Hi zusammen!
ZitatÜbrigens hat sich bei mir beim Vogelspinnengriff bei Grammostola- und Brachypelma-Arten noch keine zur Wehr gesetzt.
Wie gesagt, kannst gerne mal ein Tier von mir haben
ZitatAlso diejenigen Brachypelma, die ich in den Tierhandlungen entdeckt habe, sind auch Brachypelmas. Qualipet hat die Artnamen auch von Züchter, die das normalerweise relativ gut einschätzen können. Und eine Brachypelma albopilosum ist trotz den Schwierigkeiten bei der Bestimmungen anderer Vogelspinnen, auch nicht so schwer zu erkennen.
Es ging mir nicht darum in Frage zu stellen, ob seine Spinne eine Brachypelma ist oder nicht, sondern dass er nie geschrieben hat, dass er seine B.albopilosum auf die Hand nehmen will. Hättest du ihm bei einer A.geniculata Gleiches vorgeschlagen?
ZitatPs. übrigens stammt die Methode so eine Vogelspinne in die Hand zu nehmen von P. Klaas in Vogelspinnen (1989), S. 62 "(...) Dabei darf man sie nicht festhalten, sondern man bugsiert sie durch leichtes Antippen mit einem Finger auf die Handfläche." Diese "lustige" Empfehlung stammt also von jemanden, der schon seit Jahrzehnten erfolgreich mit Vogelspinnen hantiert.
Ich habe gar nicht gesagt, dass man das nicht so machen kann. Jedoch habe ich auch in langjähriger Haltung von Vogelspinnen festgestellt, dass Vogelspinnen beim Erstkontakt meist nicht so defensiv ist, wie das vielleicht erhofft wird.
ZitatGeschmacksrezeptoren and den Tarsen? Basti weisst Du was darüber?
Das wurde von Micha beantwortet. Wenn du es genau wissen willst, kauf dir das Buch von Rainer Foelix, dort ist alles genau erklärt und sprengt hier den Rahmen
ZitatAls ich aber letzthin Avicularia-versicolor-Spiderlinge in der Hand hatte (und zwar nur, weil ich diese umgesetzt habe), hat sich eine in einer Hautfalte verstecken versucht. D.h. sie hat es als "sicherer" Untergrund interpretiert.
Das hast du interpretiert. Wenn du im offenen Meer schwimmst und drohst unter zu gehen, greifst du auch nach dem kleinsten Stöckchen
ZitatIch bin auch dieser Meinung. Es ist aber nicht schlimm, wenn jemand mal ausnahmsweise eine Spinne auf die Hand nehmen will. Das hat wohl jeder hier schon mal getan. Und deshalb kann man ja auch nüchtern sagen, wie man das evtl. bewerktstelligen soll und nicht gleich mit dem Vortrag kommen, dass man diese Tiere nicht anfassen soll. Dass eine Spinne beissen kann und man sich einem gewissen Risiko aussetzt, ist sicher jedem bekannt. Wenn jemand Spinnen pflegt und diese für komplett harmlos und friedsam einstuft, der hat wohl einiges nicht begriffen. Und deshalb bin ich es müssig, das ständig zu wiederholen.
Da bin ich deiner Meinung, mindestens im ersten Punkt. Wenn du hier im Forum aber Leuten Empfehlungen abgibst, ein Tier auf die Hand zu nehmen und denen suggerierst, dass es kein Problem ist, dann finde ich haben wir mit dem Forum unsere Sorgfaltspflicht nicht wahrgenommen. Wenn derjenige gebissen wird, warum auch immer, dann heisst es "mir wurde das bei voglespinnenstammtisch.ch so geraten" und das möchte ich nicht. Man darf zweifellos solche Ratschläge geben, dagegen bin ich nicht, jedoch sollte man demjenigen die Risiken aufzeigen, damit er anschliessend selber entscheiden kann, ob er es machen will oder nicht. Wie gut sich jemand vorher informiert hat, kann man ja meist schlecht abschätzen.
ZitatDenke das Thema mit anfassen oder nicht zieht sich jetzt bald zu weit. Jeder soll am besten entscheiden ob er es machen will oder nicht.
Das denke ich auch, jedoch möchte ich, dass von unserer Seite her, nicht einseitig informiert wird, damit sich jeder ein objektives Bild machen kann. Schliesslich haben wir (ich) mit diesem Forum eine gewisse Verantwortung.
Brachypelmen sind nicht friedlich, sondern reagieren auf Störungen oder Bedrohungssituationen (und das ist das, was sie erlebt, wenn man sie anfassen will) einfach defensiv bzw. stellen sich tot und sind deshalb als "friedlich" eingestuft. Wenn man die Hirnleistung dieser Tiere anschaut, stellt man fest, dass sie eben nicht unterscheiden kann "oh dieser grosse, bedrohliche Gegenstand, der da auf mich zu kommt,will mich angreifen" oder "ah, das ist Fritz, der will mich auf die Hand nehmen".
Andere Arten sind da etwas selbstbewusster und ich glaube bei keinem von euch, dass er freiwillig und mit gutem Gefühl eine Pterinochilus murinus auf die Hand nehmen mag, mit: ich stubse die mal von hinten vorsichtig etwas an
Mein Fazit:
Wenn jemand das Gefühl einer Voglespinne auf der Hand gerne einmal haben mag, soll ihm das gegönnt sein, sofern er dies, zum Wohle des Tieres, nicht zu oft macht.
Wenn jemand fragt, wie er das am besten machen soll, dann erhoffe ich mir in Zukunft, dass er über alle Risiken in Kenntnis gesetzt wird, damit wir unsere Verantwortung wahr genommen haben.
Dazu gehört auch, dass man halt aufzeigt, dass das nicht mit jedem Tier geht (auch nicht mit jeder Brachypelma) und ihm erklärt, was das für das Tier bedeutet.
In diesem Sinne
Gruss Basti