VS zittert (?)

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  • Hallo zusammen,


    Meine C.Cyaneopubescens hat sich vor genau einer Woche gehäutet. Vorher hat sie einen Milbenbefall, der seit ihrer Häutung beseitigt zu sein scheint. Ich habe keine Milben mehr gesichtet, und als sie fertig mit der Häutung war habe ich die mit Milben übersähte Haut (ca.10-15 Milben) vorsichtig aus dem Terrarium entfernt.


    Seitdem macht sie fleißig Dehnübungen und außer frischem Wasser habe ich sie KOMPLETT in Ruhe gelassen und auch nicht gefüttert. Sie ist jetzt 4 Wochen ohne Futter.


    Die Dehnübungen sehen immer sehr verrenkt aus, aber ich habe mir keine Gedanken gemacht, da sie sich immer wieder dreht und aktiv bleibt.


    Ihr Abdomen ist dennoch sehr klein, was denke ich nach 4 Wochen Futterpause und Häutung nachvollziehbar ist.


    Hier noch ein Bild zu den Größenverhältnissen:


    Bis hierhin alles normal, wenn sie fertig ist mit Dehnen (für mich ein Zeichen, dass sie dann vollständig ausgehärtet ist) werde ich sie weiter füttern. Vermutlich nächste Woche irgendwann.


    Gerade habe ich sie gespannt beobachtet wie sie sich gedreht hat, plötzlich ist sie aber verharrt und hat mehrmals gezuckt bzw gezittert und sich dabei seitlich um1 cm bewegt und ist in dieser Position verharrt. Das sah wirklich sehr komisch aus, und ich dachte ihr geht's nicht gut. Sie hat sich danach wieder gedreht, aber nach dem Zucken verharrte sie in der folgen Position:



    Ich weiß, Ruhe bewahren und abwarten, aber habt ihr so etwas schonmal beobachtet? Bzw ist das ein Zeichen dafür das etwas nicht stimmt? Danke euch! Mache Mir etwas Sorgen um sie.




    Kurz zu den Haltungsbedigungen:

    - Letztes heimchen gefuttert vor 4 Wochen

    - Feuchtigkeit zwischen 55 (hotspot) und 70 auf der kühlen Seite tagsüber, nachts pendelt sich 70% ein, Temperatur zwischen 24 und 28 grad tagsüber und nachts 22 grad, Aktuell mit Wasserschale, da die Milben beseitigt scheinen

    - KL 5-6 cm, Weibchen

  • Servus,


    an sich spielt die genaue Größe des Opisthosoma keine große Rollte, jetzt nach der Häutung ist es am Minimalpunkt aber sehr fette Spinnen sehen nach der häutung nicht immer gleich wieder so dünn aus wie deine, heißt aber nicht das das eine oder andere gesünder für sie ist.


    Ich würde vom Gefühl her sagen es spielt keine Rolle solange sie trinken kann, denn Fettgewebe ist auch ein guter Wasserspeicher.


    Nach den ersten 2-3 Mahlzeiten hat sie außerdem eh wieder gut was auf den Hüften.


    Was das Timing angeht ist das sehr unterschiedlich ab wann sie wieder Futter annehmen. Bei manchen ist der Zeitpunkt bereits nach einer Woche erreicht bei anderen dauert es 2-3 monate, aber bei größeren Spinnen waren es bei mir immer durchschnittlich so um die zwei Wochen.


    Die erste Mahlzeit würde ich immer Frisch Tot geben, dann kann nichts sein und die Spinnen trauen sich auch eher an Aas als an Lebendfutter.


    Verenkungen und absonderliche Haltungen sind normal in dieser Zeit, ich denke sie dehnen sich noch etwas um ihre volle Bewegungsbandbreite zu gewährleisten.


    Das Zucken könnte auch wieder auf Wassermangel hindeuten, auch direkt nach der Häutung besteht oft wieder Bedarf zu trinken.


    Ich würde ihr ein, zwei Tropfen zwischen die Chelizeren fallen lassen und sehen ob sie trinkt. Kann man alle Paar tage machen. Bzw ein paar Tropfen aufs Netz fallen lassen.


    Bin noch immer kein Fan davon das du sie Tagsüber beheizt, aber was solls, you do you.


