Vogelspinnenschmuggel in Ecuador

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  • Hi zusammen,


    Torsten Dietrich wurde am 2. Oktober beim Vogelspinnenschmuggeln in Ecuador erwischt. Er hat 741(!! (Danke für die Korrektur)) Vogelspinnen, laut dem Umweltministerium wohl Avicularia purpurea und Avicularia huriana (werden wohl auch drunter gewesen sein...). Die Tiere waren in Plastiktüten verpackt und dann in 21 Kartons gesteckt worden. Alle waren in seinem Koffer.
    Hier ein Link zum Bericht vom ecuadorianischen TV
    http://www.tvecuador.com/index…jes&view=showcanal&id=884


    Der Fall soll wohl vors Gericht kommen. Es ist strengstens untersagt in Ecuadort Pflanzen oder Tiere ihrem natürlichen Habitat zu entnehmen. Es wird mit bis zu 3 Jahren Freiheitsenzug bestraft.


    Will die Geschichte hier nicht breittreten da ich gehört habe das der Typ wohl bekannt ist. Mir war er es aufjedenfall nicht und ich will euch nur den Bericht zeigen.


    Gruss Martin

  • Hi zusammen


    Ist ja der absolute wahnsinn.....
    Da kann mann ja nur sagen: Zum glück wurde er erwischt und hoffentlich wird er angemessen bestraft.....
    Nicht wisseb schützt ja bekanntlich nicht vor der Strafe.....
    Ich finde es eine riesen sauerei, wie er die armen Tiere verpackt hat und transportieren wollte.....
    Hoffentlich kommt er in Ecuador hinter schwedische gardinen, wo die zusände wohl kaum mit denen in Europa gleich gestellt sind.....


    Na dann wünsch ich Herrn Dietreich doch einen guten rutsch.....


    Greetz Mike

    :spinne: Meine Tiere :spinne:


    Ride Hard. Ride Long. Ride Safe.
    No risk, no fun!! ==> More risk, more fun!!!!


    Greez Mike

  • Hallo zusammen


    Na da wird mein guter Rutsch doch noch was getrübt... Kann mich da nur anschliessen. Hoffe Herr Dietrich wird seine 3 Jahre in Ecuador geniessen. Wobei ich ehrlich gesagt finde dass 3 Jahre lächerlich sind für 71 fachen grausamen mord. Frage mich was sich der gute Herr gedacht hat als er die Spinnen in Plastikbeutel gesteckt hat... :böse:


    Seine "Entschuldigung" fand ich echt den Hammer - diese Vogelspinnen ständen nicht auf dem Washingtoner Artenschutzabkommen... Dies berechtigt ihn natürlich dazu die Vogelspinnen aus ihrem Habitat zu entfernen... Klar. Und morgen kommt der Nikolaus :evil:


    Wünsch euch allen trotzdem noch einen guten Rutsch (und kauft keine WF) ;)


    Gruss

  • Hallo zäme,


    man kann sich ja ausrechnen, wieviel Wert diese Spinnen hatte, wenn er sie an hiesige Spinnenhalter verkauft hätte. Das geht in die Tausende Euros. Eigentlich tragen wir Spinnenhalter somit auch eine Mitschuld, dass sich solche Schmuggeleien überhaupt lohnen. Hätte der Typ nämlich keine Kaufintressenten, würde er sich diese Mühe nicht machen. Man müsste sich da mal überlegen, ob man sowas wie ein Nachzuchtzertifikat herausgibt, so dass der Spinnenkäufer immer weiss, dass es sich garantiert um keine Wildfang oder Schmuggelware handelt.


    Gruss,
    Micha

  • Hi Micha


    Ohne das Schmuggeln jetzt gut reden zu wollen, aber ohne das Schmuggeln wären enorm viele Vogelspinnenarten nicht im Hobby vertreten.
    Klar war es in dem Falle nicht die Absicht neue Arten im Hobby zu etablieren, sondern nur die reine Profitgier. Aber dran ändern kann man nichts mehr und er hat seine Strafe zum Glück bekommen. Mit solchen Massenimporten kann ich überhaupt nichts anfangen.


    Zitat

    Man müsste sich da mal überlegen, ob man sowas wie ein Nachzuchtzertifikat herausgibt, so dass der Spinnenkäufer immer weiss, dass es sich garantiert um keine Wildfang oder Schmuggelware handelt.

