig, was für die zucht nicht optimal ist. Aber dafür habe ich eine Grosse Dochttränke drin, ca.2dl.
    Es stinkt jetzt in der Box bei weitem nicht mehr so stark wie vorher.


    Gruss Christian

  • Hi Leute und danke für die Antworten, habe das Thema etwas aus den Augen verloren da ich meine Boxen einfach mal wieder frisch gemacht habe.


    bzehnder: Das Zimmer ist ca 12qm groß. Aber wie soll das mit der Isonisation funktionieren, was wird da ionisiert?


    @geronimo: Ich habe die Boxen oben ohne Deckel, also Belüftung ist schon ok, aber eben mit der Zeit duftet es eben überall.


    @all: Wieviele Tiere habt ihr denn so zusammen in einer box maximal? Wie macht ihr es beim Rreinigen mit den ganz kleinen Schaben die man kaum sieht und wie reinigt ihr das Ganze?


    Greetz
    Pascall

  • Hallo Pascal


    Die Ionisation funktioniert wie folgt:
    Der vorhandene Sauerstoff wird durch ein Ionisations-Umluftgerät elektronisch geladen. In der Natur macht dies die Sonne, ein Wasserfall oder ein Gewitter. Die geladenen Sauerstoffmolekule oxidieren alle natürlichen Gerüche, Bakterien und Keime. Dies ist der gleiche Vorgang wie in der Natur.
    Mit einem Airbutler-Frank kannst Du die Gerüche neutralisieren, das Gerät kann in verschiedenen Stufen betrieben werden und kostet ca. 150 Euro.


    Gruss Beny

  • Hallo!
    bzehnder: Sag mal wie ist das eigentlich mit der Ozonbildlung?
    Weil alle von dir genannten Beispiele führen meines Wissens nach in der Natur zu Bildung von bodennahem Ozon.
    In welchen Dimensionen bewegt sich das beim von dir empfohlenen Gerät?
    Liebe Grüße!

    Gebt mir ein bisschen Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
    gebt mir ein bisschen Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und vor allem gebt mir die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden!

  • Hallo Pascal


    AIRBUTLER Frank reinigt die Luft mit kombinierten Systemen: eine UV-Lampe für die Vernichtung von Bakterien und Viren im Inneren des Geräts, ein metallischer Staubkollektor für die Bindung von Partikeln, Pollen, Schwebstoffe aller Art durch statische Aufladung, die Produktion von 1,2 Mio/cm³ negativen Ionen sorgen für die Beseitigung von unangenehmen Gerüchen, Bakterien, Viren etc. und eine saubere Innenluft.
    Aktivsauerstoff wird durch die Strahlung der UV-Lampe erzeugt, es bewegt sich in einem natürlichen Rahmen. max. 0,05 ppm, wie an einem warmen Sonnentag.


    Liebe Grüsse
    Beny

  • Hi zusammen


    Ich weiss jetz nicht ob craniifer mehr stinken als dubias (mit denen hab ichs jetz probiert)... Aber bei mir hält sich das ziemlich in Grenzen mit stinken. Ich hab in der Box an den Seitenwänden 2 Schlitze von ca. 5x30cm reingefräst und das dann mit Drahtgaze bespannt und n Deckel drauf.
    Was ich jedoch bemerkt hab, als ich am Anfang mit Zierfisch-spezial-super-extrem-Nährstoffvitaminbombenfutter und eher wenig Grünzeug aus dem Garten (halt soviel , dass der Wasserhaushalt der Fiecher gedeckt is) gefüttert hab, haben sich die Biester erstens nicht recht vermehren wollen und zweitens gestunken was das Zeug hielt. Jetz fütter ich 90% mit Bananenschale und ab und zu gibts n bisschen von der maytuff Insektenfuttermischung.


    Fazit: Ich riech die Zucht nur noch wenn ich den Rüssel direkt vor die Drahtgaze halte. Aber deckel würd ich empfehlen, nur schon aus Sicherheitsgründen (ja Vaseline hab ich auch reingeschmiert aber sicher ist sicher).


    Geleert hab ich die Kiste noch nicht seit ich sie hab. und das ist jetz so ca. 4 Monate. Aber die Toten rausfischen ist ein muss.


    MFG
    Benz

  • Holla,


    interessanntes Thema , bei den vier Futterschabenarten (B.dubia , P.vanwerebeki, L.chopardi , B.craniifer) die ich züchte vielen auch nur die C.craniifer durch einen fast schon stechenden geruch auf , allerdings und zum Glück nur in der Box .


