Trinkwasser auffüllen/ersetzen - in welcher Frequenz?

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  • Hallo Zusammen!


    Ich habe zwar kurz die Suchfunktion konsultiert, aber leider nichts entsprechendes zu meiner Frage gefunden:


    Ich lese immer wieder (vor allem in VS-"Quick-Start"-Infoseiten) wie ultimativ wichtig es ist, täglich das Trinkwasser im Wassernapf aufzufüllen bzw. zu ersetzen.


    Dies habe ich persönlich nach etwa einem Monat aufgegeben, da jedes mal mein neugieriges Spinnchen angerannt kam, und ich dachte so viele Störungen müssen nicht sein. Nun fülle ich, sobald der Napf leer ist, eher wenig Wasser auf. Ausserdem putze ich nach Bedarf, ca. einmal im Monat, den Napf mit einem Papiertuch sauber.


    Ich wollte fragen, wie die erfahrenen VS-Halter dies handhaben. Bin gespannt auf eure Antworten.


    Vielen Dank im Voraus!
    Andreas

  • Hi,


    ich verzichte völlig auf Näpfe aus mehreren Gründen. Der wichtigste ist, dass ein Napf viel leichter durch Gießen sowie optionales und zusätzliches Sprühen zu ersetzen ist - und das ohne den nervigen Pflegekram und viel beständiger als es ein Napf je tun könnte. Ich gehe einmal die Woche an die Terrarien mit der Gießkanne. Manchmal lasse ich Terrarien aus, manchmal gehe öfter ran, vor allem wenn es heiß ist.


    Da Vogelspinnen Wasser bestens aus dem Boden, aus dem Gespinst oder von Scheiben aufnehmen können, gibt es einfachere Alternativen für die Bereitstellung von Wasser und keinen Grund für Näpfe, die den Pflegeaufwand unnötig erhöhen.


    Ach ja, und mir ist noch nie eine Spinne vertrocknet. Wichtig ist die Feuchtigkeit im Boden, kein Napf; der würde sie auch nicht retten, wenn es sonst zu trocken ist.


    Grüße


    Chris

  • Hei


    Wenn die Spinnlein auch ohne Trinknapf auskommen bedeutet das nicht, daß keiner benötigt wird sondern lediglich, daß sie robust genug sind um auch ohne auszukommen.


    Wenn dennoch in diversen Beiträgen Näpfe erwähnt werden so nicht etwa als Beitrag zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, sondern weil die Halter ihre Tiere eben einen angenehmeren Aufenthalt gönnen wollen.


    Hier gibt es allerdings auch Grenzen. Maßgeblich hierbei ist der Zweck, die Art und Umfang der gehaltenen Tiere/Terrarien. Oma Grütli mit ihre paar soundsoviele Diesunddas ist nicht vergleichbar mit - - - - Menge selber eintragen - - - -.


    Gruß
    Joachim B.

  • Hei


    Wenn die Spinnlein auch ohne Trinknapf auskommen bedeutet das nicht, daß keiner benötigt wird sondern lediglich, daß sie robust genug sind um auch ohne auszukommen.


    Doch, genau das bedeutet das. Ein Trinknapf hat für eine Vogelspinne keine eklatante Funktion. Er ist allerhöchstens zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit gut, was aber eben durch Gießen besser, nachhaltiger und konstanter geht.
    Verstehe auch nicht die Logik, nach der ein Napf zwar "einen angenehmeren Aufenthalt" schafft, aber sobald "Zweck, die Art und Umfang der gehaltenen Tiere/Terrarien" differieren, es völlig okay ist, wenn man keine benutzt, häh? Entweder braucht man die oder nicht, Punkt.


    Ein Napf wird eine Vogelspinne nicht vom Dehydrieren abhalten, wenn die Bedingungen sonst für sie zu trocken sind. Im Klartext: Vogelspinnen dehydrieren auch mit Napf, wenn keine weitere Quelle für Feuchtigkeit vorhanden ist - alles schon nachgewiesen worden. Wer sich auf einen Napf verlässt, testet also viel eher die Robustheit seiner Pfleglinge als umgekehrt. Anders gesagt: wer nicht weiß, wie man ordentliche Bedingungen schafft, wird mit einem Napf auch nix rausreißen können.