    Bestimmt keine schlechte Idee, nur wie wilst du das durchsetzen? Momentan beruht es auf Ehrlichkeit und somit muss jeder für sich entscheiden bei wem man die Tiere kauft. Bei jemanden den man überhaupt nicht kennt aber eine Menge grosser Tiere für wenig Geld anbietet oder bei jemanden von dem man schon viel Gutes gehört hat und darauf vertrauen kann keine WF Tiere als NZ verkauft zu bekommen ;)


    Gruss Martin

  • Hallo Martin,


    Zitat

    Ohne das Schmuggeln jetzt gut reden zu wollen, aber ohne das Schmuggeln wären enorm viele Vogelspinnenarten nicht im Hobby vertreten.

    Das kann gut sein. Die Frage ist nur, ob man vorher auch alle legalen Mittel probiert hat. Zu wissenschaftl. Zwecken (bsp. Bestimmung) lässt sich häufig ein paar Tiere entnehmen. Es braucht so natürlich den Gang durch die Ämter der jeweiligen Länder, was sehr aufwändig ist. Es ist dann aber nicht verboten, diese nachzuzüchten und die Nachzuchten den Terrarienbesitzern zu vermachen. - Sowas ist natürlich schwieriger, als einfach bloss als "Tourist" mal hunderte Exemplare einzupacken und dann an dubiose Tierläden unterzujubeln.


    Zitat

    Bestimmt keine schlechte Idee, nur wie wilst du das durchsetzen?

    Das kann man kaum durchsetzen, aber man kann es ähnlich gestalten, wie Max Havelaar. So dass der Käufer wenigstens einen Hinweis bekommt und sich entscheiden kann, was er da haben will. Der Vogelspinnenstammtisch hätte da bereits gute Voraussetzungen sowas zu ermöglichen. Er kennt die Mitglieder und weiss auch, dass diese regelmässig nachzüchten und nicht etwa Wildfänge schmuggeln. Man könnte nun von einer ähnlichen Organisation, wie der Stammtisch her Züchter zertifizieren und diese könnten dann ihre Nachzuchten mit einem kleinen von der übergeordneten Organisation vorgefertigten Zertifikat, wo Art, Nachzuchtdatum, Züchtername, etc. drauf steht, abgeben. (Fast ähnlich wie ein Stammbaumnachweis bei Rassehunden.) Wenn die Organisation dann genug Vertrauen schafft, dass es die Züchter auch gut kennt, wurde sich das Label von selbst propagieren.


    Natürlich braucht es dazu eine übergeordnete Organisation und ebenso braucht es auch den Willen dazu. Das mit dem Vertrauen in die Züchter ist bereits heute wesentlich. Die Frage ist nur, ob man dieses Vertrauen irgendwie organisatorisch festigen könnte, so dass auch völlig Aussenstehende sich da auf etwas verlassen könnten.


    Gruss,
    Micha

  • Hi Micha

    Zitat

    Das kann gut sein. Die Frage ist nur, ob man vorher auch alle legalen Mittel probiert hat. Zu wissenschaftl. Zwecken (bsp. Bestimmung) lässt sich häufig ein paar Tiere entnehmen.

    Probier das mal, dann reden wir weiter ;-) Als Hobbyist ist es nahezu unmöglich ein entsprechendes Dokument zu erhalten. Dafür sind jahrelange Kontakt zu Personen in den jeweiligen Ämtern von Nöten um überhaupt daran denken zu können.


    Zitat

    Das kann man kaum durchsetzen, aber man kann es ähnlich gestalten, wie Max Havelaar. So dass der Käufer wenigstens einen Hinweis bekommt und sich entscheiden kann, was er da haben will. Der Vogelspinnenstammtisch hätte da bereits gute Voraussetzungen sowas zu ermöglichen. Er kennt die Mitglieder und weiss auch, dass diese regelmässig nachzüchten und nicht etwa Wildfänge schmuggeln. Man könnte nun von einer ähnlichen Organisation, wie der Stammtisch her Züchter zertifizieren und diese könnten dann ihre Nachzuchten mit einem kleinen von der übergeordneten Organisation vorgefertigten Zertifikat, wo Art, Nachzuchtdatum, Züchtername, etc. drauf steht, abgeben. (Fast ähnlich wie ein Stammbaumnachweis bei Rassehunden.) Wenn die Organisation dann genug Vertrauen schafft, dass es die Züchter auch gut kennt, wurde sich das Label von selbst propagieren.