    Tote Exemplare hatte ich bisher nur zwei , da merkte man den Unterschied deutlich , ansonsten riechen sie nur wenn man wie schon erwähnt den Rüssel direkt hineinhält ^^.
    Sie sind in einem Aquarium untergebracht beidem der Deckel bzw die Öffnungen darin mit Gaze kombiniert sind , Bodengrund ist keiner vorhanden , als Versteckmöglichkeiten dienen getrocknete Baumrindenstücke die aufeinander gestappelt sind , Eierkatons halte ich für ungeeignet da der Kot leicht daran hängen bleiben kann , von den Rindenstückchen läßt er sich einfach abschütteln bzw er fällt herunter beim umdrehen .
    In solch einer Art der Unterbrinung leben alle meine Schaben denn so lassen sich die Behälter gut reinigen und die Jungen absammeln , Futtereste (Bananen/-äpfel und Birnenstückchen , Salat , Blätter, Fischflocken,)vergammeln nicht und kann überall deponiert werden da sie die benötigte Feuchtigkeit übers Futter erhalten , zusätzlich ist eine Trinkmöglichkeit in Form einer Tonschale gegeben die aber nicht permanent befüllt ist - Ausfälle gibt es nur durch Vs^^


    M.M.n haben die craniifer diesen typischen Eigengeruch , Amonjak-ähnlich der sich auch durch saubere Boxen nicht ganz eindämmen läßt , wenn man direkt an den Schaben riecht ist das nicht gerade das angenehmste :traurig2:


    GruSven

    "Klug sein hat noch nie einen Menschen an Dummheit gehindert " S.Zweig , 1881-1942

    2 Mal editiert, zuletzt von SvenH. ()

  • Hallo zusammen


    @Beny
    Ich will Dir ja nicht deine Kundschaft abspenstig machen, aber wieso viel Geld (Erwerb, Unterhalt und Strom) für eine Symptombehandlung ausgeben, wenn man (fast) umsonst die Ursache beheben kann, bzw. DIE URSACHE BEHEBEN MUSS?


    Pascal
    Erstmal: Argentinische Totenkopfschaben sind wohl ein Fantasiegespinst. Es gibt arg. Waldschaben (Blaptica dubia) und Totenkopfschaben (Blaberus craniifer). Ich hacke da etwas darauf rum, da sich diese Schaben doch etwas in der Haltung unterscheiden (und man mal wieder sieht, wieso wissenschaftliche Namen ihre Berechtigung haben, auch wenn es nur um Futtertierchen geht).


    Zur Populationsdichte: B. dubia lieben es, aufeinander zu hocken und können sehr eng (mit ausreichend Klettermöglichkeiten für Frischgehäutete zum Aushärten) gehalten werden. Das fördert zudem ihre Reproduktion. Vermutlich liegt dies an einer Art Microklima in diesen "Schabenhaufen". Lokal wird so eine hohe rLF und teils auch eine leicht höhere Temp. erreicht, was schneller zu Schimmelbildung etc. führt. Wenn Du unten in einer nur oben offenen Schachtel viele Eierkartons hast, wo alle Zwischenräume mit Schaben gefüllt sind (was diese Art im Unterschied zu vielen andern ausgesprochen gerne hat), hast Du da fast keine Luftzirkulation mehr und es gammelt wirklich rasch.


    B. craniifer braucht v.a. für die frisch Gehäuteten und bei hohem Männchenbesatz ausreichend Bewegungsfreiheit (auch wenn sie tagsüber eng zusammenhocken) und mögen eine bessere Belüftung.
    Diese Schaben geben bei Bedrohung oder Stress ein Defensivsekret ab, welches süsslich-müffelig riecht (jeder empfindet den Geruch anders), die Zucht an sich sollte jedoch so gut wie geruchsneutral sein. Ohne Substrat müffelts eher, was meiner Meinung nach am Kot liegt. Nach Ammoniak riechts nur, wenn die Luftzirkulation schlecht ist, der Kot nicht genug rasch austrocknet oder die Besatzdichte zu gross ist (bzw. meist wohl eine Kombi davon).