    Wie wir an der Threadfrage ja sehen, wird stets behauptet, dass ein solcher unbedingt notwendig sei. De facto ist ein Napf völlig irrelevant und Anfänger sollten eher darauf achten, ein Gefühl zu entwickeln, wie die Bedingungen wirklich zu sein haben. Die klimatischen Bedingungen des Terrariums sind überlebenswichtig, und dabei hat ein Napf praktisch keinen Einfluss. Da das auch für nur wenige Vogelspinnen im Bestand gilt, gibt es keinen Grund Näpfe zu benutzen. Wenn sie wirklich was bringen würden, würde ich sie bei meinen Tieren ungeachtet der Zahl auch nehmen, oder schlicht weniger halten, und den Napf nicht zugunsten der Bequemlichkeit lassen.


    Abgesehen davon, dass jedes Sprühen an eine Wand, den Boden oder das Gespinst jeden Napf effektiver und pflegeleichter ersetzt. Aber mei, wer einen unbedingt benutzen will, kann es weiter tun, wenn sonst alles stimmt. Aber Leute packen sich auch Plastikschädel ins Terrarium oder Plastikpflanzen statt echter, kann man auch nicht verbieten.


    Ich wunder mich, dass der Mythos vom Wassernapf gegen jede Logik und jede Erfahrung noch kolportiert wird. Kinders, zig ernstzunehmende Züchter verkaufen Adultis und Jungtiere, die ohne Napf aufwachsen, aber beim Napfnutzer werden die Tiere aber plötzlich endlich richtig gehalten, oder wie?


    Grüße


    Christopher

  • Hi zusammen,


    Ich halte auch gänzlich alle meine Tiere ohne Wassernapf. Beim Füttern und Wassergeben sprühe ich wie schon erwähnt ins Gespinst, das wird von allen Tieren prima angenommen. Der Wassernapf per se kann jedoch einem Anfänger am Anfang (was für ein Satz :) ), gute Dienste leisten. So kann die Spinne immer trinken, wenn es etwas zu trocken ist. M.E. sollte das Trinken dann aber ein Zeichen davon sein, dass es im Terrarium eher wieder etwas trocken ist und gegossen werden sollte. Am Einfachsten man kauft Spathiphyllum sp. und setzt die im Terrarium ein. Wenn sie welkt, dann ist es zu trocken. Dies natürlich nur bei Arten, die feuchtere Habitate bevorzugen.


    Gruss Basti

  • Also ich gebe zu, ich benutze in jedem Terrarium einen Napf. Trotzdem sprühe ich immer die Pflanzen und das Gespinst an. Dort nehmen Spinnen eher Wasser auf.


    Den Napf benutzen meine Spinnen trotzdem immer mal, aber das ist wirklich sehr selten :)

  • Wow coole Sache, vielen Dank für die Antworten mit euren Rezept zur Trinkwasserversorgung :)


    Mit welchen typischem Verhalten signalisiert eine VS, dass es ihr zu trocken ist?


    Möchte mich nun auch langsam von meinen Wassernäpfen trennen.


    Gruess und merci
    Andreas


  • Mit welchen typischem Verhalten signalisiert eine VS, dass es ihr zu trocken ist?


    Am simpelsten natürlich, dass sie auf Wasser geht, wenn es ihr angeboten wird. Sprich also, Napf kommt rein, sie hängt drüber, oder Du sprühst ins Gespinst, und sie geht sofort an die Tropfen.


    Falls eine Pflanze im Terrarium ist, was zu empfehlen ist, wenn es zum Habitat passt, dann dass sie sich hauptsächlich dort aufhält, wo die Pflanze gegossen wird, anstatt sich in der Nähe des Baus etc. aufzuhalten. Unruhiges Rumlaufen kann auch ein Indiz sein, aber wenn eine Vogelspinne nix findet, verortet sie sich meist trotz fehlender Feuchte doch wieder im Bau - soweit meine Beobachtung.