    MfG,

    Wolfram

  • Hmm.. Sieht schon sehr dünn aus, selbst für ein frisch gehäutetes Tier. Hast du sie mal trinken sehen?

    Sitzt sie noch immer so da wie auf dem unteren Bild?

    Sie hat die Möglichkeit zu trinken, aber habe sie nicht mehr trinken sehen seit der Häutung und habe während und nach der Häutung die Feuchtigkeit erhöht

  • Danke für die vielen Tipps. Hane sie bevor ich dein Post gelesen hatte versucht mit Lebendbeute zu füttern, da sie wieder lauerte und nicht mehr in den Dehnpositionen war. Sie ist aber sehr erschrocken und ich hab die Beute wieder direkt entfernt. Dann versuche ich es mal mit Aas nächste Woche.

    Das Zucken könnte auch wieder auf Wassermangel hindeuten, auch direkt nach der Häutung besteht oft wieder Bedarf zu trinken.


    Ich würde ihr ein, zwei Tropfen zwischen die Chelizeren fallen lassen und sehen ob sie trinkt. Kann man alle Paar tage machen. Bzw ein paar Tropfen aufs Netz fallen lassen.

    Also was das Zucken betrifft, habe es nicht noch einmal beobachtet. Habe ihr heute mal 2 cm vor ihre Cheliceren ein paar Tropgen getropft, Untergrund sind Spinnenweben. Und sie hat sich direkt hinbewegt und getrunken. Das werde ich denke ich weiter versuchen.

    Und ich habe weiterhin die Feuchtigkeit leicht auf 60% erhöht.


    Was mich wundert dass sie sich nicht selbst zur Wasserschale bewegt so wie sie es ka vor ser Häutung schon gemacht hat.

  • Freut mich das es dir hilft Herbie,


    immer auch nett wenn man Feedback zu den Tipps bekommt.


    Chromatopelma cyaneopubescens kommt aus einem trockenen Gebiet, wo es aber wohl in den Morgenstunden durch die Luftfeuchte zu Morgentaubildung in den Gespinnsten kommt, sie warten also auch in Gefangenschaft eher auf den Tau am Netz. In der Region ist es regulär zu heiß und trocken als dass sie von Lacken trinken könnten. Das ist eine der Arten wo ich quasi auf die Wasserschale verzichte und es anstatt dessen manuell anbiete.


    Ist aber schon mehr aufwand, zahlt sich meiner Ansicht nach aber aus weil sie ungern ihr Netz verlassen und jedes Schälchen wird entweder übersponnen oder ignoriert.


    Gibt ein paar Videos zum natürlichen Lebensraum. Müsste sich auch auf Youtube finden lassen. Sehr empfehlenswert anzusehen.



    Die Tendenz zu großen Überschwemmungen könnte auch der Grund dafür sein dass sie ihre Netze/Bauten trotz des Terrestrischen Körperbaus in die höhe der Büsche ziehen. Sind aber trotzdem NICHT baumbewohnend.


    Viel freude mit deiner milbenfreien Spinne ;) .


    MfG,

    Wolfram

  • Dankeschön!


    Sie hat gestern ein frisches totes Heimchen bekommen, dass sie dann auch verspeist hat, und seit sie getrunken hat sieht ihr noch sehr kleines Abdomen immerhin etwas praller aus.


    Sie hat nachdem wirklich alles von dem Heimchen verputzt war begonnen ihren Eingang einzuspinnen von dem ich meist die Lebendbeute füttere. Ein Zeichen dass es ihr erstmal reicht mit Essen? Oder will sie dass sich die Beute im Netz verfängt? Das wäre doch untypisch für Lauerjäger

  • Servus Herbie,


    sie haben leider keine Vorstellung davon wo genau ihre Beute herkommt, sondern bauen ihre Netze wo sie räumlich zu einer schönen Ausfüllung des für sie wie eine geschützte Felshöhle wirkenden Raumes erzielen (ein Beutetier das hinenfällt soll ja schließlich gleich im Netz landen damit sie es spüren kann), das das Glas durchsichtig ist spielt hier kaum eine Rolle/wirkt trotzdem wie ein geschlossener Raum auf sie.


