Zu trocken? Phidippus Regius bei der Häutung verstorben

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  • Hallihallöchen!


    Ich bin neu im Forum und komme aus einem traurigem Grund, ich will fragen, ob ich etwas falsch gemacht habe.


    Ich halte seit letztem Monat Springspinnen und habe mich natürlich so gut ich konnte über die Richtige Haltung informiert, bevor sie in meinen heimischen Mini-Zoo eingezogen sind.

    Die possierlichen 8-Beiner haben viel dazu beigetragen, meine Spinnenphobie zu bewältigen, so wie bei vielen anderen auch und daher sollten es meine ersten Spinnen werden.

    Die Größte von ihnen ist heute während ich auf der Arbeit war, verstorben und mir ist zum Heulen zu Mute.


    Als ich gestern Abend nachhause gekommen bin, habe ich gesehen, dass sie ihre nächste Häutung begonnen hatte und war schon ganz aufgeregt.

    Als ich heute morgen aufgestanden bin, habe ich nachgesehen bevor ich zur Arbeit bin und festgestellt, dass sie wohl fast fertig war und mich gefreut die kleine Fressraupe heute Abend möglicherweise füttern zu können. Aber als ich vorhin nachhause kam, musste ich feststellen, dass sie das letzte bisschen der Häutung nicht geschafft hat…sie saß dort, beinahe unverändert, aber leblos. Ich habe leider keine Fotos davon gemacht, aber sie war quasi draußen, hing nur noch mit ihren Chelizeren und den Pedipalpen drinne, die Hinterbeine unter sich, alle entweder in verdrehter Position oder unförmig abgeknickt. Angucken wollte sie mich auch nicht, aber hey, das kannte ich schon, also hab ich die Pinzette rausgeholt und reingeguckt.

    Ich hatte sofort ein mulmiges Gefühl, aber als ich dann überhaupt keine Reaktion bekommen habe, bei vorsichtiger Interaktion, war mir klar, ich bin zu spät. Hab nochn bisschen gegoogelt bevor ich sie vorsichtig aus ihrem Netz geholt habe, aber da war nichts mehr zu hoffen. Spinnie ist tot, obwohl sie nicht mal einen Namen hatte :(



    Ich habe vorsichtig die Reste der Haut mit einer Pinzette entfernt und sie in Alkohol konserviert, als ich mir sicher war, dass sie tot ist.


    Ich habe sie mit FH5 bekommen denke ich, ihrer Größe nach zu urteilen.

    Sie wurde als FH3 verkauft und hatte zwei Häute in ihrer Filmdose. Sie hat sich dann bei mir direkt nochmal gehäutet und grundsätzlich gefressen wie ein Scheunendrescher. Ich habe sie kaum Jagen gesehen, weil sie, wenn sie wieder trotz prallem Popöchen Appetit bekommen hat, einfach darauf gewartet hat, dass ne Fliege an dem Eingang ihres Netzes vorbeiläuft…


    Und ja aus ihrer nächsten Haut hat sie es jetzt nicht mehr geschafft, daher meine Frage nun, ist mein Setup zu trocken? Ich fühle mich unglaublich schuldig in der Befürchtung, dass sie es deswegen nicht geschafft hat und will natürlich nicht denselben Fehler wiederholen. Ich hab noch 3 Spinnies von FH1-Fh4 da.


    Sie wollen ja so um die 70% Luftfeuchte. Shame on me, ich kann sie nicht aktiv kontrollieren, weil mein neues Messgerät sich auf dem Weg zu mir verirrt hat und das nachbestellte ist eben noch auf dem Weg…, was ich aber eigentlich auch gar nicht will, weil ich die Spinne dann ja dauernd stören müsste.

    Ich halte mich an die Regel alle ein bis zwei Tage den Bodengrund leicht zu besprühen und habe aufgrund einiger Aquarien ohnehin eine relative Luftfeuchte von 50-60% im Raum. Da mir der Boden abends immer trocken vorkam, hab ich, sobald er mir trocken vorkam, nachgefeuchtet.

    Die Heizmatte, die hinter ihrem einstigen Zuhause steht, ist auf 28-30 grad eingestellt und ich habe beim Sprühen immer ein paar kleine Tropfen für sie auf die Scheibe gesprüht. Sollte ich vielleicht mehr Bodengrund reintun? Die Spinnies in der Filmdose schaffen es ja auch ohne…

    Und mit in der Dose waren nur eine Fliege, ein Ofenfischchen und Springschwänze.


    (Ps das ist kein Schimmel in der Dose rechts sondern Kokossubstrat, das mit den Springschwänzen zur Fütterung der Fh1 drin gelandet ist. )



    Hab ich was falsch gemacht?


    Vielen lieben Dank für jeden Ratschlag!


    Liebe Grüße, Marie

  • Rierie

    Hat den Titel des Themas von „Phidippus Regius bei der Häutung verstorben“ zu „Zu trocken? Phidippus Regius bei der Häutung verstorben“ geändert.
  • Hallo Marie


    Ich kann da nichts erkennen was "falsch" sein sollte, so wie du das beschreibst.