    Du kannst im Grunde ohne Probleme auch experimentieren und das selbst herausfinden. Mal mehr gießen, mal weniger, mal die Seite, mal die andere. Du kannst also einfach ganz selbst herausfinden, was sie mag, das ist besser als jeder Forumstipp. Die meisten Arten kommen mit größerer Feuchtigkeit für ne kurze Zeit ganz gut aus, sofern die Lüftung hinhaut, da in den meisten Habitaten die Regenfälle heftig ausfallen - selbst bei den oft als durchgehend trocken zu haltende dargestellte Arten wie B. smithi ist das so.


    Aber gerade für den Anfang ist eine habitatnahe Einrichtung plus Pflanze immer noch der beste Garant für eine gute Haltung - sofern es natürlich zur Art passt. Gerade die von Basti angesprochene Spathiphyllum eignet sich auch meiner Erfahrung nach sehr gut für den Einstieg. Sie ist eine robuste, einfach zu haltende Pflanze, die die Blätter offensichtlich hängen lässt, wenn es ihr zu trocken ist - aber ohne gleich einzugehen, wie es zum Beispiel Ficus pumila gerne macht. Da kann man fast nix falsch machen.


    Hauptsache nicht nur Sprühen, sondern mit dem richtigen Gespür gießen plus optionales Sprühen. Den Dreh bekommt man flott raus, wenn man aufmerksam ist.


    Grüße


    Chris

  • Hallo


    War sehr interessant eure Berichte zu lesen. Die Wassernäpfe sind auch bei mir viel zu oft verkalkt und müssen gereinigt werden. Aber ich überlege mir nun auch, ob ich die komplett weglassen soll:-)


    Also meine Grammostola buddeln auch gerne mal im noch minimal feuchten Eck auf der Suche nach Feuchtigkeit alles um oder graben mir sogar kurzerhand die Pflanze weg, wenn es ihnen zu trocken wird;-) Buddeln in anderen Bereichen als der Höhle finde ich daher auch ein gutes Indiz... ausser man hat sie verpaart und sie will einen Kokon machen;-)
    Aber ich muss dazu sagen ich halte einige meiner Grammos auch immer in Trocken- und Feuchtphasen, wie in der Natur üblich. (Gibt auch Grammostola- Arten, welche man nicht zu lange trocken halten sollte.) Zudem ist in meinem Spinnenterrarienraum so oder so fast immer schon 60-70% Luftfeuchte^^ was den Spinnen wohl in trockeneren Phasen zu gute kommt.


    Ich finde Wassernäpfe in Terrarien mit Spinnen, die es eher trocken mögen sehr sinnvoll. Da eine Brachypelma sehr ungern auf feuchtem Boden sitzt und dir dauernd die Wände hoch rennt, wenn es ihr am Boden mal zu feucht ist. Diese Arten scheinen einen Wassernapf dann auch lieber zu nutzen.


    Ich habe aber viele Arten die nerven sich eher über die Pfütze und machen da konsequent Erde rein^^


    Zudem habe ich unter anderem mit in eigener Erfahrung gemerkt, dass es Arten gibt, welche zu dumm sind, sich in einer Wasserschale Wasser zu holen. Die würden wirklich definitiv verdursten trotz Wasser in der Schale. Vor allem bei Wildfängen sollte man daher die Erde eher feucht halten als sich auf einen Wassernapf zu verlassen.
    Ich denke auch, dass Baumvogelspinnen ungern an den Boden gehen, um zu trinken, lieber würden die verdursten und wenn die dann mal am Boden sind, ist es dabei wohl eher schon zu spät.