    Alles was zum Bau oder Baueingang gehört wird übersponnen. Beobachte das ruhig einmal und zieh deine eigenen Schlüsse.


    Ich würde einfach beinhart das Netz dort bei jedem öffnen zerstören, irgendwann hören sie dann auf diese "Ecke" zuzuspielen.


    Im ersten Monat kannst du ihr ruhig etwas mehr geben aber ich würde dann zu ca. einem Heimchen alle 2-3 Wochen zurückfahren. Die nächste Häutung wird vermutlich in ca. einem Jahr sein, eventuell im Herbst wenn du sie wirklich so warm hältst und massiv fütterst. Daher peile ich immer ein dickes Abdomen in ca. der Zeitspanne an die sie zur nächsten Häutung brauchen werden. Wenn du so viel fütterst das sie gleich prall ist und sie sich nicht im Herbst häutet fastet sie dann nur länger, potenziell den ganzen Winter, und das muss ja auch nicht unbedingt sein.



    Mein Tier habe ich anfangs als kleinen Sling im Winter bei 18-19°C aufgezogen, das hat ihm nichts ausgemacht und er hat weiterhin gut gefressen, sich gehäutet, etc. nur so als Tipp dass sie es nicht unbedingt so warm brauchen. Und adulte Spinnen sind oft taffer als die Kleinen.



    MfG,

    Wolfram

  • Hallo, kleines Update, habe das "Zittern" eben noch einmal beobachtet nun etwas weiter eingrenzen können. Es waren die hinteren beiden Beinchen. Es sieht so aus wie wenn sie gerade Brennhaare abstreiten will, aber noch ein wenig schneller, aber sie reibt dabei nicht an ihrem Opisthosoma.


    Wolfram Newald: das wird dich wahrscheinlich freuen: ich schalte das Spot Light testweise aus. Aber habe wie gesagt auch bei aktuellen Außentemperaturen von 26 grad in meiner Wohnung nur 21,5. Wärmer wird es dann nicht. Was die frühere Häutung und das Powern betrifft, tatsächlich find ich sie schön wie sie ist und muss sie nicht in kurzer Zeit größer kriegen. Mir ist ein langsam gesundes Wachstum lieber. Trotzdem wundert mich die Haltung bei der geringen Temperatur etwas, da bei allen Seiten immer 24-27 teilweise sogar mehr angegeben werden. Klar sind das nur Durchschnittswerte, aber es geht ja um die Haltungsbedingungen fürs Terrarium.


    Bin um jeden weiteren Tipp natürlich dankbar was das Zittern betrifft, bis dahin versuche ich weiter über die Netze Wassertropfen zuzuführen ab und zu.


    Inzwischen hat sie schon 4 Heimchen gegessen, daher gibt's jetzt ne Woche Pause mit essen.

  • Servus Herbie,


    ich muss diesbezüglich auch sagen dass ich sie auch nicht das ganze Jahr über bei so niedrigen Temperaturen halte.



    Befor ich mir damals meinen Spiderling angeschafft habe wurde mir aber von erfahrenen Züchtern versichert das Zimmertemperatur für die Art vollkommen ausreicht und obwohl das Kimadiagramm für die Halbinsel nur Minimaltemperaturen von über 20°C anzeigen kann ich sagen dass sie im vergleich zu. Tliltocatl schroederi Spiderlingen auch bei den erwähnten niedrigeren Temperaturen keine wirklichen Anzeichen eines verlangsamten Häutungszyklus etc. gezeigt haben.


    Das genaue Microklima der Bauten kenne ich leider nicht, ich könnte mir aber vorstellen dass es kühler ist als die Lufttemperatur die online angegeben wird.


    Ich bin mir auch sicher dass sie vermuzlich auch noch kühlere Temperaturen tolerieren würden. Generell scheint es mir als ob sie einfach allgemein sehr robuste, an Extremsituationen angepasste Spinnen sind die mit Außnahme von Stauluft fast unkaputtbar sind.



