Acanthoscurria geniculata verhält sich komisch und kauert in einer Ecke

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  • Hallo zusammen,


    es ist mein erster Beitrag hier und ich denke die Situation ist eher weniger akut.
    Trotzdem möchte ich mich darum gekümmert haben, bevor sie dann akut wird.
    Das Problem ist folgendes :
    Meine Acanthoscurria geniculata kauert schon seit knapp zwei Wochen in einer Ecke des Terrariums und tut eigentlich nichts. Sie hat sich praktisch in die Ecke "gefaltet".
    Das einzige was sich tut ist, dass sie ein Loch in dieser Ecke gräbt. Sie buddelt also durchaus, was für die Art ja normal ist. Auf dieses Verhalten habe ich knapp 1 Jahr gewartet. So lange ist sie jetzt in ihrem neuen Terrarium.
    Desweiteren ist das Tier lange nicht ausgewachsen. Ich würde sie als "halbstark" bezeichnen. :D
    Das Terrarium steht in einem etwas abgedunkelten Raum, es herrschen Temperaturen um die 27 Grad Celsius und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 60-70 Prozent.
    Laut der Literatur die ich bisher gelesen habe ( ich hatte genug Zeit da ich das Tier als Spiderling großgezogen habe) ist beides zu niedrig.
    Leider kann ich die Luftfeuchtigkeit nicht erhöhen da die Spinne alles was diese irgendwie halten könnte sofort zerstört. Pflanzen oder ähnliches gibt es also nicht.
    Der Boden im Terrarium ist etwa 10 cm hoch und besteht aus Teicherde weil sie sehr grabfähig ist. Eine eingegrabene Korkröhre gibt es auch. Diese wird nicht genutzt.
    Versuche ich zu gießen, wird der Wasserstrahl sofort attackiert. Ein hantieren im Terrarium ist sowieso nicht möglich, da das Tier extrem offensiv agiert.
    Das bedeutet ich kann nur etwas machen wenn sie gerade frisst. Manchmal. :P
    All dies ist kein Problem. Ich weiß ja das die Art oft als sehr selbstbewusst eingestuft wird.
    Aber langsam mache ich mir einfach Sorgen. Die Umstände tragen zum Verhalten bei. Da bin ich mir sicher.
    Möchte ich die Luftfeuchtigkeit einigermaßen halten, muss ich den Boden gießen. Das mag das Tier natürlich nicht. Ich habe Spaghnum-Moos eingebracht und angefeuchtet. Dieses wird komplett im Terrarium verteilt und nutzt somit auch nichts mehr.


    Wie gesagt. Das ganze geht notgedrungenermaßen schön länger so. Aber ich bin nicht sicher wie ich die Situation einschätzen soll.
    Soll ich überhaupt was ändern?
    Wenn ja was?
    Kennt jemand solches Verhalten?
    Kann mir jemand Tipps geben?


    Ich bedanke mich schon mal für eventuelle Hilfe.


    Lieben Gruß
    Dagobert

  • Hi Dagobert,


    Schön, dass du zu uns ins Forum gefunden hast :)


    Kannst du mal von Terri und Tier ein Foto posten? Das macht eine Ferndiagnose um einiges einfacher.


    Prinzipiell lässt sich sagen, dass im Terrarium nicht die Temperaturen angestrebt werden sollten, die in der Natur im Habitat vorherrschen. Und ich spreche hier vorwiegend die hohen Temperaturen an. Nur weil im Habitat zeitweilen 35°C herrschen, sollte man dies im Terrarium nicht versuchen. Nebst dem, dass die Spinne sich in der Natur dann wohl in ihre Höhle zurück zieht, wo es etwas kühler und feuchter ist (das hilft in einem kleinen Terrarium gar nichts, die Temperatur ist überall gleich), findet auch in der Natur ein viel besserer Luftumschlag statt. Wenn du also das Terrarium zu warm machst, hast du automatisch stickige, feuchtigkeitsgeschwängerte Luft, welche der Spinne nicht gut tut. Du musst einen Unterschied zwischen der relativen und absoluten Luftfeuchtigkeit machen. Am besten du liest mal den Wikipedia Artikel hier genau durch: https://de.wikipedia.org/wiki/Luftfeuchtigkeit
    Die Quintessenz daraus ist, dass die Temperatur den Unterschied ausmacht. Je wärmer die Temperatur, desto mehr Wasserdampfmenge ist nötig, um die gleiche Sättigung zu erhalten. Ist es also sehr warm und feucht, ist die relative Luftfeuchtigkeit (das zeigt dein Hygrometer an) eher niedrig, während bei kühleren Temperaturen mit der gleichen Feuchtigkeit das Hygrometer einen höheren Wert anzeigt. Würdest du also von deinen 27°C runter kommen, hättest du plötzlich, mit gleichbleibendem Giessen, einen höheren Wert bei der relativen Luftfeuchtigkeit.