    Und dann hätten wir im besten Fall schweizweit ein solches, vor dem Gesetz völlig nutzloses, Zertifikat.... und dann? Was ist mit unseren Nachbarländer?


    Gruss Martin

  • Hallo Martin,


    Zitat

    Als Hobbyist ist es nahezu unmöglich ein entsprechendes Dokument zu erhalten.

    Natürlich ist es völlig unmöglich als Hobbyist solche Dokumente zu erhalten. Aber man müsste gegebenfalls mit den Beschreibern zusammen arbeiten. Natürlich wäre es mühsam und man müsste gegebenenfalls auch auf interessante Arten verzichten. Die Frage ist dann, was wichtiger ist: Naturschutz oder Halterinteressen.


    Zitat

    Und dann hätten wir im besten Fall schweizweit ein solches, vor dem Gesetz völlig nutzloses, Zertifikat.... und dann? Was ist mit unseren Nachbarländer?

    Es wäre aber mal ein Anfang. Es geht ja nicht darum, dass man es gesetzl. durchsetzen will, sondern dass bsp. Franz Muster in den Qualipet geht und dort fragen kann, ob er denn auch wirklich eine Spinne bekommt, die vom SVVZ (Schweizer Verband der Vogelspinnen Züchter) zertifiziert wurde. Das würde zwar den grossen internationalen Schmuggel nicht zum Erliegen bringen, würde dem Käufer die Wahl lassen, wirklich nur Nachzuchten zu kaufen, wenn er solche möchte. - Das ist genauso, wie man heute Max-Havelaar- oder Ciquita-Bananen kauft. Wenigstens hat man nun endlich die Möglichkeit auch fair gehandelte zu kaufen und ich mach das auch. Wenn gar kein Label oder Zertifikat vorhanden ist, dann ist man als Käufer dem Händler ausgeliefert.


    Wenn es um Gesetze geht, dann gibt es ja Cites-Listen. Es ist schon jetzt absolut mühsam, wenn man legal Brachypelma-Nachzuchten von Deutschland in die Schweiz importieren will. Da müssen Händler Cites-Forumulare in Deutschland bestellen und dort über einen Grenztierarzt nachweisen, dass sie die Tiere nachgezüchtet haben und der Importeur muss eine Einfuhrbewilligung in der Schweiz organisieren. Solche Gesetze sind imho also das absolut letzte Mittel, wenn alles andere versagt.


    http://www.bvet.admin.ch/theme…/00968/index.html?lang=de


    Gruss,
    Micha

  • Hi zusammen!

    Zitat

    Natürlich ist es völlig unmöglich als Hobbyist solche Dokumente zu erhalten. Aber man müsste gegebenfalls mit den Beschreibern zusammen arbeiten

    Beschreiben könnte man die auch selber, deshalb bekommt man nicht einfacher eine Bewilligung :)


    Zitat

    Es wäre aber mal ein Anfang. Es geht ja nicht darum, dass man es gesetzl. durchsetzen will, sondern dass bsp. Franz Muster in den Qualipet geht und dort fragen kann, ob er denn auch wirklich eine Spinne bekommt, die vom SVVZ (Schweizer Verband der Vogelspinnen Züchter) zertifiziert wurde.

    Du bist herzlich eingeladen, das aufzuziehen :) Ich habe leider keine Zeit für das auch noch.


    Gruss Basti

  • Hallo Basti,

    Zitat

    Du bist herzlich eingeladen, das aufzuziehen :) Ich habe leider keine Zeit für das auch noch.

    An sich stürze ich mich ja gerne in Aktivismus. Es ist allerdings viel zu früh. Zuerst muss ich da ja mein lange liegen gelassenes Hobby auffrischen und ich will da sicher zuerst gerne mal bei einem Stammtisch vorbei kommen, um euch alle kennen zu lernen. Aber vielleicht in ein paar Jahren. Mal gucken.


