Futtertier Totenkopfschabe

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  • Hoi Zäme


    Ich hab heute meiner halbwüchsigen a.brocklehursti und meiner ausgewachsenen a.seemanni je eine adulte blaberus craniifer angeboten, da ich zuviele in meiner zucht hatte. was dann geschah war wie aus einem schlechten horrorfilm 8o


    beide spinnen kämpften regelrechte ringkämpfe mit den schaben. minutenlang versuchten beide ihre chelizeren in die oberseite der schabe zu jagen was aus meiner sicht jedoch misslang, DENN die schaben bewegen sich auch nach 1 stunde noch!! meine frage: sind die totenkopfschaben immun gegen das gift oder sind die so gut gepanzert dass die chelizeren nicht richtig greifen können und somit praktisch kein gift ins futtertier entleert wird? also bei der a.brocklehursti konnte ich beobachten wie bei der einen chelizere das ganze gift daneben tropfte.


    was meint ihr zum thema adulte totenkopfschaben als futtertier?


    also echt, ihr hätted das sehen sollen, das war gewaltig, aber natürlich auch höchst spannend, diesen ringkämpfen zuzuschauen. ich machte mir bloss ein wenig sorgen ob es zuviel stress für die spinne sein könnte oder ob sie sich an den chelizeren verletzen können.


    lg und ganz ganz schöni wiehnachte!!! :sami:

  • Hi,


    Wie du richtig festgestellt hast, haben die Schaben wenn sie voll ausgehärtet sind, einen recht starken Panzer. Ich verfüttere an die grösseren Vs eigentlich nur Schaben und das funktioniert recht gut. Oftmals stelle ich fest, dass Tiere denen ich noch nie eine Schabe gegeben habe, Mühe haben, sie richtig zu packen und wegen dem auch schon die Schabe ziehen lassen haben. Beim zweiten Versuch gehen sie oft schon beherzter an die Sache und packen sie mit den Chelizeren an der Unterseite, wo die Schaben viel Weicher sind. Das funktioniert dann prima. Dass die Schaben noch länger leben bzw. sich bewegen (was auch die Nerven sein könnten) habe ich auch festgestellt. In der Natur ist das ja auch so, darum lass ich das so.


    Zitat

    konnte ich beobachten wie bei der einen chelizere das ganze gift daneben tropfte.


    Ich denke mal, dass das Körpersaft der Schabe und nicht das Gift der A.brocklehursti war. Normalerweise tropft gleich beim ersten Einstechen in die Beute Körperflüssigkeit aus der Schabe, ist also kaum Gift ;)


    Zitat

    ich machte mir bloss ein wenig sorgen ob es zuviel stress für die spinne sein könnte


    Also wenn essen für dich Stress bedeutet :grins: Nein, dass ist sicherlich kein Stress sondern ist ja Teil ihres Lebens. Nicht jede Beute ist sofort tot oder bewegt sich nicht mehr. Wenn sie mal ein grösseres Tier erwischt wie ein Gecko oder eine Maus, dauert der Kampf öfter länger und ist noch intensiver. Also keine Sorgen machen ;)


    Beste Grüsse


    Basti

  • HOHOHO,


    also zum Schaben "Problem".....
    Es ist irgendwo auch ganz logisch dass die Schaben sich länger wehren können...


    Vgl. Grille vs Schabe:


    Die Grille ist kleiner und hat auch eine geringere Körpermasse...desweiteren ist die Schabe besser gepanzert.
    Da bei der Körpermasse der Schabe erst mal das Gift sich entfalten muss, dauert es entsprechend länger bis sie mal still ist, (1h ist da sicher drin). Und wehrhafter ist sie auch noch, sie ist ja nicht klein.
    Wenn sich eine Grille wehren will dann zerkaut die Spinne diese einfach, fertig.


    So nun noch zu den Mäusen....ein relativ ergiebiges Futter aber mit nachteilen.
    Ich habe das mal eine Zeit lang gemacht, aber die toten Überreste miefen höllisch...lasst es lieber.
    Bei einer Maus geht es jedoch viel schneller als bei einer Schabe.... :idee:
    Warum ist das so? Ganz einfach.....eine Maus ist ein Säugetier mit endothermer reulation der Körpertemperatur, also muss sich nicht wie Schaben eher an die Umgebungstemperatur anpassen. Bei diesen Tieren wirkt das Gift der VS eher schnell (1-2 min). Jedoch sind die Tiere sher wehrhaft und knnen die Spinne übel zurichten, also am besten ein par Wochen alte Mäuse nehmen wie adule.



    Soviel von mir zu dem Thema.... :spinne:


    Greetz
    Pascal

  • Hi Pascal,


    Zitat

    Bei diesen Tieren wirkt das Gift der VS eher schnell (1-2 min)


    Wobei das schon noch auf diverse Faktoren ankommt. Einige Vogeslspinnengifte sind nicht gleich gut geeignet um Säugetiere zu töten wie andere. Lasiodora spp. z.B. besitzt ein Gift, welches auf Kaltblüter viel besser wirkt als auf Warmblüter. Natürlich kann sie auch eine Maus recht schnell töten, dies geschieht aber meist vor allem durch die Mechanik. Solche Beutetiere werden wenn immer möglich am Kopf gepackt. Dort ist dann der Tod wohl eher auf die langen Chelizeren zurückzuführen als auf das Gift.


