Lockerer Kokon

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  • Hallo Leute

    Heute Nacht baute mein Pterinopelma sazimai Weibchen einen Kokon. Leider sieht er sehr locker aus. Aus Erfahrung weiß ich, dass solche „schlampig“ gebaute Kokons gerne vergammeln, selbst wenn sich das Weibchen gut darum kümmert.

    Sie hat den Kokon auf festem Bodengrund gebaut. Daran lag es wohl nicht.

    Meine Frage an euch ist jetzt auch eher, ob es irgend eine Möglichkeit gibt, die Spinne bei der Pflege ihres Kokons zu unterstützen.

    Da es sich hier nicht um eine sehr teure Art handelt, bin ich durchaus für Versuche offen.

    Irgendwelche Ideen?

    Viele Grüße

    Irene

  • Hi Irene,


    Ich würde einfach mal versuchen ihn künstlich zu zeitigen.

    Soweit ich weiß, findet die Befruchtung der Eier während des ersten Tages nach der Eiablage statt, daher würde ich ihn entweder noch bei ihr lassen oder, wenn du ihn ihr abnimmst, noch eine Woche zu lassen, dann aber täglich vorsichtig wenden.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass bei den Psalmopoeus die Eier nichts werden, wenn man den Kokon öffnet, solange die Eier noch in der Flüssigkeit sind.


    Viel Erfolg

  • Hallo Phil

    Ich hab auch schon überlegt, ihr den Kokon frühzeitig abzunehmen und die Eier in einen Inkubator zu legen. Hab das bisher aber frühestens im Prälarvenstadium gemacht und mit Eiern gar keine Erfahrung.

    Den letzten fauligen Kokon hatte bei mir eine Brachypelma vagans. Die hatte ihn ganze 10 Wochen bestens gepflegt, bevor sie ihn ablegte. Es waren nur vergammelte Eier drin, nicht eine einzige tote Prälarve. Deshalb denke ich, dass man wohl sehr frühzeitig eingreifen muss, wenn man was retten will.

    Hast du schon mal so früh erfolgreich einen Kokon gezeitigt?

    Lg

    Irene

  • Hallo Irene


    Die Erfahrungen sehen bei mir anders aus. Befruchtete Kokons sind bei mir eigentlich noch nie verpilzt, auch erstkokons bei denen das Weibchen noch etwas unbeholfen war.


    Ich würde ihn ganz regulär nach 4-6 Wochen entfernen und falls befruchtet, noch etwas zeitigen.


    Der Kokon kriegt ja noch etwas Fülle mit der Entwicklung der Eier. Auch kleinere Kokons stehen den prallen, grossen in nichts nach, ausser der Anzahl der Jungtiere.


    Grüsse, Jannik

  • Hallo Jannik

    Vielleicht war es ja Zufall. Aber wenn bei mir ein Kokon verfault abgelegt wurde, war es immer einer, der von Anfang an schlapp aussah. Wie ein Luftballon nach einer Woche. Ich dachte bisher, dass die Spinnenmama ihn dann nicht richtig wenden kann oder dass das gesponnene Gewebe zu dünn ist, so dass Keime eindringen.


    Ich traue mir aber ohnehin nicht zu, einen Kokon zu zeitigen, bevor sich wenigstens Prälarven entwickelt haben, bei der Sazimai wohl eher nach 6 Wochen.

    Besonders klein ist der Kokon eigentlich nicht, nur halt nicht mal annähernd rund.

    Aber wenn du denkst, es kann trotzdem was werden, warte ich einfach mal ab. Vielleicht gehts diesmal ja gut.


    Wenn sie sich mal etwas nach vorne bewegt mit ihrem Kokon (und ich das mitkriege), mach ich ein Foto.


    Machst du was Besonders, dass du noch nie einen verfaulten Kokon hattest?

    Ich überlasse eigentlich immer dem Weibchen die Arbeit und entnehme den Kokon so spät wie möglich.

    Mit dem Ergebnis, dass ich manchmal sehr viele sehr kleine Spinnen einfangen darf😅.

    Liebe Grüße

    Irene

  • Hallo Irene


    Nicht das ich wüsste. Bei Mantiden zeitige ich ab Tag 2, weil da gerne mal die Asseln über befruchtete Eier herfallen. Spinnen handle ich so, dass ich den Kokon entnehme, wenn ich glaube festzustellen, dass er nochmals deutlich praller wurde. Lediglich aus reiner Neugierde und damit das Muttertier nicht unnötig über einen allenfalls unbefruchteten Kokon wacht.


    Eine frühe Entnahme ist eher schwierig und endet oft in einer kleinen Katastrophe. Pilzsporen haben leichten Zugang und wenn mal ein Ei befallen ist, kann man versuchen diese zu entfernen. Der Pilz ist aber meist schneller als das menschliche Auge.

    Da äusserst selten alle Eier befruchtet sind, kann es sein, dass sich Verwerter über unbefruchtete Eier her machen und dann überspringen auf gesunde Eier.

    Die nächste Herausforderung liegt in der Feuchtigkeit. Bei zu trockener Haltung vertrocknen die Eier.


    Kurzum, eine Entnahme vor Woche 4 setzt viel Erfahrung im Zeitigen von Kokons voraus.


    Die schützende Hülle spielt eine entscheidende Rolle und ist unbestritten die beste Lösung für den Nachwuchs!

    Wenn es dir darum geht, Erfahrungen zu sammeln, nur zu, doch ein "luftiger" Kokon alleine sehe ich da nicht als alleinigen Grund :P .