    Gruss,
    Micha


    Ps. es spielt wohl schon eine Rolle, ob irgend ein unbekannter Terrarienhalter eine Spinne beschreiben will, oder ob es Dr. Günther Schmidt oder Dr. Robert Raven machen will, die auf ihre wissenschaftl. Arbeit verweisen können. Es ist aber sonst sicher moralisch nicht gleich verwerflich, wenn man ein paar Exemplare zu Zuchtzwecken rausschmuggelt, um eine neue Art in die Terraristik zu bringen oder ob man gleich hunderte bekannter und bereits erfolgreich nachgezüchteter Vogelspinnen schmuggelt aus reiner Profitgier.

  • Hi zusammen


    Traurig aber verdient! Wobei Hüssi recht hat. Ohne WF's oder WF's Kokons, hätten wir nicht immer wieder was neues im Hobby.


    Würde man es wenigstens legal versuchen mit den Behörden zu sprechen und fragen, ob man überhaupt fürs Hobby sowas machen könnte zb. 2.2 zu bekommen. Könnte man es ja noch akzeptieren. Wir sorgen ja auch für Nachzuchten in unseren Terris. Wobei wird da von den Behörden ein klaren NEIN kommen. Was ich gut verstehen kann.


    Die Ecquador Avi zb., eine wunderschöne, frage mich wie zum teufel die aus Ecquador rausgekommen ist.


    Apopos verpackung. Die war echt "kirminell". In Platistütchen.. Krank! Sorry.... Die Armen Spinnen... X(


    Gruess :traurig1:

  • Ganz ehrlich, vertrauen kann man niemandem, dass er Nachzuchten anbietet. Man kann sich auf sein gespür und einige Hinweise verlassen und was glaubst du wie die ersten Vogelspinnen in private Haltung gekommen sind? Es gibt so viele Leute auf Börsen und in Zoohandeln, die behaupten, dass ihre Tiere Nachzuchten seien, dabei sieht man genau, dass es sich um Wildfänge handelt.
    Ich bin zwar auch im Prinzip gegen Wildfänge aber ohne diese wären wohl die wenigsten Arten im Hobby vertreten, auch solche extrem bedrohten wie die Poecilotheria hanumavilasumica (puh, langer Name) nicht und nun können wir etwas zur Arterhaltung beitragen.


    Allerdings finde ich auch, dass es inzwischen von den meisten Arten so viele in Gefangenschaft gibt, dass es keiner Wildfänge bedarf um neues Blut rein zu bringen.


    Wie stehst du denn zur Hybredisierung? Interessant wenn man sich mal die ganzen Avis anschaut....die meisten Arten im Hobby sind nicht genau zu bestimmen oder schon Hybriden...wobei sich hier auch wieder fragt weshalb die so unerwünscht sind, bei Hunden und Katzen wird das auch beliebig betrieben....nun ja, hier geht dabei die ursprünglichen Arten zu erhalten, gerade weil so viele bedroht sind durch Abholzung etc.


    Was der Kerl abgezogen hat war unter aller Sau, vor allem wie er die Tiere verpackt hat und dass davon so viele gestorben sind.
    Aber ich glaube auch, dass der Gang durch die Behörden sehr sehr schwierig sein dürfte. Es ist ja schon schwer genug überhaupt hier in manchen Bundesländern deutschlands eine Haltungsgenehmigung zu bekommen....udn wenn man sie nicht hat und die Beamten Verdacht schöpfen, werden einem die Tiere weggenommen, egal wie gut man sich um die gekümmert hat!
    Um mal etwa abzuschweifen (ich glaub ich sollte in die Schweiz ziehen).


    Ich sehe diese ganze Wildfanggeschichte sehr mit gemischten Gefühlen....aber auch wenn die ersten Tiere so in Umlauf gekommen sind, haben wir inzwischen die Möglichkeit mit so vielen Nachzuchten zu züchten, dass man nicht auch noch die letzten Tiere aus ihrer natürlichen Umgebung holen muss. Andrerseits stellt sich gerade bei den Avis dann die Problematik der artreinen Zucht....klar gibt es auch natürliche Hybredisierung aber es wäre schade, wenn durch die Hobbyhalter und Züchter die ursprünglichen Arten ganz unbemerkt mehr und mehr verschwinden würden.