    Somit macht es mehr Sinn, wenn du die Erde giesst, als das Terrarium die ganze Zeit mittels Drucksprühgerät zu wässern. Ist im Übrigen auch sinnvoller, weil das beim Regen im Habitat auch passiert.


    Meine Hilfestellung wäre also, die Temperatur auf 23-25°C zu senken und so weiter zu fahren, wie du das bis anhin gemacht hast. Dann schaust du, ob sich das Verhalten des Tieres ändert oder nicht. Bei Arten die man trocken hält, ist eine höhere Temperatur gar nicht so ein Problem (ausser man füllt den Wassernapf jeden Tag voll auf ;) ).


    Ich hoffe, ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen.


    Beste Grüsse


    Basti

  • Hallo zusammen,


    ich hab jetzt mal ein paar Tage vergehen lassen um zu sehen wie sich die Sache entwickelt.
    Die Spinne gräbt eindeutig und bei Störung reagiert sie auch mit Rückzug in die Korkröhre.
    Ich hab nämlich den Tipp mit der Temperatur beherzigt und am Thermostat rumgestellt.
    Das hat sie wohl gemerkt und ist abgehauen. :D
    Aber nur kurz. Dann saß sie wieder zusammengefaltet in ihrer Ecke. Gegraben wird nur nachts.
    Leider hat der Tipp nicht so ganz funktioniert. Die Luftfeuchtigkeit ist nur um 4 Prozent gestiegen.
    Ich muss dazusagen, dass ich mit einem Elstein-Strahler heize. Der war damals noch vorhanden.
    Ich wollte demnächst auf eine Heizmatte umsteigen.
    Kleine Frage am Rande: Wie beheizt Ihr eure Terrarien?
    Den Wassernapf hatte ich ganz vergessen als Quelle für potentielle Luftfeuchte.
    Er wird natürlich zugeschüttet. :D
    Ich ziehe eine Dochttränke in Betracht.
    Ich bin nicht sicher ob ich Fotots diese Woche zeitlich hinbekomme. Ich gebe mein bestes. :)


    Gruß
    Dagobert

  • Wow, das Terrarium siehr echt klasse aus.
    Ich glaube da muss ich noch ein wenig üben. ^^
    Der Elstein-Strahler ist leider gar nicht so heftig wie man denken würde.
    Zumindest in diesem Fall ist das so.
    Über 27 Grad Celsius schafft das Teil nämlich nicht.
    Finde ich gar nicht so schlecht, dann kann nämlich auch nichts überhitzen.
    Trotzdem, die Heizmatte wäre mir lieber da sie wohl gleichmäßiger heizen soll.
    Leider finde ich keine die zu den Maßen meines Terrariums passt.
    Ich hab so einen Würfel 30 x 30 .
    Aber das sind im Moment alles Gedankenspiele und ich hab mich da auch noch nicht näher reingearbeitet.
    Wo bekomme ich denn so einen Lichtkasten?
    Ich habe mich vor Quellen mit sichtbarem Licht immer ein wenig gescheut, da Spinnen ja eher im Schatten leben.
    Und ich ließ mir sagen, dass sie hell und dunkel sogar sehr gut wahrnehmen könnten.