    Gruss Basti

  • Hi,


    ja gut das mag sein, aber du kannst eben auch nicht jeder VS eine Maus geben....oder sollte ich es mal bei A.minatrix versuchen :grins:


    Des weiteren muss es nicht zwingend sein dass die VS die Maus am Kopf packt, aber vorzugsweise auf der Rückenseite, wegen Bissgefahr.


    Naja allgemein ist dem verfüttern eigentlich abzuraten wenn einem die Spinnen was wert sind.


    So far
    PAscal

  • Hi,


    Zitat

    aber du kannst eben auch nicht jeder VS eine Maus geben[/QUOTE
    Ja das steht ausser Frage ;)



    Nein muss es nicht, aber naturgemäss versuchen sie die Beute in der Kopfgegend zu packen.


    [QUOTE]Naja allgemein ist dem verfüttern eigentlich abzuraten wenn einem die Spinnen was wert sind.


    Dem kann ich nur beipflichten.


    Gruss Basti

  • Moin!


    Die meisten Mäuse sterben nicht durch das Gift, vielmehr durch Genickbruch. Allerdings muss die Spinne groß genug und kräftig sein, sonst zappeln die Mäuse tatsächlich ewig. Dazu gibts genug "Beweismaterial" in den einschlägigen Videoportalen.


    Aber auch bei Insekten scheint es so eine Art Schockwirkung zu geben. Ich habe es schon ein paar mal beobachtet, wie die Spinnen nach der Fütterung so komisch zuckten. Das war weil Heimchen oder Heuschrecke noch immer strampelten. Wenn die Spinne allerdings mit voller Wucht auf das Insekt gesprungen ist, waren die sofort tot, naja, zumindest haben sie nicht gestrampelt.


    Ich könnte mir also vorstellen, dass die Blaberus sp. vielleicht ein wenig zu groß war oder die Spinne vielleicht nicht ganz schlüssig zugepackt hat.
    Bei meiner großen regalis Dame und der fetten Lasi hab ich höchstens mal ein noch müde zuckendes Bein gesehen, wenn die 'ne Blaberus bekamen. Meine rosea hatte allerdings sichtlich Probleme und hatte die Schaben oft nur ziemlich weit hinten auf der letzten Ecke in den Fängen (bei Heuschrecken ist sie übrigens wie ein Frosch auf das Futter gehüpft).


    Soviel zu meinen Beobachtungen.


    Gruß,
    Marc.

  • Hoi zäme


    merci für die vielen erfahrungsberichte. ich denke auch dass die schaben evt. ein bisschen zu gross war, aber meine a.brocklehursti killt sonst alles so schnell dass ich es doch gewagt habe. war natürlich immens eindrücklich, ich hab zum ersten mal so grosse schaben verfüttert und bei den grillen ist man sich wirklich gewöhnt dass die sofort tot sind.


    dann bin ich jedenfalls beruhigt und, ja basti, eigentlich logisch, dass essen kein stress bedeuten sollte, obwohl, jetzt in der weihnachtszeit...... :grins:


    mäuse haben ich schon verschiedentlich gehört dass eine verfütterung nicht empfohlen wird, soll auch schon eine ziemliche sauerei gegeben haben. ich bleib da auch lieber bei den schaben und grillen


    @basti, welche schaben verfütterst du an deine grossen spinnen? auch totenkopfschaben? oder gibts da welche die besser geeignet sind?

  • ah ok, dann sind wirklich sehr grosse futtertiere möglich. die grillen sind ja oft um ein vielfaches kleiner als die spinne, da werf ich halt dann 3-4 stück rein pro fütterung. ich glaub ich werde auch vermehrt auf schaben umsteigen, nur schon weil sie sich so leicht vermehren lassen. bisher warens einfach meine haustiere :grins:


    übrigens basti, du hast am anfang einen lerneffekt der spinne angesprochen, das find ich höchst spannend. das würde ja heissen, dass die spinne ein super gedächtnis hat und sich dazu noch weiterentwickelt, d.h. dazulernt. sowas kennt man doch eigentlich nur von säugetieren. meinst du die spinne "lernt" effektiv wie sie die schabe packen muss oder ist das einfach zufall? bei mir sind beide spinnen von oben aufs futtertier los, die a.brocklehursti hat jedoch mit einer chelizere die unterseite erwischt von anfang an, die a.seemanni hat jedoch minutenlang von oben herab versucht die chelizere reinzubohren. ich war übrigens fasziniert wie dehnbar die chelizeren sind!!


    lg luna

  • Hi,


    Ja natürlich sind auch grössere Futtertiere möglich. Generell füttere ich nach Gefühl. Wenn eine Vs wieder ein recht kleines Opisthosoma hat, füttere ich wieder was. Das kann aber dann auch in der Grösse variieren. Einfach nicht mit zu grossen Futtertieren überfüttern ;)


    Zum "Lerneffekt":

    Zitat

    das würde ja heissen, dass die spinne ein super gedächtnis hat und sich dazu noch weiterentwickelt, d.h. dazulernt.


    Also das Gedächtnis, wenn man es denn so nennen kann, ist sehr beschränkt und es kann wohl eher von einem Kurzzeitgedächtnis geredet werden. Es können zwar bewiesenermassen auch Dinge länger gespeichert werden, von einem richtigen Gedächtnis aber ist wohl hier nicht die Rede.
    Lernfähig sind sie allemal. Einige Tests an labidognathen Spinnen zeigten auf, dass durchaus ein Lerneffekt vorhanden ist. So kann eine Vogelspinne sicherlich auch "lernen" wie sie eine bestimmte Beute am besten töten kann.


    Gruss Basti

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