Steatoda grossa (C.L.Koch,1838)

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  • Daten über die Biologie der Kugelspinne. Steatoda grossa (C.L.Koch. 1938), (Araneae, Theridiidae).


    Wir untersuchten an 11 Probenahmestellen zwischen November 2015 und März 2018, 46 Proben von Steatoda grossa sowohl im Feld als auch im Labor. Wir fanden heraus, daß diese Art in der Lage ist, Beute unter Laborbedingungen auch ohne Netz erfolgreich zu fangen. Kleine Erdstückchen, Pflanzenreste und Ankerfäden die am Beuteobjekt haften, werden mit Cheliceren, Pedipalpen und Vorderbeine präzise entfernt. Mit gegen den Boden gedrückten Beinen und mit Hilfe der Cheliceren als Hebel, können sie Beute hoch genug heben, um einen Tragfaden daran anzubringen. Nach der Fütterung entfernt diese Art gewöhnlich feste Verunreinigungen vom Rostrum, indem sie dazu das erste Beinpaar verwendet. Die Männchen fressen nach der Häutung zum Adultstadium, unter Laborbedingungen weiter.


    Wir fanden heraus daß Proben mit minimaler Aktivität, auch im November bei einer Temperatur von 13,7° C. noch 104 Tiere, Paare in Wandrissen bildeten. Die Spinnen verließen nachts ihre Rückzugsorte und zogen auf ihr Netz, wo sie bis zum Morgen des Monats Oktober bei einer Temperatur von 16,5° C. auf Beute warteten. Mitte November fanden wir noch Männchen auf ihrem eigenen Netz bei einer Temperatur von 3,4° C. Diese Männchen, zogen jedoch bis Ende des Monats in ihren geschützen Rückzugsort mit Wandrissen ein. Während unserer Kopulierungsexperimente beobachteten wir, daß Männchen, die in das Netz des Weibchens gesetzt wurden, sofort einen Balztanz mit intermittierenden Rhythmus begannen, der durchschnittlich etwa 9 Minuten dauerte. Während der Paarung wechselten die Männchen nach etwa 9 Minuten die Palpen. In einem Fall wurde der Palpenwechsel anscheinend von dem Weibchen eingeleitet, das mit seiner Chelicere eine leichte Berührung der männlichen Augenpartie auftrug. Die Spermienübertragung erfolgte durch Aufblasen der Hämatodocha für ca. 3 Sekunden. Während der Balz und der Paarung, bewegten die Männchen ihr Opisthosoma rhytmisch auf und ab. Die Weibchen wurden nach der Paarung abrupt aggressiv und langsam reagierende Männchen, wurden in der Regel gefresen. Wir stellten Fälle fest, in denen Weibchen nacheinander 2 Männchen, nach einer Paarung unter Laborbedingungen verkonsumierten.


    Die Eiablage dauerte etwa zwanzig Minuten. Die maximale Anzahl der von einem einzelnen Weibchen produzierten Kokons betrug 8 (N=2). Die durchschnittliche Anzahl der Eier pro Kokon betrug 84 (N=16). Nach unseren Aufzeichnungen betrug die durchschnittliche Zeit, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Eiablagen verging, 16 Tage (N=7). Die Intervalle die zwischen den aufeinanderfolgenden Eiablagen, könnten durch Verhungern der Weibchen (10-67 Tage) künstlich verändert werden. Das Abstoßen von Deutovums erfolgte etwa 23 Tage nach der Eiablage bei 24,6° C. (N=10), während Spiderlinge nach 45 Tagen durchschnittlich (N=6) den Kokon verließen. Junge Spinnen zerstreuten sich nach etwa 5 Tage nach ihrer ersten Häutung außerhallb des Kokons (N=5).


    Kannibalismus unter den Spiderlingen, war nicht typisch für diese Art. Die Weibchen kümmerten sich um ihre Nachkommen, indem sie ihnen Beuteanteil anboten. In einem Ausnahmefall, wurde ein extrem geschwächtes Weibchen von seinem Nachwuchs verzehrt. (Matriphagie). Spiderlinge orientierten sich an der Beute, indem sie dem Hinweis der Schwingung des Netzes folgten. Sie machten sich daran, sich an der Membran zwischen den Geleken der Beute zu ernähren.


    Die Zeit zwischen der zweiten und der dritten Häutung außerhalb des Kokons, betrug 7 Tage bei 23,4° C, während die dritte und vierte bei 24,4° C, etwa 30 Tage betrug.


    Überraschenderweise fanden neuere molekulare Studien eine höhere Aktivität von a-Latroinsectotoxin im Falle von Steatoda spp - einschließlich Steatoda grossa - als im Falle von Latrodectus spp. Unsere Toxizitätsstudien ergaben folgende Zeitspanne für die Immobilisierung der Beute: Acheata domestica: 3:59 min. (N=7),
    Chortippus sp.: 5:30 min. (N=7)
    Calliphora vicina: 40 Sekunden (N=3)


    https://wsc.nmbe.ch/refincluded/14534


    Gruß
    Joachim B.

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