    Nun zu deinem Problem: Es liegt nicht primär im Gestank (wie Du vielleicht gedacht hast), sondern in den Gefahren, die daraus oder aus den Gründen des Gestanks, resultieren!!!
    Der Geruch entsteht meist schon wegen toten Tieren (und dann modert oft auch das Futter daneben mit), weil sich darin Bakterien breit machen. Einige dieser Bakterien sind sog. Opportunisten, sie können also bei günstigen Umständen (oder hoher Anzahl) zum Problem für gesunde Tiere werden und somit auch für deren Predatoren (Vogelspinnen, Echsen, Mantiden). Ein typisches solches Bakterium führt zu einer rötlichen Verfärbung der Leichen und manchmal auch des umgebenden Substrats.
    Zudem geben vergammelnde Schaben Feuchtigkeit ab (sie zerfliessen oft innerlich, laufen dann aus und tränken das umgebende Futter/Substrat mit "Leichenflüssigkeit"), was die Umgebung rasch verschimmeln (auch Schimmelpilze sind nicht wirklich gesund und können mitunter giftige Toxine bilden -> Aflatoxin lässt grüssen) oder sonstwie verderben lässt. Lecker, nicht?
    Und noch ein Punkt, der Dir das Schaudern den Rücken runter treiben sollte: Dieser Gestank lockt Buckelfliegen (Phoriden) an, kleine einheimische, teils auch importierte Fliegenarten. Diese sehen ähnlich aus wie Drosophila, sind jedoch oft am Boden unterwegs, sind viel schneller und nervöser. Sie ernähren sich von toten Tieren, können aber auch lebende befallen (z.B. wenn diese die Eier verschlucken). Die Maden fressen sich durch die Eingeweide der Schaben und verflüssigen diese (die Schabe wird ganz labberig, trocknet nach dem Tod nicht aus und zerfällt beim Rausnehmen). Buckelfliegen können ganze Schabenbestände innert wenigen Wochen vernichten und befallen bei hoher Anzahl (wenn also das Futter knapp wird) auch andere Wirbellose (wie Vogelspinnen)! Eine problematische oder stark überbevölkerte Schabenzucht "erkrankt" rasch an diesen Mistviechern und viele der Leute, die seit längerem Schaben (speziell mehrere Arten) halten, haben schon deren Bekanntschaft gemacht und fast jeder davon hatte seine liebe Mühe, die Biester wieder los zu werden. Ich gehöre leider auch dazu und das nur, weil eine Box wenige Tage lang etwas zu feucht und leicht überbevölkert war. Seither gehören Buckelfliegen zu meinen Erzfeinden!
    Ja dann wären da noch Milben, die Du Dir einfangen kannst, denn die lieben es gammlig und es gibt noch weitere kleinere Gründe, wieso die Ursache behoben werden sollte, aber die sind Peanuts im Vergleich zu obigen Aspekten.


    Zu den Lösungsvorschlägen:
    - Tote Tiere (und Futterreste) rauslesen wäre der beste Anfang.
    - Trockenere Haltung, was v.a. bei B. craniifer nicht immer zum Ziel führt und dafür die Nymphen schneller vertrocknen lässt. Vorteil wäre, dass man Trockenfutter auf Reserve grosszügig als "Bodengrund" nehmen kann, aber nur solange, wie keine Probleme bestehen (Milben und Schimmel gibts rasch und sieht man oft erst, wenns total überbordet). Was viele vergessen/ignorieren: Die Kothäufchen sind, auch wenn trocken, die reinsten Mikrobenschleudern und erhöhen das Risiko einer Allergie (auf Schaben, Milben oder Schimmelpilze). Zudem landet ein Teil dieser Mikroorganismen in den Schabenmägen und letztenendes in der Vogelspinne oder der Echse.
    - Nur so viel Feuchtfutter geben, wie in einer Nacht gefressen wird, Trockenfutter wie Flocken darf in einer Schale als Reserve gereicht werden. Proteinhaltiges Futter nur als Zusatz geben, damit es nicht zu Kannibalismus kommt und die Reproduktion nicht einbricht. Vergammelte Proteine stinken am Schlimmsten (wie von Benz schon erwähnt).
    - Entweder nur recht flache Boxen mit Oberlüftung verwenden oder dann eine seitliche Lüftung anbringen (habe beides, ersteres halte ich bei nicht-fliegenden Schaben für bewährter).
    - Meine Strategie: Ich halte fast alle Schaben auf leicht feuchtem Substrat wie Walderde oder Kokoshumus (und die Ausnahmen sind diejenigen, wo ich eher mal Probleme bekomme und wos schneller müffeln kann etc. ;) ). So können sich die Nymphen verkriechen und haben genug Feuchtigkeit und die Luft unter den Eierkartons zirkuliert besser, es kommt nicht zu einer stickigen Atmosphäre und Tote vergammeln somit nicht so leicht. Dafür fallen sie in das Substrat, wo sie trotz der Feuchtigkeit entweder besser austrocknen (eben wegen der Luftzirkulation) oder aber gefressen werden. Klar, viele Schaben sind Kannibalen/Saprophyten und fressen die Leichen auf, aber nur, wenn diese nicht "verdorben" sind. Damit auch verdorbene Leichen sang- und klanglos verschwinden habe ich jede Menge weisser Asseln (Trichorhina tomentosa) und Springschwänze im Substrat (bei trockener Haltung habe ich Alphitobius diaperinus drin, ist nicht so effizient, aber viel besser als nichts). Probleme und Geruch sind da gleich null! Rausmisten muss ich so nur alle paar Monate, denn Kot und Nahrungsreste verwandeln sich in besten Humus für meine Zimmerpflanzen.


    Schaben sind schon leicht in der Haltung, aber ohne Aufwand geht es leider kaum und eine gewisse Hygiene sollte sein!


    Grüessli
    Andreas

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