    Meine wachsen ohne Heizmatte (25-27C), gesprüht wird 2-3mal pro Woche.


    War wohl einfach pech oder etwas zu viel Temp. / Besprühen.


    Grüsse, Jannik

  • Hallo, also um ehrlich zu sein, ich hätte sie noch in Ruhe gelassen und nicht gleich mit der Pinzette rein, raus geholt oder sonstiges. Ich habe das bei meinen parahybanas des öfteren, dass sie quasi während der Häutung aufhören und ich auch jedes Mal denke, sie hätte es nicht geschafft und einige Zeit später (teilweise Stunden) hat sie sich wieder geregt und fertig gehäutet. Wenn ich jedesmal wie du reagiert hätte, hätte ich heute einige Exemplare weniger, obwohl sie leben und topfit sind. Ob deine tatsächlich tot war, weiß ich nicht, aber das sind meine Erfahrungen...

    Liebe Grüße Nicole

  • Ich will jetzt natürlich nicht davon ausgehen, so wie du das beschreibst, dass ich sie lebendig in Alkohol eingelegt habe O.O Dann geh ich mich vergraben.


    Es waren halt schon ca. 28 Stunden seit Beginn der Häutung und sie hat sich prognostisch die letzten 10 Stunden davon nicht mehr bewegt, mindestens die 2-3, die ich zuhause war. Ich habe ja auch nicht direkt nach der Arbeit darin rumgefingert, sondern eben noch zwei, drei Stunden gewartet und ihre 4 Hinterbeinchen waren alle schon wie bei ner totem Spinne zusammengerollt…

    Zumal die kleinen Sichtjäger sind und sie hätte reagieren müssen… ich werde, wenn das wieder passieren sollte, deinen Ratschlag beherzigen und noch ne Nacht abwarten, ich hab halt noch nicht viel Erfahrung. Temperatur senken und weniger sprühen, werd ich auch ausprobieren!


    Insoweit herzliches Dankeschön für die Tipps!

  • Also wir machen es generell so, dass wir immer eine Nacht warten. Du glaubst gar nicht, wie oft wir dann absolut überrascht den nächsten Tag ein munteres Tierchen plötzlich sehen. Wie gesagt, muss bei dir nicht der Fall gewesen sein. Aber ich muss auch sagen, dass ich mich mit deiner Spinnenart null auskenne, ob man da Vergleiche ziehen kann zu zb meinen Parahybanas. Ich hoffe das hier noch jemand schreibt, der sich da gut mit auskennt. Auch wenn man immer sagt bei Reptilien, man hat nicht so den Bezug wie zu einem Hund oder einer Katze, seh ich dennoch, wie wir doch immer mit fühlen wenn da was nicht stimmt 😊 Alles Gute 🍀

  • Also ich würde nach meinem Informationsstand eine Vogelspinne weniger mit den Springspinnen vergleichen, was du sagst macht bei Vogelspinnen durchaus Sinn. Die brauchen ja auch ne Weile um Lymphe in ihre Beinchen zu pressen, ich hab halt keine Information finden können in wie weit dass auf Springspinnen oder Spinnen generell zutrifft. Es würde mich jedenfalls der Logik halber nicht wundern, wenn das hauptsächlich auf Vogelspinnen zutrifft aufgrund ihrer Größe. Vielleicht kann mich da ja jemand aufklären.


    Temperatur ist jetzt jedenfalls 2-3 Grad niedriger und die Feuchtigkeit hält sich auch bereits bedeutend besser!


    Und klar derselbe Bezug ist es nicht, ist auch schwer möglich, aber das steht der Liebe zum Tier nicht im Weg, finde ich.

    Meine Fische, Wirbellosen oder Nager hab ich vielleicht nicht so lieb, wie meine Katzen, aber die können sich auch nicht mal eben mit auf die Decke kuscheln! :)

    Es sind und bleiben Lebewesen, die meiner Meinung nach denselben Respekt verdienen. Außerdem bin ich ihr Halter und damit für ihr Wohlergehen verantwortlich. Wenn ein langjähriger Aquarienbewohner stirbt bricht es mir auch schon mal ganz schön das Herz, man fragt sich halt grundsätzlich, ob man dafür verantwortlich war. Es ist eben nicht immer offensichtlich, was da gerade so vor sich geht. Erfahrung ist immer noch der Beste Lehrmeister, wenn die fehlt, muss man eben mal fragen. :)

    Vielen Dank auf jeden Fall!


    Liebe Grüße,

    Marie

  • Hallo Zusammen


    Grob kann man sagen, dass alles bei "echten Webspinnen" schneller und zügiger geht.

    Die Entwicklung, der Futterbedarf, das aktive Jagen, die Lebensdauer etc

    (Klar, Ausnahmen z.B. Eresus sp. vorbehalten).


