Hallo liebe Spinner und Spinnerinnen
Da dies mein erster Post ist, will ich mich kurz vorstellen.
Ich bin Nick aus Bern und verfolge dieses Forum bereits seit ca. anfangs Jahr, ungefähr der Zeit, in der ich ernsthaft beschlossen habe, mir eine Vogelspinne anzuschaffen.
Nach bestem Wissen und Gewissen also los und erstmals das Web nach Informationen durchsucht - dass es, obwohl das nun vielleicht schon klischeehaft standardmässig klingt, eine B. smithi sein soll, war mir schnell klar. Primär ihr atemberaubendes Äusseres, sekundär die oft beschriebene Gutmütigkeit und "Gelassenheit" des Tieres haben mich zu dieser Entscheidung veranlasst. Dass es unbedingt ein Weibchen sein soll, ist ja wohl klar?
In Sachen Literatur habe ich mich bisher auf Boris Strifflers "Die Rotknievogelspinne. Brachypelma smithi" beschränkt. Auch das Terrarium, ein 30er Würfel (würde heute ein 45er nehmen), inklusive Einrichtung, war schnell gekauft. Bei dem Tier habe ich mir jedoch die Zeit gelassen, auch "das richtige Tier" für mich zu finden. Ungefähr ein halbes Jahr stand mein Terrarium leer, bis ich vor ca. 4-5 Wochen (der Tag, an dem ich mich registriert habe) endlich meine B. smithi Dame gefunden habe.
Die ersten Tage waren ein reines debakel. Obwohl ich mich selbstverständlich mit dem Bodengrund auseinandergesetzt habe, habe ich offensichtlich trotzdem voll daneben gegriffen. Der Bodengrund war, aufgrund trockenem Klima, ziemlich hart und bröcklig geworden. Obwohl mir dieser Bodengrund im Zoofachhandel als "grabfähig" empfohlen wurde (die negative Zoofachhandel-Erfahrung musste ich einfach selber machen). Die Luftfeuchtigkeit messe ich nicht, ganz zu Anfang habe ich jedoch noch 1-2x pro Woche grossflächiger gesprüht (ungefähr 1/3 der Terrariumfläche) - die Spinne ist mir dann aber 2x direkt an die Wand, und blieb dort erstmals kleben. Ok, wieder was gelernt - von nun an nur noch Napf überlaufen lassen. Dies scheint der Kleinen besser zu passen. Die Temperatur habe ich nicht ganz auf die optimalen Werte gebracht - diese schwanken von 20C (Nacht) bis 26/28C (Tag). Ich habe lediglich einen analogen, nicht sehr genauen Termometer im Einsatz - müsste aber reichen?
Ich habe daraufhin neue Blumenerde gekauft, etwas Lehm beigemischt, und die Spinne umgesiedelt. Die Erde habe ich so modelliert, dass sie vorne bis kurz unter die Terrariontür aufgefüllt ist, hinten ca. 10cm bis unter die Decke. Mit einer Korkröhre, welche ich etwas vergraben habe, wollte ich der Spinne bereits eine mögliche Unterkunft anbieten. Noch etwas Grünzeug (künstliche Pflanzen) rein, damit sie sich ggf. auch auf ihren Streifzügen und Jagden etwas verstecken kann, den Stein rein, auf dem sie in der alten Behausung ständig sass (ich habe im Netz schon oft B. smithi Terrarien mit sehr viel Stein gesehen), und fertig war ihre neue Behausung. Von der Arbeitsstelle habe ich noch ein rotes Alarmlicht mitgenommen (natürlich geschenkt gekriegt ), um das Tierchen auch bei Nacht beobachten zu können.
Ihr könnt euch wohl vorstellen, was für ein Freudi ich hatte, als die smithi, nachdem sie jede Ecke des Terrariums mal besucht und bgeutachtet hatte, die neue Höhle bezog. Dies wurde nur noch getoppt, als ich sie dann den Tag (bzw. Abend / Nacht) beim umgraben erwischte - sie hat ihre Höhle ausgebaut, und ihren vormaligen Lieblingsstein vergraben =).
Die Umsiedlung und der Bezug der Höhle waren vor ca. 2 Wochen. Seither habe ich sie lediglich einmal ganz kurz ausserhalb ihrer Höhle gesehen. Diesbezüglich halten sich meine Sorgen in Grenzen. Es wird zwar oft geschrieben, dass die Tiere gemütlich sind und sich oft zeigen, beides konnte ich bei meiner B. smithi auch schon beobachten, aber dass es sich hierbei immer noch um (launische) Individuen handelt, durfte ich ebenfalls feststellen. Was könnte der Grund für dieses Verhalten sein? Liegt dies vielleicht an der Eingewöhnung? Dies führt mich zu meiner nächsten Frage: wie störend ist für die Spinne ein kurzes Licht in ihrer Höhle? z.B. Fotos mit Blitz, oder ein kurzer Kontrollblick mit Taschenlampe.
Nun zu meinem eigentlichen Problem (und grund für diesen Post): Das Tier scheint definitiv ein kaputtes Bein zu haben (tolle Aussage, scheint definitiv...). Obwohl ich nun wohl von euch gelyncht werde, weil ich mit der Kleinen hantiert habe (... ich konnte einfach nicht wiederstehen, 1x wollte ich diese Erfahrung machen - beim Umsetzen habe ich übrigens wieder die HD-Methode benutzt), stelle ich trotzdem ein Bild dieses Ereignisses hier rein - weil dies das einzige Foto ist, auf dem die beschäditgte Stelle sichtbar ist. Das ist mir im Übrigen nie so dermassen krass aufgefallen wie auf diesem Bild - erst am PC (also für diesen Post) habe ich die Verletzung, oder was das auch immer ist, so deutlich gesehen. Nun die Frage: was kann das sein?! Pilzinfektion sollte nicht der Fall sein, dies hätte sich nicht in solch einer Wunde geäussert, oder? Und warum hat sich das Bein nun, soweit ich sehen kann (sie sitzt ja nur in der Höhle), weiss verfärbt? Ich versuche die Spinne weitgehendst in Ruhe zu lassen. Was meint ihr, soll ich versuchen, ein Bild in ihrer Höhle zu machen?
Übrigens: vorgestern habe ich ihr ein dickes Futtertierchen angeboten, welches sie auch erledigt hat - das Tier lag tot in ihrer Höhle. Die Überreste hat sie noch nicht aus ihrer Höhle befördert. Ich gehe davon aus, dass sie gefressen hat, bin mir diesbezüglich aber nicht zu 100% sicher. Das Totfutter, welches ich ihr ein paar Tage vorher gegeben habe, hat sie nicht gefressen.
Phuu, nun habe ich einen ganzen Roman geschrieben. Sollte dies jemand lesen, und vielleicht sogar darauf antworten - dann schonmal vielen Dank :).
Lieber Gruess, Nick
PS: Mir sind durchaus einige Fehler, die ich gemacht habe, bewusst: Hantieren, Sprühen, Bodengrund - aber ich habe daraus gelernt. Ich habe durch dieses Tier mehr gelernt als durch alle von mir durchstöberten Websites und Foren zusammen. Und es gibt noch so viel zu lernen