  • Danke

  • Hallo Luna,


    Zitat

    (...) oder schon Hybriden...wobei sich hier auch wieder fragt weshalb die so unerwünscht sind, bei Hunden und Katzen wird das auch beliebig betrieben (...)

    Das ist keine Hybridisierung. Sämtliche Hunderassen und auch Wolfsrassen gehören der gleichen Tierart an: Canis lupus. Sie werden nur als Unterarten beschrieben: Polarwolf (Canis lupus arctos), Haushunderassen (Canis lupus familiaris), Dingo (Canis lupus dingo), etc. Das gleiche ist bei den Katzen (Felis silvestris): Hauskatze (Felis silvestris catus), Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) etc. - Eine Hybridisierung auf Artebene passierte dann, wenn man beispielsweise Hunde wild mit Schakalen, Kojoten, etc. paaren würde.


    Ganz abgesehen haben Haustiere und Nutztiere einen anderen Zweck als Terrarientiere. Nutztiere wurden schon immer so angepasst, dass der Nutzen am grössten ist. Haustiere waren früher auch Nutztiere, wie beispielsweise der Hund für die Jagd oder die Katze als Mäusevertilger. Inzwischen sind diese Tiere aber so stark domestiziert, dass sie in ihrem Verhalten oder auch ihrem Habitus nicht mehr einer Naturform entsprechen. Es gibt z.b. nur noch ganz wenige wolfsähnliche Hunde mit aufstehenden Ohren und nicht abfallendem Rücken.


    In der Terraristik will man sich aber möglichst einen realistischen Ausschnitt aus der Natur verschaffen und die Tiere deshalb möglichst naturnah und artgerecht unterbringen. (Also mir geht es so.) Dazu gehört auch, dass man die Tiere möglichst naturnah belässt und nicht züchterisch eingreift. Und da gehört dazu, dass man nicht hybridisiert.


    Apropos Avicularia-Arten: Die Frage ist ohnehin, ob das alles Arten sind oder ob nicht irgendwann synonymisiert wird. Es wäre aber trotzdem vielleicht nicht schlecht, wenn man wirklich keine Ahnung mehr hat, ob man hier tatsächlich reine Arten hält oder ob bereits eine unwillkürliche Hybridisierung stattgefunden hat, die Tiere als mögliche Hybride zu bezeichnen und den Artnamen schlicht weg zu lassen.


    Gruss,
    Micha

  • Guten Morgen zusammen



    Ohne das Schmuggeln von Vogelspinnen wären heute extrem viele Arten im Hobby nicht vertreten. Darunter gehören z.Bsp. ausnahmslos alle Brasilianischen Arten, wie Lasiodora, Acanthoscurria, Nhandu, etc pp. Also ziemlich viele, heute für jedermann erhältliche Arten. Nocheinmal, ich rede hier das Schmuggeln im Stil von der oben genannten Person nicht gut! Aber ohne das Mitbringen von kleineren Gruppen an Tieren von interessierten Hobbyisten, hätten wir nie eine solche Artenvielfalt in unseren Terrarien zu Verfügung.

    Zitat


    Ich bin zwar auch im Prinzip gegen Wildfänge aber ohne diese wären wohl die wenigsten Arten im Hobby vertreten, auch solche extrem bedrohten wie die Poecilotheria hanumavilasumica (puh, langer Name) nicht und nun können wir etwas zur Arterhaltung beitragen.

    Der mit der Arterhaltung zieht bei mir nicht mehr :). Bis vor wenigen Wochen war ich noch der selben Meinung, doch durch interessante Inputs von anderen, bin ich da nun anderer Meinung. Arterhaltung... was heisst das schon? Schlussendlich werden Tiere aus der Natur entnommen um den Menschen als Belustigung im Terrarium zu "dienen". Da die Tiere aus der Natur genommen werden, der Spruch "Survival of the Fittest" gilt dann nicht mehr und die Tiere werden aus der Evolution genommen. Die Art bleibt stehen und kann/wird sich nicht natürlich weiterentwicklen. In 1 Million Jahren sieht die P.regalis im Terrarium anders aus als die P.regalis in der Natur.... Was hat das mit "Arterhaltung" zu tun?
    Klar ist es schön und gut die Tiere in den Terrarien zu erhalten, wenn dabei ihr natürlicher Lebensraum abgeholzt wird und dagegen nichts getan wird ist es relativ sinnlos. So können wir unseren Kindern mal sagen: Schau Kleines, diese Tier gabs noch vor 50 Jahren in der Natur, heute nur noch in den Schweizer Terrarien"... toll ?(
    Ich denke die Aussage "Arterhaltung" ist reine Farce und wird von den meisten Leuten die die Tiere als Haustiere halten adaptiert um sich ein reines Gewissen zu schaffen.


