Pflegedokumentation von Cyriopagopus robustus (ex. Haplopelma 'robustum' Blue Femur)

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  • Hallo Martin,
    wow - beeindruckend! Ich vermute, wenn du dieses Tier im Mai in der 1.FH gekauft hast und die Zahl der Züchter dieser Art so überschaubar ist, wie ich vermute, dann haben wohl unsere Tiere (deine und mein "zweiter Satz") die gleichen Elterntiere, oder?
    Meine ersten (damals noch 4) Tiere habe ich vom gleichen Züchter, aber von anderen Elterntieren bekommen - diese hatten im Januar den Kokon verlassen.
    Wie ich schon weiter oben beschrieben habe, versuche ich den Tieren ein eher kühles Habitat zu bieten. Jetzt im Hochsommer liege ich zwar auch bei etwa 22°C und nachts nur etwas darunter (der Keller ist leider generell relativ warm zur Zeit), aber sonst versuche ich, knapp um die 20°C zu halten - das schaffe ich nur direkt über dem Fußboden gerade und der gesamte Platz ist derzeit durch meine M.mesomelas Gruppe voll belegt. Außerdem bekommen meine nur etwa alle 2-3 Wochen je eine Schokoschabe.
    Wie in etwa hältst du die Art?
    Außerdem sind meine ziemlich scheu und sobald sie Erschütterungen spüren, sind die sofort weg. Wie hast du das zweite Foto so deutlich hinbekommen?
    Grüße
    Karsten

  • Nabend,
    so-die kleineren Tiere habe ich gerade umgesetzt, spannend!
    Eine von den Kleinen:


    in so einen Behälter (grüne Deckel):


    und aus jedem Behälter konnte ich jeweils die letzte Haut bergen (oben drauf; die blauen Deckel sind die Größeren):



    Das ist eine von den größeren:

    Grüße

  • Hallo Karsten,


    meine Tiere stammen zwar auch aus München, aber von einem anderen Züchter. Du hast Deine von Rene Tänzler, richtig? Meine sind von Tobias Hauke. Die beiden kennen sich aber ganz gut.


    Ich hab die Temperatur bisher nicht gemessen, müssten aber etwas über 20°C stehen. Tippe Mal auf 22-23C, evtl. auch 24°C. Müsste mal messen. ..bei Gelegenheit schaue ich evl. auch mal die Termperaturen in der Natur nach - vor ein paar Jahren war ich mal im Habitat und hatte auch die Temperaturen vor und in den Bauten gemessen. Die Daten sind aber auf einem alten Rechner der auf dem Speicher steht. ...muss mir mal die ganzen Daten und Bilder auf den neuen Rechner rüberziehen.


    Ich halte sie in 0,7 L Slush/Smoothie Bechern, die zu 2/3 mit Erde gefüllt sind + Loch vorgestochen. Ja, sind etwas schreckhaft und verschwinden schnell in der Röhre. Das Tier war frisch gehäutet und hatte sich etwas verlaufen, außerhalb des Gespinsttrichters. Hatte die Chance genutzt und das Gespinst weggemacht, die Röhre erst mal verstopft, damit sie für das Foto nicht fliehen kann.


    viele Grüße
    Martin

  • Hallo Martin,


    das ist neu für mich, denn ich wußte gar nicht, daß es einen zweiten Züchter in der Region, oder überhaupt in D in 2016/2017 gibt oder gab - zumindest hatte mir Rene davon nichts erzählt. Wir hatten uns nämlich zur Übergabe der ersten vier Tiere persönlich getroffen und etwas geschwatzt. Aber gut ist das wohl auf jeden Fall, dann hat die Art zumindest eine bessere Chance, sich im Hobby zu etablieren.


    Zitat

    ch hab die Temperatur bisher nicht gemessen, müssten aber etwas über 20°C stehen. Tippe Mal auf 22-23C, evtl. auch 24°C. Müsste mal messen. ..bei Gelegenheit schaue ich evl. auch mal die Termperaturen in der Natur nach - vor ein paar Jahren war ich mal im Habitat und hatte auch die Temperaturen vor und in den Bauten gemessen. Die Daten sind aber auf einem alten Rechner der auf dem Speicher steht. ...muss mir mal die ganzen Daten und Bilder auf den neuen Rechner rüberziehen.


    -> solche Daten wären ja wirklich mal goldwert :thumbup: :thumbup: :thumbup: - würde mich freuen, wenn du sie teilen könntest.


