Kammspinne bei Lidl

Werbung - Partner für qualitativ hochwertige Futterinsekten!
  • Hi Gianni


    Bertani hat in seinem Artikel über Phoneutria folgendes geschrieben:


    Zitat

    "Phoneutria can be distinguished from many other ctenid genera by the presence of a thick field of scopulae on the prolateral and ventral surfaces of the pedipalpal tarsi and tibia."



      - Martins, Rosana & Bertani, Rogério (2007): The non-Amazonian species of the Brazilian wandering spiders of the genus Phoneutria Perty, 1833 (Araneae: Ctenidae), with the description of a new species. Zootaxa 1526: 1-36. (with key and pictures)


    Werd dir das PDF noch mailen.


    Die Geographie nimmt hier auch einen besonderen Stellenplatz ein. Phoneutria kommt ausschliesslich in Südamerika vor, während Cupiennius ausschliesslich in Mittelamerika anzutrefen ist.


    Gruss Martin

  • Kann man ihm ja nicht allzu übel nehmen. Banankiste - Bananenspinne, Ctenidae. Passt doch, und er ist ja für Reptilien zuständig.


    Der Fehler liegt wohl in der Uassage dass Kammspinnen Bananenspinnen genannt werden. Aber immerhin ist die Spinne als böses Tier, und die Verkäuferin als Heldin gefeiert.


    @ Basti, Cupiennius sind sehr Bissfaul (ausgenommen extrem seltene Individuen), und auch im Falle eines Bisses für den Menschen (ausgenommen Allergiker) ungefährlich. Dies wurde auch ausgiebig erforscht.


    Gruss Jannik


    PS: Auch Bücher unterstehen dem Urheberrecht...Quelle: Barth, F. G. (2001): Sinne und Verhalten: aus dem Leben einer Spinne. Seite 30

  • HI Martin


    Zitat

    Die Geographie nimmt hier auch einen besonderen Stellenplatz ein. Phoneutria kommt ausschliesslich in Südamerika vor, während Cupiennius ausschliesslich in Mittelamerika anzutrefen ist.


    Phoneutria boliviensis kommt bspw.. auch in Costa Rica vor, wo auch C.coccineus beheimatet ist ;)
    hinzu kommt das C. celerrimus in Brasilien und nahe Tefè also in Südamerika gefunden wurde.


    die dicken Bereich der Scopula auf der prolateralen und ventralen Flächen der pedipalpen Tarsen und Tibia, ohne Vergleich, scheint mir doch ein wenig schwierig auf dem Video zu erkennen ;)


    aber ich denke auch das es eine Cupiennius ist .. ;)



    gruss Gianni

  • Hi zusammen!


    @Jannik:

    Zitat

    @ Basti, Cupiennius sind sehr Bissfaul (ausgenommen extrem seltene Individuen), und auch im Falle eines Bisses für den Menschen (ausgenommen Allergiker) ungefährlich. Dies wurde auch ausgiebig erforscht.


    Vielen Dank für deine Aufklärung :) Ich hatte schon ein paar mal mit diesen netten Spinnen zu tun und war unter anderem im Labor von Dr. Lucy Kuhn-Nentwig, wenn dir das etwas sagt....
    Ich habe lediglich bemerkt, dass Cupiennius nicht als "absolut harmlos" zu bezeichnen ist. Bissberichte von nur einer Person, auch wenn das Barth ist, reichen mir nicht aus, um meine Finger da zu nahe hinzuhalten. Zudem ist die nahe Verwandschaft bzw. sind die kleinen taxonomischen Unterschiede zu Phoneutria nicht zu verleugnen. Lucy berichtete mir von sehr schmerzhaften Bissen die mehr als nur die von dir zitierten 20-30 Minuten, sondern über 1-2 Tage zu spüren waren. Egal, um das geht es ja gar nicht.


    Gruss Basti

  • Hi zusammen


    Wenn wir uns schon alle gegenseitig belehren


    Zitat

    Zudem ist die nahe Verwandschaft bzw. sind die kleinen taxonomischen Unterschiede zu Phoneutria nicht zu verleugnen


    Die Unterschiede sind tatsächlich grösser als sie auf den ersten Blick vermuten lassen (selbe Unterfamilie). Im oben erwähnten Buch (übrigens HIER legal online zu lesen) von Barth wird auf dies genauer eingegangen. Besonders die phylogenetische Analyse ist sehr spannend finde ich.


