Geschlecht T.stirmi

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  • Moin Moin liebe Leute.
    Meine T.stirmi hat sich gestern gehäutet und ist jetzt ca 8cm kl groß.
    Nach Untersuchung mit Binokular zur Geschlechterbestimmung,habe ich im “ Intimbereich “ ;) ein ca 1-2 mm großes transparentes “läppchen“ gefunden.Meine Frage ist,ob Böcke auch kleine Auswüchse in der Region haben ? Bei meinen anderen Spinnen ist die Spermatheke deutlich zu erkennen.Ich übe mich da autodidaktisch in der Materie.
    Viele Grüße
    Stefan

  • Hallo Steffan


    Bei einer Theraphosa stirmi mit einer Körperlänge von 8cm benötigst du kein Binokular für die Untersuchung der Exuvie. Die sollte so riesig und gut sichtbar sein, dass du die auch ohne findest :-)
    Schau dir im Artenteil an ob es wie auf den dortigen Bilder ausschaut, viel wichtiger als die Spermathek ist das Vorhandensein des Uterus externus. Ein solcher Vergleich ist immer wichtig, denn Theraphosa besitzt eine einteilige Spermathek. Wenn du also zwei "Höcker" findest die getrennt sind, passt es nicht zur Spermathek. Hier der LINK zum Artenbeitrag.
    Und ja, wie du bereits angemerkt hast ist es durchaus möglich das auch Männchen in dieser Region sehr ähnliche Auswüchse haben. Gerade bei Arten mit simpel gestrickten zweiteiligen Spermatheken sieht es bei den Männchen fast identisch wie bei Weibchen aus - lediglich der Uterus externus fehlt halt ;-) Acanthoscurria spp. und Lasiodora spp. sind prominente Beispiele für falsch bestimmte Geschlechter aufgrund dieser Tatsache..


    Gruss
    Martin

  • Hi Forum & Theraphosa Spezialisten,
    ich halte derzeit 3 Th.stirmi in ihrer brandaktuellen 5. FH. Alle 3 Tiere haben sich seit der 1. FH immer fast zeitgleich gehäutet und von der Körpergröße gab es eigentlich bis dato keine wirklichen Unterschiede.
    Gestern, beim Umsetzen aller Tiere in neue Terrarien ist mir aber aufgefallen, dass scheinbar ein Exemplar nicht nur etwas größer als die Geschwister ist, sondern auch etwas heller gefärbt ist und schon die Andeutung eines ventralen Spinnfeldes zu erahnen ist-also vermutlich, ohne mir Exuvien anschauen zu können, wohl doch vermutet 1.2?
    Meine Frage ist, ob es bei Theraphosa spp. ebenfalls durch kühlere Haltung etc. pp möglich ist, ein gleichzeitiges Adultwerden von Weibern und Kerlen herbei zu führen? Es geht ja schließlich etwa um ein ganzes Jahr "künstlichen Verzugs"!
    Besten Dank schon einmal und schöne Grüsse ...
    Karsten

    Beste Grüße
    Karsten

    Einmal editiert, zuletzt von Karsten () aus folgendem Grund: Nachtrag geschrieben

  • Hallo Karsten


    Ja, es ist möglich durch kühlere Haltungsparameter und sparsame Futterzugabe das Wachstum und somit den Zeitpunt der Geschlechtsreife heraus zu zögern.
    In meinen Augen macht das aber bei Tieren, die relativ häufig im Hobby vertreten sind nicht all zu viel Sinn da ja genug alternativ Tiere zur Verfügung stehen.


    GRüsse Nando

  • Hi Nando,
    gut zu wissen, dass das bei der Art also funtkioniert, aber du hast natürlich Recht - Sinn macht das bei markterhältlichen Arten weniger. Da hatte ich irgendwie "ein Brett vor dem Kopf", weil ich nur daran gedacht habe, die eigenen Tiere zu vermehren. Nichts für ungut!
    Grüße
    Karsten

  • Hallo,


    Ich selbst habe keine Erfahrungen gemacht damit. Allerdings habe ich schon öfters gelesen, dass die Anzahl an Eiern im Kokon weniger werden kann und die Jungspinnen anfälliger sind für Krankheiten. Auch die Körperlänge der Tiere im adult Stadium soll kleiner werden.
    Daher ist es empfehlenswert Inzucht bei Vogelspinnen zu vermeiden. Bei seltenen Exemplaren, die Gefahr laufen aus dem Hobby zu verschwinden würde ich es aber versuchen. Allerdings sollte man dies nicht nochmals machen. Sprich die Tiere, die bereits aus einem Geschwister Kokon stammen nochmals miteinander verpaaren.


    GRüsse Nando

  • Hm, genau das scheint aber der TE vorzuhaben, die Geschwister (ich geh mal davon aus, dass es welche sind, da sie identische Entwicklungsschritte durchlaufen) miteinander zu verpaaren. Wenn er dann dazu noch Spiderlinge verkauft kann sich dieser Vorgang ja immer wieder wiederholen, da die Käufer ja nicht wissen, wie vorher verpaart wurde.
    Dies würde eigentlich nahe legen, die Verpaarung von Geschwistertieren gar nicht erst in Erwägung zu ziehen.

