Werbung - Partner für qualitativ hochwertige Futterinsekten!
  • Servus,


    danke nochmal für eure Tipps, ich war damit bereits spät dran gewesen, er hat selbst in anbetracht des laufenden Kannibalismus der Larven bereits folgendes probiert:


    Grillen, Schaben, Ovenfischchen, und 2 Drosophila. Alles bis auf die Drosophila tot und zerstückelt. Ohne Erfolg!

    (Alles wurde nach jeweils einer Nacht wieder entfernt damit es nicht anfängt zu verwesen)


    Auch auf die paar Larven die eines natürlichen Todes gestorben sind haben sie nicht reagiert, nur auf lebende Artgenossen. Mittlerweile haben sie wohl um die 20+ Larven Kannibalisiert. damit fällt die Anzahl aber noch immer gut über die, in dem deutschen Wikipedia-Artikel angegebenen, 20-40 Eiern was mir sehr wenig scheint wenn man bedenkt hier waren es ursprünglich 100 Eier, 92 fruchtbar.


    Wisst ihr vielleicht in welchem Larvenstadium der Sack normalerweise von der Mutter eröffnet wird?


    Wenn dies in der Regel erst im 3.ten Larvenstadium erfolgt könnte dies die Diskerepanz erklären, sonst bin ich überfragt.


    MfG,

    Wolfram

  • Hi,


    Hm.. ich habe tatsächlich bei M.balfouri noch nie einen Kokon entnommen, da es bei denen am absolut einfachsten ist, die Mutter die ganze Arbeit machen zu lassen. Berichten zu folge sterben auch mehr Jungtiere, wenn man das nicht so macht.


    Wie auch immer, interessant ist der Umstand, dass tatsächlich eine so erheblich grössere Anzahl Spiderlinge im Kokon gezählt wurde. Wenn man das Habitat anschaut, könnte es durchaus eine gut geplante Aktion von Mutter Natur sein. Sokotra ist sehr trocken und ich könnte mir vorstellen, dass es nicht so viele Futtertiere gibt. Wenn die Kokonzeit so gelegt ist, wie es oft ist, werden die Jungen vor der Regenzeit den Kokon verlassen, sodass es genügend Futter für die erste Zeit hat. Da sie offenbar ein drittes Larvenstadium durchlaufen, würde es für mich sogar Sinn ergeben, dass das Fressen der Artgenossen zum Plan dazu gehört. Nur die stärksten überleben und nehmen ihre schwächeren Geschwister quasi als Nahrungsvorschuss in den Überlebenskampf mit.


    Dies ist selbstverständlich eine reine Vermutung und kein Fakt. Plausibel erscheint es mir aber, denn viel mehr als 40 Jungtiere hatte ich auch nie. Ich glaube Rekord war so 50 Stück.


    Gruss Basti

  • Danke für deine Antwort Basti,


    sehr spannend dass es bei dir nie mehr als 50 waren. Ich sehe das genauso wie du. Ich würde sogar spekulieren dass die Gesellschaftsfähigkeit ein evolutionäres Nebenprodukt sein könnte dass mit der evulotion der längeren Brutpflege und dem 3. Larvenstadium gekoppelt ist.


    Irgendow muss das Verhalten ja herkommen (genetisch) aber in der Natur scheinen sie Berichten zu folge nicht in Gruppen zu leben.


    Vielleicht ist auch der Drang in der Gruppe zu bleiben,der häufig beobachtet wird, wie eine Garantie, dass auch von jungen Nympfen in kargen Jahren zumindest eine Spinne überlebt.


    Alles Spekulation natürlich aber die extremen Umweltbedingungen hatten sicherlich einen großen Einfluss auf die evolution der Art.


    Falls noch jemand Ideen hat wie es zu dem Verhalten kommt, nur zu, ich finde das alles sehr spannend :).


    Viele Grüße,

    Wolfram

  • Servus Zusammen,

    ich dachte mir ihr seit vielleicht an einem Update interessiert, ich finde auch dass es der Vollständigkeit halber sinvoll ist noch ein paar letzte spannende Beobachtungen zu teilen.


    Ein paar Tage nach dem letzten Post haben die L3 angefangen auch frisch totes Anzunehmen und vor 4-5 Tagen haben sie dann begonnen der Reihe nach in die FH.1 zu häuten. Diese Nymphen fressen mittlerweile auch bereits an den Futtertieren.


    Bei einer Zählung heute waren es insgesammt noch 52 (FH.1 + L3) Jungtiere.


    Spannend war jedoch dass es wohl zum Kannibalismus einiger erster Nympen (FH.1) durch die verbliebenen Larven (L3) kam, umgekehrt wurde diesbezüglich noch nichts beobachtet. Die Larven scheinen sich einfach am nächst besten Tier zu verbeißen ungeachtet ob es noch weich von der Häutung war oder nicht und es ist auch nicht umbedingt die Bewegung die sie anzieht da lebende Fruchtfliegen verschmäht wurden. Es ist ein Rätsel...


    Wenn es durch die Nymphen zu keinem weiteren Kannibalismus kommen sollte könnten wir meiner Ansicht also davon ausgehen, dass dieses kannibalistische Verhalten im Larvenstadium genetisch stark verankert ist.

    Ich wahre sehr daran interessiert ob es bei anderen Arten mit eher kleinen Nachkommenzahlen genauso ist.


    Ich fühle mich nicht wohl dabei Bilder von meinem Freund einfach online zu stellen aber wenn einer von euch zufällig vielleicht ein Bild der Larven/Nymphen kurz nach dem Eröffnen des Eierkokons hat, dass er/sie mit uns teilen könnte, wäre es möglich anhand unserer Vergleichsbilder festzustellen in welchem Stadium dies passiert. Ich wurde dass dann naturlich mitteilen. Ansonsten werde ich es in ein paar Jahren sicher auch herausfinden :).



    Anyway, Viele Grüße,

    Wolfram

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!