Hallo Zusammen
Meine C.versicolor Hyde hatte allem Anschein nach eine schlechte Häutung. Vor gut drei Monaten hat sich sein Geschwistertier aus dem selben Kokon bereits gehäutet, alles lief perfekt, der kleine Mann wächst und gedeiht. Entsprechend kam die Häutung von Hyde auch nicht unerwartet, die Bedingungen waren etwa gleich wie bei bisherigen Häutungen, also habe ich damit gerechnet, dass alles reibungslos abläuft.
Etwa zwei Tage nachdem er die Haut abgeworfen hat, ist mir aufgefallen, dass seine Pedipalpen irgendwie steif sind, wenig behaart und im allgemeinen eher zerknautscht aussehen. Ich hab die abgeworfene Haut überprüft, die sah aber normal aus, die Pedipalpen wurden komplett gehäutet. Ich hab also erst mal gedacht, dass was auch immer da falsch gelaufen ist, einfach ein kosmetisches Problem sein sollte und hab ihm zwei Wochen nach der Häutung ein Heimchen angeboten. Gefangen hat er es auch, er konnte es aber nicht erlegen. Zwei Mal hat er es versucht (von denen ich mit bekommen habe), er hat das Heimchen aber nur festgehalten und konnte/wollte nicht rein beissen. Der Versuch ein geöffnetes Heimchen anzubieten (wie im Thread von Irene zu den abgebrochenen Chelizeren gelesen) schlug auch fehl. Also hab ich mir Sondennahrung für Katzen besorgt und das mit in seine Trinkschale gegeben. Ich habe ihn zwar einmal an der Wasserschale gesehen, aber er trinkt da bloss wenig, er checkt ja nicht, dass das seine Mahlzeit ersetzen soll. Und müffeln tut es auch, obwohl ich es einmal die Woche wechsle...
Heute hab ich einen Versuch mit rohen Shrimps gestartet (habe irgendwo gelesen,dass das nicht schlecht funktionieren soll) und versucht ihm ein kleines Stück unterzujubeln, er will es aber nicht annehmen. Minerva (seine Mutter) hingegen hat ohne grosses Federlesen fast einen halben Shrimp an sich gerissen und verspeist den nun genüsslich, am Geschmack oder dem "Totsein" sollte es also eigentlich nicht liegen.
Meine Frage nun, hat jemand bereits Erfahrungen mit solchen Häutungsdefekten und besteht da überhaupt Hoffnung? Ich sehe dass die Pedipalpen und Chelizeren nicht "richtig"aussehen, ich finde aber die Zähne sähen eigentlich ganz ok aus und verstehe nicht ganz, wo das Problem liegt.
(Die Fotos sind nicht super, ich kann demnächst versuchen noch bessere zu machen)
Und falls es nicht hoffnungslos ist, wie zum Geier bekomme ich ihn dazu, doch totes Futter anzunehmen? Ich hab auch schon an Regenwürmer aus unserem Kompost gedacht, die wären weich und ich könnte sie lebend anbieten, aber ich weiss halt nicht, ob die irgendwann Kontakt zu Pestiziden oder so hatten und ob er es schafft die aufzubeissen.
Bitte entschuldigt den Roman, aber das ist das erste Mal, dass ich so etwas erlebe, ich mache mir Sorgen, Vorwürfe und bin um ehrlich zu sein etwas verzweifelt, weil ich meinem Kleinen nur ungern einfach so beim Verhungern zusehen möchte. Ich bin also um jeden Tipp dankbar!
LG Lara