  • ...nette Alibi-Diskussion - kann man übrigens auch direkt ansprechen, weil es ja schließlich ein Diskussionsforum ist, oder?
    Höchst wahrscheinlich wird 'der TE' diese Verpaarung nicht planen (ist eigentlich aus dem letzten Beitrag 'des TE' herauszulesen), obwohl Geschwisterpaarungen bei niederen Tieren bei weitem nicht die Auswirkungen haben, wie sie von höheren Organismen bekannt sind...
    Grüsse

  • Hi Karsten,


    das war eine durchaus ernst gemeinte Frage von mir. Ich war mir echt nicht sicher ob Geschwisterverpaarung bei VS irgendwelche Auswirkungen hat bzw. haben kann. Und sorry, dass ich Dich nicht namentlich erwähnt habe, das war keine Absicht von mir. Aber ich hatte das Antwortfeld schon offen und wusste nicht mehr, wer das Problem nun ausgelöst hatte. Ich habe selber VS noch nie verpaart und kenne mich da mit den Problem halt nicht so aus.
    Wenn mir selber das Problem bekannt gewesen wäre, kannst Du sicher sein, dass ich Dich selber darauf angesprochen hätte, ob Du das gut findest. Da dem aber nicht so war, habe ich es allgemein in den Raum gestellt.
    Ich hab mich mal bissel in Richtung Hybridisierung kundig gemacht, aber mit "Inzucht" bei VS hab ich mich noch nicht beschäftigt.


    Gruß Andrea

  • Hi zusammen,


    Wie Karsten ja schon erwähnte, ist Inzucht bei Wirbellosen wohl nicht so ein Problem wie bei Wirbeltieren. Wenn man sich vorstellt, dass bei einigen Poecilotheria spp. (natürlich auch andere Arten) nur einige Tiere importiert wurden, ist Inzucht im Hobby fast schon zwangsläufig. Her zu gehen und zu sagen, dass Tiere nicht so gross werden oder mehr Tiere im Kokon sterben, bedarf eine gute Feldstudie mit "Nichthobbytieren", um einen relevanten Vergleich herzustellen. Da diese meist nicht vorliegen, bleibt ungewiss, ob es tatsächlich Unterschiede gibt oder nicht.


    Gruss Basti

  • Hallo zusammen,


    vielleicht mal aus meiner Sicht abschließend ein paar Worte, etwas losgelöst vom Thema:
    Hybridisierung bei Vogelspinnen (und auch anderen Heimtieren) lehne ich kategorisch ab - ist ein absolutes "no go" schon aus rein verhaltensethischen Gründen!


    Inzucht bei niederen Tieren hätte ich bis vor einigen Jahren auch als eher "schädlich auf die Dauer" angesehen. Im z.B. Aquaristiksektor (mal ganz abgesehen von Hochzuchtformen bei z.B. Guppys, Garnelen oder Qualzuchten von Goldfischen und Cichliden) wird das aber bei vielen Fischarten praktiziert ähnlich dem, was Basti zu Poecilotheria spp. schrieb, ohne dass es auch nach vielen Generationen zu Negativfolgen kommt (es wird aber auch meist immer mal wieder 'frisches Blut' eingekreuzt, um die Variabilität zu erhalten) - ich mußte mich da auch erstmal belehren lassen, weil das eigentlich dem widerspricht, was ich zu wissen glaubte. Bei z.B. Schlangenkopffischen ist diese Vorgehensweise absolut normal, weil es bei diesen Fischen von Hause aus eher etwas schwierig ist Paare aus Jungfischgruppen zu erhalten. Weil nun kaum ein Halter so viele Freiräume hat, von jeder Art mindestens 3 genetisch unabhängige Zuchtgruppen zu pflegen, ist Geschwisterverpaarung die über Generationen praktizierte und tatsächlich nicht wirklich schadbringende Regel.
    Ich denke, es gibt bei Vogelspinnen nicht wirklich gesichterte Studien zu diesem Thema ... Konjunktive helfen aber nicht wirklich weiter (finde ich zumindest).
    [ Wenn ich jetzt einfach so schreibe/behaupte ...
    "Inzucht bei Vogelspinnen wirkt sich ab der 3. Generationen mit bis zu 25% verringertem Wachstum der Adultis aus."
    ... liest das jemand und "kennt diesen Fakt" dann natürlich ganz genau, ist sich aber nicht mehr wirklich sicher und verwendet bei der Weitergabe u.U. Konjunktive -> bekanntes Phänomen im Internet! Das dem nicht so ist, recherchiert kein Mensch mehr. ]


    Generell ist sicherlich erst einmal richtig, dass Nachzucht von Wildtieren in Gefangenschaft natürlich der Arterhaltung dient (direkt auch, aber eigentlich eher indirekt, weil die Entnahmen aus der Natur reduziert werden) - das wird kaum jemand mit gesundem Verstand bestreiten können. Für die Individuen dieser Zuchten gelten die Regeln der natürliche Auslese aber weitgehend nicht mehr - auch das ist sicher unbestritten...


    Ein schönes Wochenende und dritten Advent!
    Karsten

  • Hallo,


    wer etwas zu Inzucht bei Vogelspinnen lesen möchte findet hier Daten zu P. murinus in der 4. Inzucht-Generation;
    O'Dell, G. 2006. Breeding mythology explored in Pterinochilus murinus and other theraphosid species. Journal of the British Tarantula Society, 21 (2): 39–46.


    Einen Bericht von Wolfgang zu einer isolierten Population von C. elegans, der im Zusammenhang mit Inzucht ebenfalls interessant sein dürfte, gibt es hier
    ALTMANN, W. (2007): Dichtes Zusammenleben in alten Gemäuern – Ein ungewöhnlicher Fundort von Cyriocosmus elegans (SIMON, 1889) auf Tobago. ARACHNE 12(3): 4-11


    Grüße

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