    Gruß
    Dagobert

  • Hallo Dagobert,


    Ich persönlich würde nicht auf eine Heizmatte umsteigen, da wie du schon sagtest das ganze Terrarium gleich warm wird. Zum Beispiel: Meine Chromatopelma mag es auch gerne warm unter ihrem 25 Watt Spott von ExoTerra wird es bis zu 31 Grad warm und sie sonnt sich auch gern darunter. Wäre es aber nun im ganzen Terra so warm hätte sie keine Freude mehr. Bezüglich Dochttränke habe ich keine Erfahrung würde ich aber auch nicht machen. Im Docht kann es zu einer höheren Keimbildung kommen wie im Schwamm den einige benutzen und es ist nicht ganz klar ob die Vogelspinne so Wasser aufnehmen kann. Ebenfalls kauf keine solcher water crystals. Meine Terras waren meisst di ersten 2 Wochen auch noch etwas zu feucht aber das setzt sich mit der Zeit und du findest auch den Rythmus in dem du Wässern musst. Die LF ist immer so eine Sache, hat mich als Anfänger auch verunsichert mitlerwiele achte ich nicht mehr gross drauf und fahre gut damit. Du könntest ja mal die Wasserschale über Nacht herausnehmen, somit steigt die LF nicht so. Vergiss einfach nicht die wider reinzupacken dan bist du auf der sicheren Seite.


    Gruss
    Manu

  • Ich hab so einen Würfel 30 x 30 .


    Und da wunderst du dich, daß die Spinne so lethargisch in der Ecke hockt. Wie soll denn da die Umluft funktionieren? Wenn die 10 Zentimeter Boden noch abgezogen werden, dann ergibt sich ein Räumchen von L30x B30x H20. Dabei noch eine Luftzirkulation zu erwarten, ist wahrhaftig sehr gläubig. Die "20" die ich noch dazu geschrieben habe, ergeben sich aus dem Wort "Würfel". Die 30 die bei dir noch fehlt, dürfte dazu gehören. Sonst wäre es ja kein Würfel


    Wie groß und wie alt ist dein Spinnlein eigentlich? Mit "halbstark", kann keiner was anfangen.


    Wenn du mit "halbstark" die Hälfte der zu erwartenden Endgröße meinst, dann wären das etwa 9 : 2 = 4,5 Zentimeter. Und bei dieser Größenordnung, ist alles drin. Den Fall, du hast das Geld für ein 60x40x40 Endterrarium nebst Zubehör und auch die Absicht dein Spinnlein eine Musterwohnung zu bauen, dann leg den Kram den bisher gemacht hast auf die Seite, und fang noch mal ganz von vorne an. Doch dazu mußt du ein völlig neues Fragekonzept auf der Basis von Zahlen, Daten, Fakten entwickeln. Das wäre dann "was brauche ich", das ganze Zeug zusammenholen und wenn alles da ist, nach ausgiebigen theoretischen Studien, dein Werk zusammenpappen. Das Gefäß so wie du es jetzt hast, ist Flickschusterei und kann in der vorliegenden Form und bei diesen winzigen Räumlichkeiten, zu nichts Vernünftiges führen.


    Gruß
    Joachim B.

  • Muss Joachim recht geben, dass einige zahlen etc. von Vorteil wären. Jedoch ist es nicht nötig Dagobert wegen der Terrarien-Grösse so anzumachen. Wir wissen nicht wie gross das Tier ist und ich denke mal das einige ihre kleineren Arten oder noch kleineren Spinnen in 30er Würfel halten. Oder findest du auch das ein 30er Würfel zu klein ist für eine Spinne mit 2cm Körperlänge?
    Evtl. ist das Terra auch zu klein jedoch sollten wir nicht mutmassen ohne angaben zu seiner Spinne. Mir wurde auch weiss gemacht auf Messen (Kloten) das ein 30er Würfel "gut" passt für meine C. cyaneopubescens welche schon ausgewachsen ist. wie weit das man dann selbst überlegt ist dahingestellt...


    Habt euch lieb
    Manu

  • Hallo,


    okay, super.
    Ich bin auf jeden Fall schon mal um einiges schlauer.
    Jetzt kann ich mir auf so einiges einen Reim machen.