    Ich halte sie aber wie gesagt nicht das ganze Jahr über kälter sondern nur in den Wintermonaten, ab Frühlingsbeginn bis ca. mitte Oktober, wenn es warm genug ist sind bei mir die Fenster so gut wie durchgehend gekippt, Tag und Nacht, und es kann im Sommer durchaus auch an einzelnen Tagen bis 30 heiß werden, ist aber immer kühler als draußen. Ich persönlich finde eine Flukation der Temperatur, Feuchtigkeit etc. kann sich nur positiv auswirken, so wie ein Baum robuster wächst wenn er auch ein bisschen mit dem Wind mitschwingen kann.


    Was mir bei den Temperaturen wichtig ist ist sind zwei sachen. Erstens haben fast Alle Vogelspinnen eine sehr große Temperaturspannweite in der sie sich wohlfühlen, und wenn du dir die die Klimadaten aus den jeweiligen Regionen ansiehts achte ich immer auf die durchschnittliche Tagestemperstur bzw. Nachttemperatur über das gesammte Jahr bzw auch Min und Max Themperaturen.


    Dann ziehe ich von den Extremen etwas ab, denn sie leben ja geschützt. Wenn die extreme aber so wie in dem Fall von C. cyaneopubescens nur in eine Richtung ausschlagen was echt ungewöhnlich ist, und wenn man weiß dass sie hier eigentlich auch nur Nachts aktiv sind und die glühende Hitze des Tages meiden versuche ich mich natürlich eher daran zu orientieren.


    Ansonsten ist natürlich alles innerhalb der erörterten Bandbreite ist dann (meiner Ansicht nach) passend und es darf ruhig schwanken.


    Die Werte die im Forum angegeben werden fallen da auch hinein sind aber oft etwas an der höheren Seite. Heißt jetzt nicht das es falsch ist es gibt viele Wege nach Rom, ich halte einfach alle meine Tiere gerne etwas kühler, ist auch weniger Aufwand, was ein plus ist. Wenn du sagst bei dir wird es selbst im Hochsommer nicht über 21°C kriegen verstehe ich dass du sie etwas heizt, würde ich vielleicht auch, auch wenn es theoretisch noch gut in den für mich akzeptablen Rahmen fällt.



    Am Ende kommt es aber auch auf deine eigenen Beobachtungen an, sowie Erfahrungsberichte von Leuten denen du vertraust bzw denen die Zucht bereits gelungen ist.


    Wenn es deinem Tier mit oder ohne externe Hitzequelle gut geht, würde ich einfach dazu tendieren sie wegzulassen.

    Aber es gibt im Hobby immer unterschiedliche Meinungen die alle Legitim sind solange auf das Wohlergehen der Tiere geachted wird.


    Es wird auch hier im Forum erfahrene Leute geben die mir hier wiedersprechen werden,

    am Ende musst du selbst entscheiden was der richtige Weg für dich ist.



    MfG,

    Wolfram

  • hi herbi,


    ich kann wolfram nur beipflichten. die angegebenen haltungstemperaturen entsprechen zwar oft den temperaturen des habitats, spiegeln aber oft nicht die wohlfühltemperatur userer schützlinge wieder.


    ich habe mir vor einiger zeit ein subadultes t. vagans-mädel gekauft und ihr terri mit höhle und genug bodengrund zum buddeln ausgestattet. das terri habe ich dann in meinem raum an einer stelle untergebracht, an der die temperatur zwischen 23 und 27 grad schwankt.

    sie hat nicht gegraben, sondern nur die korkhöhle mit spinnseide ausgekleidet, und saß meistens in der höhle kurz hinter dem eingang.


    ein freund hat mir dann berichtet, dass er während seines aufenthaltes in tabasco (mexico), also einem der natürlichen habitate von t. vagans, diese tiere gesucht hat, und dann ein temperaturfühler in die gegrabenen röhren gehalten hat.

    ergebnis war, dass da konstant temperaturen zwischen 21 und 23 grad herrschten (natürlich abhängig wie tief der fühler in der röhre war).

    ich habe daraufhin das terri meiner vagans ins wohnzimmer umgezogen, und in ein regal neben der balkontür gestellt. sobald die temperaturen 20 grad erreichen steht die tür offen.

    und siehe da...die kleine sitzt jetzt fast ausschließlich vor ihrer höhle, dreht auch tagsüber ab und zu mal eine runde durchs becken und platziert sich dann wieder vor ihrer höhle, um da zu warten bis ihr angestellter ihr nahrung darbietet.


    grüße, boris

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