    Viele Grüße
    Karsten



    P.S. anbei:
    Hier noch ein juveniles Männchen von Hapl.(Cyriopagopus) schmidti - DCF (Vietnam) beim Umsetzen in einen 5 Liter Tank jetzt am Wochenende - schöne Pose:

  • Guten Morgen,
    hier mal ein seltener Schnappschuß eines der Tiere, die ich im Januar 2017 als Sling in der 1. FH gekauft habe (mittlerweile haben diese 3 Tiere eine KL von etwa 3,5 cm):


    Die Art ist, nach meinen bisherigen Erfahrungen mit denen, recht gefräßig und nicht sehr aggressiv (hatte ich irgendwie erwartet). Gräbt man sie zum Umsetzen aus der Röhre, verharren sie eher mit zusammengezogenen Beinen bewegungslos. 2 dieser Tiere konnte ich so tatsächlich auf einen Eßlöffel und in ihr neues Terrarium setzen!
    Es sind wirklich extrem hübsche Tiere, vor allem nach der Häutung mit kräftig blau schimmernden Laufbeinen und sehr schöner Abdominalzeichnung.


    Derzeit pflege ich also nach wie vor 3 größere Exemplare (vermutlich 1.2) und 4 kleinere aus einem etwas späteren Kokon des gleichen Züchters (1.1.2) und alle machen sich wirklich gut. Problematisch ist es, bei denen eine vernünftig bestimmbare Abdominal-Exuvie nach der Häutung zu erhalten.

  • Guten Morgen,
    mal wieder eine aktuelle Aufnahme meiner Tiere (hier eines der beiden größeren Weibchen - KL ca. 4,0 cm derzeit, relativ frisch gehäutet):

    ...schade dass die blauen Femuren nicht so gut rüberkommen auf dem Foto. Das sieht wirklich faszinierend aus!
    Es ist nicht das gleiche Tier, wie im Beitrag davor (1 Häutung vorher als jetzt aktuell), sondern das Schwesterntier im Terrarium daneben - beide haben fast exakt den gleichen Wachstumszyklus. Ich stimme Martin voll und ganz zu, jetzt nach 1,5 Jahren der Pflege dieser Art - die Wachstumsschübe sind enorm (zur Erinnerung: das abgebildete Weibchen stammt aus dem Dez. 2016 und ich habe es in der 1.FH im Januar 2017 gekauft)!
    Grüße
    Karsten

  • Hallo,
    meine Fische haben mich in den letzten Monaten doch sehr in Anspruch genommen, weshalb ich ein längst überfälliges update hier nicht geschrieben habe - obwohl relativ viel passiert ist. Ich werde das jetzt mal ein wenig fortsetzen, zumal über die Art zumindest im deutschsprachigen Raum doch relativ wenig zu finden ist.


    Also erst einmal eine Bestandsaufnahme, wie es bei meinen Cyriopagopus robustus bis Juli 2019 aussah...
    - Beide großen Weibchen (wohl auch wegen der etwas wärmeren Haltung der beiden Tiere; siehe Beiträge weiter oben) sind immernoch in den gleichen Terrarien untergebracht, haben sich seitdem jeweils zweimal gehäutet und daher recht ordentlich im Wachstum zugelegt; die haben jetzt gute 6-7 cm KL und sind echt schön ausgefäbrt(hoffentlich bekomme ich demnächst mal ein gutes Bild hin -> ist bei denen aufgrund ihrer Schüchternheit nicht so leicht). Ihre Röhren haben sie ordentlich nach schräg vorn erweitert, so dass die Eingängenur noch etwa 3 cm von der Frontscheibe entfernt sind.
    - Die zwei relativ sicheren Männchen sind bei Weitem nicht so groß und haben sich in ihren Röhren eingewoben. Ebenso das Tier, bei dem ich mir wegen des Geschlechts nicht sicher bin, aber auch zu einem Männchen tendiere.
    - Die beiden kleineren Weibchen sind derzeit noch genauso groß wie die subadulten Männchen (werden auch bei der gleichen Temperatur gehalten), fressen aber noch regelmäßig.


    Vorgestern (am 07.08.2019) nun ist eines der sicheren Männchen nach der Reifehätung aus der Röhre gekommen, sah aber irgendwie recht mitgenommen aus - den Grund dafür musste ich am folgenden Morgen erfahren...


    ... Maden von Buckelfliegen, die sich offensichtlich während der Häutung Zugang verschafft haben :-( .


    Gestern (am 08.08.19) habe ich das zweite Männchen nach seiner vollendeten Reifehäutung am Röhreneingang gesehen - dieses sieht sehr kräftig und scheinbar unversehrt aus, hoffentlich!


    Die beiden kleineren Weibchen sind jetzt auch in ihren Röhren verschwunden.


