Hysterocrates Hercules

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  • Hallo zusammen.

    Ich bin neu hier im Forum und möchte gerne mal den Rat der Fachleute hier einholen.


    Seit ca. 2 Wochen ist eine kleine Hysterocrates namens Lucy bei uns eingezogen.

    Sie lebt in einem normalen Terra, wobei der Bodengrund nach hinten auf ca.25 cm ansteigt.

    Dort hat sie sich eine Wohnhöhle angelegt.


    Wir haben uns über ihre Bedürfnisse erkundigt, einige Fragen sind aber noch offen.

    Laut Fachkreisen wird sie eher feucht gehalten bei ca. 80-90 % LF.


    Jetzt sprühe ich jeden Tag, damit das Bodensubstrat nicht austrocknet, denn sie benötigt ja auch Mal eben 27

    -29 Grad Temperatur.

    Ist es wirklich so richtig, denn ich meine gehört zu haben, das Spinnen keine nassen Füsse mögen?

    Auch ihre Höhle besprühe ich, denn darin wird es schnell trocken.


    Wie oft soll die Kleine futtern?

    Sie ist eine Fressmaschine, hat in 2 Tagen drei mittlere Grillen dankend angenommen.

    Ihr Abdomen ist eher länglich als rund aber in gutem Zustand.


    Ein paar Details zur Haltung noch:

    Terra 60x40

    Bodengrund Erde-Humus-Sand Gemisch.

    Deko Laub, Äste, Korkrinde

    Wasserschale und Sepia vorhanden.

    Geheizt wird mit einem Mini-Elstein über dem Terra hängend, keine Beleuchtung, es gibt normales Tageslicht.

    Temperatur Tags 26-28 Grad, Nachtabsenkung auf 21-22 Grad.

    Wohnhöhle selbst gegraben von Lucy, diese verlässt sie auch nicht.


    Vielen Dank für Eure Ratschläge.

  • Hallo,

    ...und herzlich willkommen!


    Grundlegend hören sich die eingestellten Haltungsbedingungen nicht so schlecht an, wobei ein Foto vom Terrarium zur besseren Bewertung ganz gut wäre.

    Was mir auffällt - ich würde die Tagestemperatur nicht ganz so hoch wählen - 23-25°C reichen grundlegend. Es handelt sich zwar um eine zentralafrikanische Art, welche aber relativ lange Höhlensysteme gräbt. Du kannst also davon ausgehen, dass sie es eigentlich etwas kühler mag (in der Erde) - darum graben die Tiere ja ;-)

    Alle meine ehemaligen und aktuellen Hysterocrates-Arten habe ich grundsätzlich fast gleich gehalten:

    Hoher Bodengrund, der durch die Wühltätigkeiten immer wieder an zusätzlicher Stapelhöhe gewinnt. So ist letztlich fast 2/3 vom Terrarium irgendwie mit Bodengrund gefüllt. Gesprüht habe ich bei den Tieren nie wirklich - das macht eigentlich nur regelmäßig bei borealen Arten aus humiden Gebieten Sinn. Ich gieße den Bodengrund, bis er durchgehend feucht, aber nicht nass ist... wie bei den meisten Zimmerpflanzen / die Lüftung solcher Terrarien darf aber nicht vernachlässigt werden! Eine Front- und eine Hecklüftung sind wichtig bei Glasbehältern; am besten sind die sogen. Haplo-Tanks. Bei Plastebehältern sollte eine entsprechende Anzahl von Löchern vorhanden sein - es soll sich keine Staunässe bilden dürfen!


    Hysterocrates spec. sind Menüfresen wenn die Haltung passt. Eine bis max. zwei Fütterungen pro Woche reicht meiner Meinung nach bei jungen Exemplaren und bei adulten Exemplaren 1x pro 2-3 Wochen völlig aus.

  • Ein Haplotank ist bestellt, damit Lucy bald genug Platz zum Graben hat.


    Momentan hockt Sie im Eingangsbereich Ihrer Höhle.

    Eins wundert mich jedoch: anfangs konnte Sie nicht genug Futter bekommen, alles was ich gegeben habe wurde ruck zuck gepackt.

    Momentan verweigert Sie aber das Futtertier.

    Zweimal im Abstand von 4 Tagen habe ich Ihr eine Grille angeboten.


    Die Grille läuft auf die Spinne zu, diese geht in Abwehrhaltung und es schaut so aus, als würde Sie das Futtertier mit den Vorderbeinen wieder aus der Höhle jagen.


    Wie gesagt, zweimal habe ich dieses Verhalten jetzt beobachtet.

    Muß ich mir da Sorgen machen?

  • Hallo Spreisel,


    das kann ich leider nicht genau sagen.

    Ich habe Sie erst seit einem Monat und bisher gab es keine Häutung.