    Bezüglich Avicularia-Arten und Artreine-Zucht... ausser den momentan (im Hobby) eindeutig zu identifizierenden Arten wie A.minatrix und A.versicolor ist es meiner Meinung nach nicht möglich bei anderen Arten von Artreiner-Zucht zu sprechen.


    micha
    Wie bereits im anderen Thread von Basti geschrieben. Die Gattung Avicularia wird revidiert und von momentan über 50 Arten wirds wohl nur noch 14 geben.

    Gruss Martin

  • Hallo Martin,


    ich glaube auch, dass das Argument der Arterhaltung ein Scheinargument ist. (Abgesehen davon, dass Begriff "Arterhaltung" eigentlich was ganz anderes bezeichnet, als das, was hier gemeint ist und zwar das Konzept, dass Arten sich selbst erhalten wollen und sich Individuen der eigenen Art deshalb auf uneigenützige Weise "zugesinnt" sind. Ein Konzept, das heutzutage als widerlegt gilt.) Die Arterhaltung geht ja darauf zurück, dass die Zoos seit einigen Jahrzehnten in die Rolle kamen, bedrohte und fast ausgestorbene Arten zu "erhalten" und dafür zu schauen, dass der Genpool genug gross bleibt, um in einer späteren Aussiedelung eine Art wieder in ihr natürliches Habitat zu ermöglichen.


    Und genau deshalb braucht es für Arterhaltung zwei Voraussetzungen: 1. Die Art muss bedroht sein. Man kann keine Art erhalten, die sich in der Natur bereits viel besser erhält. 2. Die Arterhaltung zielt auf die Erhaltung eines möglichst grossen Genpools, damit bei einem späteren Wiederansiedeln der Art in ein wiederhergestelltes Habitat, das langfristige Überleben gesichert wird.


    Nichts davon ist auch nur in der Terrarienhaltung zu sehen. Da wird wild gezüchtet bei teilweise nicht ganz klar bestimmten Arten und vielen Verwechslungen. Das wichtigste Argument gegen "Arterhaltung" ist aber, dass die meisten Vogelspinnen gar nicht bedroht sind. Peter Klaas hält selbst den Cites-Status der meisten Brachypelma-Arten für überholt, weil er viele als Kulturfolger vorfand und dann auch gleich noch massenweise. Bedrohte Tierarten sehen anders aus.


    Was du ansprichst mit der fehlenden Evolution in der Terrarienhaltung. Das passiert eben unwillkürlich, dass selbst Wildtiere, die man eigentlich auch wild behalten will, schleichend domestiziert werden. Dagegen kann man in der Tat nichts machen.


    Gruss,
    Micha


    Nachtrag: Der beste Arterhalt ist natürlich der Schutz des natürlichen Habitats...

  • Hi,

    Klar war es in dem Falle nicht die Absicht neue Arten im Hobby zu etablieren, sondern nur die reine Profitgier. Aber dran ändern kann man nichts mehr und er hat seine Strafe zum Glück bekommen. Mit solchen Massenimporten kann ich überhaupt nichts anfangen.

    lediglich der Bote/Kurrier ist hier bestraft worden. Der Auftraggeber ist (mal wieder) davon gekommen und macht fleißig weiter. Wenn ich mir den Fall der heute durch die Presse geht ansehe (ARten, Verpackung, Schmuggelweg), ist schwer davon auszugehen, dass es sich um den selben Auftraggeber handelt. ...und täglich grüßt das Murmeltier!


    Da sicherlich nicht alle seine Lieferungen aufliegen (einige sind in den letzten Jahren aufgeflogen), würde mich mal interessieren, wie viele unbemerkt durchgehen und wie viele Tiere er jedes Jahr auf diesem Weg auf den europäischen Markt bringt.


    VG,
    Martin

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