    Die übrigen beiden Tiere sind noch in ihren Höhlen. Nun hoffe ich doch sehr, dass eben mindestens noch Männchen dabei ist, denn:

    Zitat

    Empfohlen wird eine Verpaarung im Frühling, wobei das Verspeisen des Männchens durch das Weibchens als ein gutes Zeichen gedeutet wird.


    ... wie im Artenteil nachzulesen ist.


    Demnächst gibt es hoffentlich wieder bessere News...
    Schönes Wochenende!

  • Hallo,
    ich wollte mal noch einige, leider aber nicht zu gute Entwicklungsbilder zeigen:

    Das ist die aufgebaute Röhre eines der großen Weibchen.



    Manchmal sieht man die Tiere darin ganz gut.



    Und oftmals sitzen die Tiere genau so am Eingang des nächtens.


    Leider ist die Art eher etwas scheu, weshalb gute Aufnahmen schwierig sind. Ich denke, demnächst werde ich die noch etwas kleineren Tiere umsetzen - dann sollten ja logischerweise die Chancen besser stehen.

  • Hallo,
    Gestern Abend war es soweit - ich habe das Männchen in einen extra gebastelten Plastebehälter mit etwas Substrat vom Höhleneingang des Weibchens gesetzt und die Konstruktion an das Terrarium des Weibchens "angebaut" (mit Hilfe von relativ stabilem Draht am oberen Lüftungsgitter):

    Männchen in der Box



    Ansicht von vorn



    Ansicht von oben


    Auf das Klopfen des Männchens hat aber nicht das "geplante" Weibchen, sondern das im Nachbarterrarium reagiert, also habe ich kurz entschlossen die Konstruktion umgebaut:

    Weibchen im Nachbarterrarium (an der Scheibe das aktive Männchen, noch nebenan)



    Umbau der Konstruktion


    Es hat gar nicht lange gedauert und das Männchen ist in eine der hinteren Ecken des Terrariums gelaufen und hat sich da geputzt.

    ...so sah das aus


    Letztlich ging es dann aber so schnell, dass ich leider nicht so fix mein Telefon zur Dokumentation parat hatte - gegenseitiges Trommeln, das Weibchen lief relativ schnell zum Männchen hin - gegenseitiges, eher sehr zappeliges Betasten - einmaliges, schnelles Einführen jedes Bulbus - hastige Flucht des Männchens zurück in die Box - Weibchen schnell wieder in seine Höhle...


    Jetzt heißt es warten :-( .

  • Hallo,
    ein zweites, gleichaltriges Männchen ist jetzt auch adult geworden - dieses will ich dann, als Plan für die nächste Zeit, mit dem zweiten, großen Weibchen zusammenführen.


    Das ältere, adulte Männchen durfte noch einmal nach etwa 2 Wochen "sein" Weibchen besuchen, zur Sicherheit. Das Zusammentreffen hat mir leider keine Zeit gegeben, da auch mal fototechnisch was festzuhalten - ein kurzes Zittern des Männchens, schon erschien das Weibchen, evtl. war es auch noch einmal eine sehr schnelle Paarung (???) - er hat sich zumindest bemüht, aber letztlich hatte das Weibchen ein recht reichhaltiges Abendbrot. Ich hoffe, das Opfer war nicht umsonst!

  • Hallo,
    ich habe gestern für eines der beiden kleinen, vor 2 Wochen frisch gehäuteten Weibchen einen Haplotank vorbereitet...

    (Das Weibchen frisch ausgegraben)



    (Der Haplotank frisch eingerichtet)


    Die Spinne konnte ich, wie bei dieser Art eigentlich üblich, problem- und aggressionslos umsetzen.


    (Gerade in die vorbereitete Höhle eingezogen)


    Hier kann man sehr gut erkennen, warum diese Schönheit den Beinamen "Blue Femur" trägt:


    Grüße

  • Hallo,
    Ich habe als letzte, amtierende Maßnahme meines Männchens es auch noch mit diesem kleineren Weibchen verpaart. Ergebnis ist, dass zumindest bis jetzt auch nur dieses eine Weibchen einen Kokon gebaut hat...

  • Hallo,
    weil ich nicht genau weiß, wie alt der Kokon nun genau ist und ich keine Lust darauf habe, die Spiderlinge + Mutter aus gut 25 cm Erde auszugraben, habe ich ihr gestern Abend den Kokon weggenommen. Ich denke, grundsätzlich mit Erfolg und schadfrei für alle Beteiligten. Die Prälarven (insgesamt ca. 50-60 etwa Linsen-groß) liegen jetzt auf sterilisiertem, leicht feuchtem Wischpapier in einer Braplast Box...


    Ich hoffe, die Entnahme war nicht zu früh!

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