    Ich habe zuerst auch an Häutungsvorbereitung gedacht, aber ist es denn da normal, das Sie über 4 Tage nichts frisst?


    Auch ein Gespinst kann ich nicht entdecken.

    Zumindest nicht im Höhleneingang und soweit ich reinschauen kann.

  • Hallo Vulture,


    Deine Lucy scheint in den letzten Tagen ja ziemlich viel gefressen zu haben. 2-3 Grillen pro Woche, wenn ich die Beiträge richtig gelesen habe. Wie groß ist dein Tier denn? Könnte sie nicht einfach erst mal genug haben und satt sein?


    Wenn sie die letzte Grille verjagt hat, würde ich eine Futterpause machen, selbst wenn sie sich jetzt nicht häuten wird.


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo Irene,


    Ja, ich habe es wohl zu gut gemeint und Ihr anfangs viel Futter angeboten.

    Sie hat sich auf die Grillen gestürzt ohne wenn und aber.


    Dann bin ich auf ein 4 Tage Intervall umgestiegen, auch das hat Sie noch angenommen.


    Schlecht im Futter ist Sie definitiv nicht.

    Ihr Abdomen sieht gut aus und ist größer als der Carapax.


    Für eine Riesenvogelspinne ist sie aber noch recht klein, ein Jungtier halt.


    Es könnte natürlich sein, das Ihr das normale Falltürterrarium nicht wirklich gefällt.

    Einen Haplotank mit den Maßen 60 X 40 X 40 ( H x T x B ) habe ich beim Glaser hier in Auftrag gegeben.

    Wird in ca. 3 Wochen fertig sein.


    Momentan ist der Bodengrund nach hinten ansteigend, ca 20 cm.

    Dort hat Sie Ihre Höhle mir Korkröhreneingang.

    Es scheint alles untertunnelt, soweit ich reinblicken kann.


    Werte sind momentan 26-27 Grad und ca. 70-80 LF.

    Bin nicht sicher, ob es zu warm ist, wie Karsten schon erwähnt hat.

    Es irritiert, das im Netz oft steht, die Hysterocrates braucht hohe Temperaturen.

  • Hallo Vulture,


    Wie Karsten schon gesagt hat, sind die Bedingungen, die du deinem Tier bietest, im Großen und Ganzen in Ordnung.

    Sie hat ja am Anfang auch alles gefressen, was du angeboten hast.


    Ich glaube, du brauchst dir keine Sorgen machen. Entspann dich. Solange die Kleine nicht abmagert, ist eine Fresspause, die auch mal etwas länger dauern darf, völlig unproblematisch.


    Ich persönlich würde sie auch ein bisschen kühler halten. Im Terrarium kann sie ja nicht wirklich durch Graben der Wärme ausweichen.


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo,

    junge Hysterocrates spp. fressen normalerweise immer recht viel (weil sie ja auch ziemlich schnell wachsen), sind dann aber auch irgendwann wirklich satt. Gerade "Anfänger" in der VS Haltung füttern dann eher zuviel, weil die Spinne ja auch immer etwas nimmt.

    Es kann sein, dass sie vor der nächsten Häutung tatsächlich noch einmal etwas frisst, oder auch gleich in die Häutungsphase übergeht - ist vom Zeit- und Sättigungsverhältnis abhängig.


    Ich würde auch bei jungen Hysterocrates Arten nie öfter als 2x pro Woche Futter anbieten - das reicht völlig aus: zu pralle Abdomen können nicht nur bei Stürzen problematisch sein (bei richtiger Unterbringung dieser Arten ist das ja eher nicht zu befürchten), sondern auch beim Füttern von Grillen, Heuschrecken oder Mehlwürmern... das Verletzungsrisiko steigt durch die Abwehrbewegungen der Futtertiere!


    Irgend jemand hat das mal schön formuliert - das Abdomen (ausgenommen eiertragende Weibchen) sollte maximal den Durchmesser des Carapax um etwa 1/4 überschreiten und kleiner als 1/3 des Carapax-Durchmessers sollte es auf die Dauer auch nicht haben (ausgen. adulte Männchen).

  • Danke für Eure Ratschläge.


    Eine Frage hätte ich noch:


    Nach 10 Tagen habe ich heute wieder Mal eine Schabe in die Höhle gegeben.

    Wird nach wie vor verweigert.


    Jetzt sitzt die Schabe direkt neben der Spinne und kommt aus der Höhle nicht mehr raus.

    Lucy wird nicht glücklich darüber sein, verjagt die Schabe aber auch nicht.


    Ist es ein Problem, das ich die Schabe nicht mehr aus der Wohnhöhle bekomme?

    Nicht das sie zur Gefahr für die Spinne wird.