    Gruss Martin

  • Zitat

    Original von Bastian Rast
    -"absolut harmlos" zu bezeichnen ist.
    -Bissberichte von nur einer Person
    -sehr schmerzhaften Bissen die mehr als nur die von dir zitierten 20-30 Minuten, sondern über 1-2 Tage zu spüren waren


    Schmerz hat auch mit dem Schmerzempfinden zu tun. Ein Wespenstich ist auch schmerzhaft, zieht aber keine mehrtagigen Folgen mit sich.
    Ich stelle fest dass die Tiere bei grosser Gefahr Fluchtverhalten zeigen was ein Hinweis darauf ist dass es zu sehr wenig Bissunfällen kommt. Die Tiere wenden sich bei Abwehrverhalten binnen zehntelssekunden von der Bedrohung ab und ersuchen die Flucht.
    Von diesen Tieren geht keinerlei Gefahr aus. Alleine das Verhalten dieser Spinne zeigt, dass sie sich deutlich von Phoneutria spec unterscheiden. Getrost kann ein ausgehen von dessen Aggressivität und Giftigkeit ausgelassen werden.


    Gruss

  • Hi zusammen!


    @Jannik:

    Zitat

    Ein Wespenstich ist auch schmerzhaft, zieht aber keine mehrtagigen Folgen mit sich.


    Naja, wie du meinst.


    Zitat

    Alleine das Verhalten dieser Spinne zeigt, dass sie sich deutlich von Phoneutria spec unterscheiden.


    Ja alleine das.


    Zitat

    Getrost kann ein ausgehen von dessen Aggressivität und Giftigkeit ausgelassen werden.


    Kann bei Aggressivität (was ich auch nicht in Frage gestellt habe), nicht aber bei der Giftigkeit. Diese zwei Dinge haben überhaupt nichts miteinander zu tun.
    Klar ist Schmerzempfinden individuell. Das habe ich auch nicht in Abrede gestellt, wie auch nicht, dass es zu wenigen Bissunfällen kommt. Bei Hadronyche z.B. gibt es auch fast keine Bissunfälle, jedoch würde ich mich trotzdem nicht beissen lassen...


    Martin: Ja den Link kenne ich, jedoch kann man da nicht das komplette Buch lesen ;)


    Solange die beiden Gattungen Phoneutria und Cupiennius keiner separaten Familie zugeteilt sind, halte ich meine Finger da weg. Die Gifte sind so weit ich weiss fast ausschliesslich an Heimchen getestet worden, wie aussagekräftig dort ein LD 50 Wert ist, ist ja wohl bekannt.


    Gruss Basti

  • Wieso nur war das klar, dass es sich nicht um eine "brasilian wandering spider" handelt? :rolleyes: Die sieht komplett anders aus.
    Aber hauptsache man verbreitet Panik in den Medien über "tödliche" Spinnen, was auch uns Exotenhaltern den Ruf nicht besser macht.


    Die Spinne ist aber ein extrem schönes Tier! Schade nur, dass bei uns so viele Arten verboten sind...grummel grummel....

  • Hi
    Bezüglich zum Verhalten von Cupiennius; ich würde keiner dieser Arten mit der bloßen Hand anfassen. Sie tendieren nicht dazu, "beißfreudig" zu sein, wenn sie sich aber in die Enge getrieben fühlen, würden die sich sehr wohl wehren.


    Als mit eine C. coccineus mal abgehauen ist und ich sie mit einen Stab angestupst habe, hat sie sehrwohl danach gebissen. Genauso meine C. salei, beim Vorhaben ihr den Kokon wegzunehmen, hat sie sehrwohl ihre Chelizeren gespreizt und Richtung Pinzette gebissen.


    Und bezüglich den Symptomen, ich würde sagen; am besten mal lässt sich einfach nicht beißen ;) Selbst der Biss einer ach so harmlosen Heteropoda venatoria soll äußert schmerzhaft sein. Mit ihren Chelizeren können die ja auch ziemlich tief in die Haut dringen. Und jeder Mensch reagiert anders darauf.