    Grüsse

  • Hallo Jannik

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ums Erfahrung sammeln geht es mir nicht. Ich will ihr den Kokon auch nicht abnehmen, solange die Chance besteht, dass sich doch gesunde Nymphen entwickeln. Wenn du schon gesunde, sehr lockere Kokons hattest, hoffe ich einfach mal, dass es diesmal bei mir auch klappt.

    Liebe Grüße

    Irene

  • Hallo Phil

    Ich hab mich entschieden, den Kokon beim Weibchen zu lassen. Auf Janniks Rat hin.

    Trotzdem würde es mich sehr interessieren, wie genau du die Eier behandelt hast, um sie ins erste Larvenstadium zu bringen. Kann ja sein, dass man die Information mal braucht, zum Beispiel wenn ein Weibchen stirbt.

    Wenn du also Zeit hast und dir die Mühe machen magst, wäre ein Erfahrungsbericht echt toll.

    Viele Grüße

    Irene

  • Hi Irene,


    Ich mache das immer ganz klassisch mit Dose in Dose.

    Eine größere Plastikdose, eine Heimchendose, einen Nylonstrumpf, Vermiculite und Zewa.

    Die größere Dose mit einem Lötkolben o.Ä. ein wenig lochen. Das Vermiculite in die größere Dose und gut feucht machen. Von der Heimchendose den Deckel mit einem Skalpell ausschneiden, sodass nur der Rand übrig bleibt. Über die Heimchendose streift man ein Stück des Nylonstrumpfes und setzt den ausgeschnittenen Deckel wieder drauf. Darauf legt man die Eier, packt das ganze in die größere Box und wartet ab. Ganz wichtig: auch die Löcher der größeren Dose mit Nylonstrumpf bedecken! Wenn die Jungtiere schlüpfen packt man sie in die Heimchendose ohne Nylonstrumpf oder Deckel auf ganz ganz leicht angefeuchtetes Zewa und wartet. Ab und an mal kontrollieren und am besten irgendwo oben auf ein Regal stellen.


    Gruß

    Phil

  • Hallo Phil

    Vielen Dank für die Antwort. So ähnlich habe ich es mit Prälarven schon gemacht. Ich wusste nicht, dass das mit Eiern auch geht. Es heißt ja immer, dass man die mehrmals täglich wenden muss.

    Hast du die irgendwie gewendet oder einfach in Ruhe gelassen?

    Liebe Grüße

    Irene

  • Hallo Leute


    Kleines Update: Der Kokon sieht inzwischen etwas besser gefüllt aus. Deshalb bin ich optimistisch, was die Entwicklung des Inhalts betrifft.


    Hat jemand Erfahrung mit der Inkubationszeit bei Pterinopelma sazimai bei Temperaturen von ca. 25Grad tags und ca. 19 Grad nachts?

    Ich möchte ihr den Kokon nicht zu früh wegnehmen, da sie ihn gut pflegt und ich mich ja sonst eventuell um Prälarven kümmern muss. Und wenn ich zu lange warte, hab ich das Vergnügen, den sehr mobilen Nachwuchs einzeln rauszufangen.

    Der Kokon ist jetzt 6 Wochen alt.


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo Irene


    Bei mir sehen die kokons am Anfang "halb voll" aus, dann entwickeln sich Eier, das durfte sehr schnell gehen, denn er gewinnt bald an Fülle.

    L1 ist in etwa die Phase, in der er zu fransen beginnt und spätestens L1-L2 gewinnt er nochmals deutlich an Fülle.


    Dies meine Beobachtungen (nicht schriftlich, nicht bei P. sazimani).


    Würde ihn entnehmen, soweit meine Meinung.


    Grüsse und viel Spass damit, ich freue mit dir!

  • Danke Jannik.

    Bisher sahen meine Kokons (bei anderen Arten) irgendwie praller aus. Vielleicht warte ich noch ein paar Tage.

    Und riskiere, dass ich bereue, deinen Rat nicht umgehend befolgt zu haben.


    Wäre mir schon lieber, wenns Larven wären statt Prälarven.

    Ich hab das Muttertier in N1 gekauft und es war winzig.


    Alles in allem hat sich dieser Kokon besser entwickelt als ich anfangs befürchtet hatte. Bin gespannt, was ich vorfinden werde.


    Viele Grüße

    Irene

  • Und riskiere, dass ich bereue, deinen Rat nicht umgehend befolgt zu haben.

    Nur zu, ich sage ja nur, was ich an deiner Stelle tun würde!

    Zu oft denke ich mir, ich warte noch einen Tag und dann wuselt es oder das Männchen ist verstorben (bei Mantiden z.B.). Da scheint die Intuition zu stimmen und durch aufmerksames beobachten hat man einen enormen Mehrwert.


    Ist ja auch nichts schlimmes, du konntest ja auch Prälarven zeitigen, da sollte nicht mehr allzu viel schiefgehen.


    So oder so, lass es uns wissen :grins: .


    Grüsse

  • Hallo Jannik


    Heute war es soweit. Der Kokon ist jetzt 7 Wochen alt und ich habe ihn entnommen.

    Der Inkubator war vorbereitet und ich voller Vorfreude.


    Sie hat ihn bei der Entnahme heftig verteidigt.

    Als ich das Teil dann vor mir liegen hatte, war ich schon nicht mehr so optimistisch. Meine Befürchtungen haben sich dann leider auch bestätigt. Allerdings war der Kokon nicht schlecht gebaut, wie ich anfangs dachte, sondern leider einfach unbefruchtet. Tja, kommt vor. Pech gehabt.


    Sobald sich die unglückliche Mutter beruhigt hat, wird sie erst mal ordentlich gefüttert. Gut dass ich nicht noch länger gewartet habe. Sie hätte sonst völlig unnötig gehungert. 😕


    Viele Grüße

    Irene

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