  • Hallo Vulture

    Da musst du dir keine Sorgen machen. Die Schabe wird der Spinne nicht schaden. Und irgendwann wird die Schabe schon gefressen. Gib ihr gelegentlich ein paar Haferflocken, damit sie bis dahin nicht verhungern muss.

    Viele Grüße

    Irene

  • Wenn man sich nicht sicher ist, ob die Spinne frisst, kann man auch das Beutetier mit der Pinzette festhalten und in der Nähe des Höhleneinganges ein wenig auf dem Boden zappeln lassen. Wenn die Spinne wirklich Appetit hat, wird man schon bald ein paar Beine aus dem Höhleneingang luchsen sehen und kann das Beutetier loslassen und wenn keine Reaktion erfolgt, kann man das Beutetier gleich wieder mit rausnehmen.

  • Super Tipps, freut mich sehr.

    Die Schabe ist allein und wohlbehalten wieder aus der Höhle gekrochen.

    Habe sie wieder in das Schabenfaunarium gesetzt.



    Ich warte voller Ungeduld auf den Haplotank.

    Diese Art Terrarium war mir völlig neu.

    Musste mich zwecks Aufbau und Einrichtung erst mal einlesen.


    Es soll alles perfekt für die kleine Lucy werden.

    Welchen Bodengrund würdet Ihr mir für den Tank empfehlen, damit das Tier seine Höhlen anlegen kann?

    Man hört viel über verschiedene Bodengründe, welcher passt am Besten zur Hysterocrates?

  • Die Häutung ging vor drei Tagen vonstatten.

    Ein sehr interessantes Schauspiel, soweit ich es durch das Netz beobachten konnte.

    Ich bilde mir auch ein, das Lucy ein gutes Wachstum hin gelegt hat.

    Sie kommt mir momentan um einiges größer vor als vorher.


    Ich werde noch einige Tage warten, dann biete ich ihr wieder Futter an.

  • Hoi Zämme


    Hier noch ein bissl Kluggescheisse :grins:


    Von den Haltungsbedingungen bist du bei Karsten und Irene gut aufgehoben.


    Ein Detail ist, dass Hysterocrates-Arten im Hobbybereich schwer bis nicht klassifizierbar sind (gemäss einem Naturhistorischen Museum, bzw. dessen spezialisiertem Mitarbeiter). Statt einer H. hercules wirst du wahrscheinlich eine Hysterocrates sp. nigeria oder eine Hysterocrates sp. kamerun im Terri haben.


    Dem aufmerksamen Leser wir auffallen, dass auch diese beiden Arten noch ein sp. in der Bezeichnung haben und deswegen ebenfalls noch nicht beschrieben sind.


    Ansonsten kann ich den Vorrednern nur zustimmen und unsere Hysterocrates lebt ebenfalls in einem Haplotank.


    Liebe Grüsse


    Roger

  • Ah, ok....dank Dir, Roger.

    Das kann natürlich sein.

    Am Mittwoch holen wir den Haplotank, hergestellt von einem Aquarienbauer.


    Ich bin sehr gespannt.

    Habe noch nie mit so etwas gearbeitet.


    Als Bodengrund habe ich mich für Terrarienerde einer bekannten Marke und Kokoshumus im Verhältnis 50:50 entschieden.

    Das sollte die Feuchtigkeit so gut halten, das die Wohnhöhle angelegt werden kann.


    Dann werde ich den Tank fluten, wie ich es in verschiedenen Tutorials gesehen habe. Natürlich ohne Lucy drin.


    Ich werde berichten.

    Wenn noch jemand Tipps oder gute Anregungen hat, immer gerne zu mir...

  • Hallo Vulture

    Einen kleinen Tipp zum Haplotank hab ich noch:

    Ich steche die Wohnröhre entlang der Frontscheibe vor und klebe die Scheibe mit schwarzem Karton ab. Dann kann ich immerhin einen Teil ihrer Wohnung bei Bedarf einsehen. Klar wird die Röhre ausgesponnen, aber ein bisschen was sehe ich doch.

    Viele Grüße

    Irene

  • Sehr schöner Tipp, dank Dir.


    Ich habe den Tank jetzt geflutet.

    Ganz schön matschig, das Ganze.

    Jetzt lasse ich den Tank 1-2 Tage in Ruhe auslaufen über die unteren Löcher.


    Mein Tank hat oben im Deckel zwei Luftlöcher.

    Reicht das überhaupt, um vernünftig Sauerstoff reinzubringen?

    Oder hätte ich vlt. auf Füllhöhe noch Löcher machen lassen sollen?


    Ich weiß, das Hysterocrates artgerecht im Haplotank leben kann, muss aber ehrlich gestehen, das ich es mir nicht wirklich vorstellen kann.

    Die Erde ist ja absolut feucht überall und das gefällt Lucy dann?

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