    Grüße Chris

    Within the perimeters of this world I just don't feel real right - I'm living by the laws of a gun and a knife (GG Allin)

  • Hi zusammen


    Jo, zu den Bissberichten möchte ich noch was dazu sagen. Ein Typ aus Austria mit dem ich persönlich in Marbach gesprochen habe wurde schon zweimal von Cupiennius sp gebissen. Lokale Schmerzen die nach zwei Stunden wieder von dannen gingen. Mindergiftig sind die.


    Zur Aggressivität. Ich setze diese Spinnen fast immer mit der Hand um. Agressiv sind die keineswegs. Auch die Nachzuchten die ich hatte sind bei sanftem Umgang harmlos im Umgang. Gleiches Spiel mit den Phönis, wobei nur dass ich da mit einer 40 cm langen Pinzette arbeite ;) Risiko fürs zu angenehme Handling ist mir viel zu hoch.


    Im grossen und ganzen sind die Cupiennius's die ich hatte echt total gut drauf und machen richtig Spass :) Sind fast aktiver als meine Phönis. :)


    Ich denke von Mensch zu Mensch reagiert der gebissene ganz anders. Jedoch wie erwähnt, dieser Bissbericht von ihm und seinem Kollegen (hab ich vergessen zu erwähnen), waren "nur" lokale Beschwerden zu bezeichnen. Verstehe natürlich nicht, wie man von einer Spinne einfach so gebissen wird!


    Grüessli Fäbu

  • Zitat

    Original von fäbu
    Gleiches Spiel mit den Phönis, wobei nur dass ich da mit einer 40 cm langen Pinzette arbeite ;)


    Hallo Fäbu
    Also gleichsetzten würde ich die Phoneutria's nicht mit Cupiennius. Bis auf Ph. pertyi sind sie doch ein tick aggressiver und bissfreudiger.


    Aber der Fehler liegt sehr selten beim Tier. Ein Griff ins unbekannte, die Spinne wird gequetscht und fürchtet um ihr Leben.
    An diesem Punkt beissen auch achso ''harmlose'' Grammostola's oder Avicularia (die sehr gerne auf Hände gegeben werden) zu.
    Ich versteh nicht warum man dann Cupiennius spec. schlecht reden sollte.


    Zitat

    Original von Bastian Rast
    Ja alleine das.


    Du hast das "alleine" fehlintepretier (absichtlich oder unabsichtlich). Ersetz es, z.B. mal mit "schon nur".


    Gruss

  • Hallo!
    Das Thema Gift find ich immer interessant. Gerade bei gut untersuchten Spinnen wie zum Beispiel C. salei.
    Es gibt ja sicher haufenweise Artikel, Diplom/Master/Doktorarbeiten zu diesem Thema, dazu etliche Beiträge in Internetforen usw. usf.
    Zumindest im Internet hab ich auf die schnelle nichts gefunden, was irgendwie "gefährlich" aussieht. Sucht man Beispielsweise nach P. subfusca, sieht das anders aus. Ganz wissenschaftlich ist das nicht, aber ein falls jemand vom Biss z.B. einer C. salei grössere Probleme hatte, vermutete ich einen solchen Bericht zu finden.


    Ich vermute mal, am Ende werden rein statistisch gesehen von 100 gebissen Menschen 99.5 mit lokalen Schmerzen davonkommen und ein 0.5 werden etwas mehr Probleme bekommen. ;)


    Desweiteren fand ich folgendes:

    Zitat

    Their venom is a very potent neurotoxin and prey items do not struggle for long (compared with those captured by tarantulas); they have the ability to control the amount of venom delivered to a particular prey item. Fortunately their venom is not dangerous to healthy adult humans (no fatalities recorded amongst humans bitten by this species) and they are not aggressive either; if we don't push them too hard they wont bite us! The same point of view was expressed in previous articles (Tomasinelli, 2000; Meinhart, 2001). An older article (Eckardt, 1989) presents the spider as deadly, but such a view is not supported by hobbyists and scientists, but it is always wise to be careful.


    Die genannten Artikel sind bestimmt interessant insbesondere der von Eckartdt, da er ja eine Gegenposition einnimmt.


    Schönen Sonntag!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!