    Gerade bei Springern hört man öfters, dass einfach eine vom Ast fällt, bei komplett gleichen Haltungsbedingungen wie 20 Tiere der selben Gattung.

    Es ist gut, zu reflektieren, sich daran aufzuhängen nützt niemandem etwas.


    Das wohl häufigste Todesurteil ist es, das Sprühen oder Füttern zu vergessen. Gepaart mit einer bevorstehenden Häutung bei schwächeren Tieren das Ende. Durch den schnelleren Stoffwechsel wird eine Trockenperiode von Jagdspinnen schlecht weggesteckt.

    Bei einer Vogelspinne kann man das ruhig mal machen. Eine Eresus ist auch eine Lauerjagerin, die ruhig trocken halten ;)).


    Mit dem runterfahren der Temperatur hast du sicher mal den Stoffwechsel etwas beruhigt und das richtige getan.

    Bin selbst kein Freund von Maximal Temperaturen, zumal es gem Klimadiagram oft 2-3 Sommermonate sind, die im Schnitt 30° bringen und die median Temp. liegt irgendwo bei 25°-27°, welche ganzjahrig dem Wachstum des Tieres entspricht.


    Bei einjährigen Tieren, die nur in Frühling schlüpfen, von mir aus, Sommer pur :grins: .


    Grüsse

  • Hallo Rierie,

    was mit Deiner Spinne passiert ist, ist sehr traurig. Ich habe u.a. ebenfalls eine Phidippus Regius, und kann mich emotional sehr gut in Dich hinein versetzen, denn ich 'klebe' an meinen Spiders...


    Die von Dir angegebenen Temperaturen kommen mir etwas zu hoch vor (ich sag' das aber unter Vorbehalt, da ich in Bezug auf Phidippus Regius selbst noch eine absolute Anfängerin bin). Bei meiner kleinen habe ich tagsüber 24° - und nachts nicht unter 22° (habe ebenfalls eine Heizmatte, an der Rückseite des Terrariums.


    Das mit dem Sprühen ist so ' ne Sache - damit habe ich zuvor schon unschöne Erfahrungen mit meiner Brachypelma Hamorii gemacht (sie war in der 3. FH als ich sie beim Züchter kaufte, hat beim Sprühen jedesmal Panik bekommen, und ist immer wieder zusammen gezuckt und in eine Ecke geflüchtet),


    Das kann's nicht sein, hab ich gedacht und habe mir Gedanken gemacht, wie ich das anders regeln könnte. Ich kam dann auf die Idee, drei Blatt Küchenkrepp nass zu machen, nur minimal auszudrücken, und in ein Schnaps- Pinnchen aus Kunststoff zu stopfen.


    Das Pinnchen habe ich in eine Ecke des Aufzucht- Würfels, der im Terrarium steht, gestellt (optisch gar nicht toll), aber das Wasser kann im ''Sonnenlicht' (25 Watt UVA/ UVB Birne) herrlich verdunsten. Mittlerweile ist meine B. Hamorii ein Jahr bei mir, und ist völlig entspannt - selbst wenn ich den Würfel abends aus dem Terrarium nehme, um das Küchenkrepp zu erneuern.


    Bei der Phidippus Regius und meiner Caribena Versicolor ist das noch nicht möglich, da die Aufzucht- Boxen noch viel zu klein sind (die Spinnchen sind erst seit einigen in der 3. FH).


    Mein Gedanken- Karussell fuhr Achterbahn, bis mir die Idee kam, für sie Küchenkrepp in Streifen zu schneiden, und jeweils einen Streifen in beide Aufzucht- Boxen zu hängen.

    Ich befeuchte die Streifen von außen mit Wasser, bis eine Korrosion entsteht - und das so oft es mir möglich ist. So können die Spinnchen nicht nur davon trinken, sondern kann das Wasser ebenfalls verdunsten.


    Bei der C. Versicolor habe ich -laut Bastian's Tipp 👍 - danke dafür- zusätzlich noch etwas Seramis auf dem Kokoshumus verteilt, das ich immer dann befeuchte, wenn es hell aussieht.


    Was das Versterben Deiner Spinne betrifft, so ist's sicherlich leichter gesagt als getan, aber mach Dir nicht zu große Vorwürfe. Du hast ganz bestimmt das Beste für die Süße gewollt - aber die Natur geht nicht selten ihre eigenen Wege.


    Verlier nicht den Mut...


    Ich wünsch Dir alles Gute !


    Bouncy







  • Also mir persönllich kommt das arg Nass vor, auch würde ich unten in die Dose mit einer feinen glühenden Nadel viele feine Löcher rein machen. Du hast nur oben eine Lüftungsfläche?


    Die Häutung ist immer heikel. Springspinnen häuten sich relativ zügig. Je nach dem ich welcher Fase die SP hängen bleibt, kann man schon noch helfen, aber halt nur wenn sie schon fast ganz aus der alten Haut sind.


    Habe noch ca 40 SP Bahama White, die suchen teilweise noch ein zuhause.

    LG Geri

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