    @ Joachim Borkenhagen


    Deine Einschätzung der Größe trifft genau zu.
    Sowohl das Tier (4,5 cm) als auch das Terrarium (30 x 30 x 30) betreffend.
    Das aktuelle Terrarium habe ich damals nach bestem Wissen und Gewissen gekauft.
    Das spezielle Modell hatte eine Doppelbelüftung. Das war der Kaufgrund.
    Frage : Bist du von einer einfachen Belüftung ausgegangen und hast deswegen eine unzureichende Belüftung angeprangert oder ist die Doppelbelüftung in dieser Hinsicht irrelevant und der Effekt kann alleine durch die Größe des Terrariums nicht auftreten?


    Mein Tier ist mir sehr wichtig und ich möchte das es ihm gut geht.
    Das Lehrgeld zahle ich also sehr gerne.


    Tatsächlich ist mir aufgefallen, dass in meinen Büchern zwar immer steht wie die Tiere gehalten werden sollen, aber eben nur unzureichend erklärt ist wie diese Bedingungen herzustellen sind.
    Aus diesem Grund freue ich mich natürlich über jeden Tipp und jede Hilfe die ich anderweitig (in diesem Fall hier im Forum) bekommen kann.


    Mein nächstes Projekt wird also sein, ein passendes Terrarium für meine Spinne zu bauen.
    Dazu habe ich gleich ein paar Fragen:


    Mit welchem Bodengrund wurde hier im Forum die besten Erfahrungen gemacht?
    Welche Beheizung ist am besten geeignet?
    Damit meine ich auch die Wattzahl.
    Und gibt es Dinge die ich zu beachten habe, die einem Anfänger aber nicht unbedingt klar sind?
    Und zu allerletzt:
    Ich habe es oben schon ein wenig angedeutet. Ich tue mir ein wenig schwer gute Quellen zu finden, die sich mit dem Terrarium und dem Einstellen von optimalen Bedingungen beschäftigen.
    Kann mir jemand eventuell Literatur dazu empfehlen?


    Lieben Dank für die viele Hilfe bis jetzt.


    Gruß :)
    Dagobert

  • So ganz nebenbei, ist mir da noch eine Kleinigkeit aufgefallen. Wo bekomme ich nun das für mich maßgebliche Terrarium her? Es soll Doppelbelüftung haben, für Vogelspinnen geeignet sein und eine Falltür haben. Und da geht es schon los. Was da ankommt, sind in der Masse kleine bunte Bildchen mit was drauf, hat andere Maße und wenn mein passendes Terrarium tatsächlich kommt, ist es mal für Amphibien, dann wieder hat es nur eine Belüftung oder ist auch nur ein einfaches Glasterrarium mit Schiebetür. Umgekehrt die Suche nach mit Schiebetür und Doppelbelüftung, auch nicht besser. Da wäre es wohl schon angbracht, sich auch rechtzeitig bzw. parallel zu den sonstigen Arbeiten, um eine passende Adresse für das Terrarium zu kümmern. Und das ist - wie ich eben bemerkte - so einfach nun auch wieder nicht.


    Gruß
    Joachim B.

  • Hi Dagobert,


    Bei 4.5cm Kl kannst du dir schon langsam Gedanken über das Endterrarium machen. Es ist einfacher, in grösseren Terrarien gescheite Parameter herzustellen als in kleinen.
    Vielleicht hilft dir, wenn du den Hygrometer nimmst, und ihn gaaaanz weit weg wirfst. Ich habe seit Jahren keinen Einzigen mehr und das ist auch gut so. Wenn du das Terrarium mit den entsprechenden Pflanzen bestückst, passt das. Wenn die überleben, passt das der Spinne in aller Regel auch. Ich glaube du machst dir zu viel Sorgen um ein paar % relative Luftfeuchtigkeit.


    Im Forum sind schon sehr oft Themen diskutiert worden, die sicherlich Antworten auf deine Fragen liefern. Einfach mal die Suche bemühen. Hier etwas Wie gestalte ich ein Terrarium?


    Gruss Basti


    Ps: Es wird dir niemand die genaue Wattzahl nennen können. Es spielen einfach zu viele Parameter mit bei dir zu Hause, sodass du das wohl ausprobieren musst.

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