    Eine Spinne hat meist extrem Durst gehabt, wenn ihr Abdomen dünn war und sie sich auf das Wasser stürzte und danach wieder dick ist. Dazu hatte sie aber vorher sicher viel zu trockene Haltung gehabt! Kommt vor, wenn Händler Spinnen während den Vorbereitungen auf eine Börse zu lange trocken halten... oder wenn jemand Spinnen vergisst zu giessen oder eine Weile vernachlässigt. Robuste Arten können dann gerettet werden meist sogar ohne Folgen. Bei heiklen Arten nützt das Wasser dann aber auch nicht mehr viel... dann wird das Sterben vielleicht eher noch über Wochen verlängert.


    Schönen Abend


    Grüessli




    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

    "Liebe ist wie der Wind. Man kann sie nicht sehen, aber man fühlt sie."

  • Ich habe mich bei meinen drei Terrarien von den Wassernäpfen getrennt und kann bis jetzt nur gutes berichten. Auch dank dem dass mir es meine Bewohner auch aktiv mitteilen wenn etwas nicht passt betrf. Feuchte (nur meine persönlichen Beobachtungen):

    • Theraposa Stirmi Spiderling: Kauert in einer Ecke, sobalds zu trocken wird. Hatte Anfangs reine Walderde verwendet, welche wegen einem hohen Lehm-Anteil verklumpte und praktisch keine Feuchtigkeit mehr aufnahm ...
    • Brachypelma Smithi: Besprühe / Giesse jeweils die wenigen Pflanzen und das Versteck. Wie schon von Karin gesagt ist Scheibenklettern ein typisches Anzeichen für zu feuchte Umgebung. Hatte ich gemerkt als ich das Terri frisch eingerichtet habe und nicht noch etwas stehen liess, um die Erde ein wenig abzutrocknen.
    • Grammostola Porteri: Beschwert sich nie ^^' Wenn Sie möchte sitzt sie auf der feuchten Stelle, oder meidet sie wenn nicht.


    Gruess
    Andreas

  • Hi,


    stelle mal meine Bilder hier rein für die Leute die nicht bei arachnophilia.de registriert sind: [Blockierte Grafik: http://i48.tinypic.com/2qktk45.jpg]
    Hapalopus triseriatus


    [Blockierte Grafik: http://i46.tinypic.com/xggp3r.jpg]
    Brachypelma annitha


    [Blockierte Grafik: http://i50.tinypic.com/260u0ap.jpg]
    Poecilotheria miranda (frisch gehäutet)


    [Blockierte Grafik: http://i46.tinypic.com/s17uvd.jpg]
    Brachypelma auratum

    [Blockierte Grafik: http://i47.tinypic.com/2rgibg5.jpg]
    Chromatopelma cyaneopubescens

    [Blockierte Grafik: http://i50.tinypic.com/1t0h7p.jpg]
    Aphonopelma bicoloratum

    [Blockierte Grafik: http://i47.tinypic.com/2prgz9j.jpg]
    Grammostola porteri


    Grüße,
    Sven

  • Hi zusammen, ein Wassernapf ist nie verkehrt. Wie bei Sven werden auch bei mir die Wassernäpfe von Zeit zu Zeit aufgesucht. Manchmal nur 1x jährlich, aber dies ist auch eine Regelmässigkeit.


    Gruss Gene

    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  • Gerade die Bilder der Brachypelma bestätigen mir das wieder.


    Hi Thorsten,
    stimmt, kaum Wasser im Napf zu sehen, die Arme, verdurstet. Sieht sie so aus? Mach deine Augen auf Thorsten, rund um den Napf ist es feucht, grundsätzlich u. immer.
    Die VS hat nicht zu trocken und ist fit. Sehr sogar.
    Wenn der Wassernapf halt mal trocken ist, 1-2 Tage, ich aber die anderen Parameter einhalte, dann ist alles gut.
    Gruss Gene
    P.S. Stell dir vor, der Spinne geht es gut und sie hat im Moment des Fotos gar nicht gecheckt, dass sie über einen trockenen Wassernapf latscht. (think about)
    P.S. Nur schon aus Vorsicht hat (fast) jede VS bei mir einen Napf, ob notwendig od. nicht. Mir gibt es ein gutes Gefühl.

    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

  • Ich schrieb "die Bilder" - Mehrzahl. Das war weder auf Dein Tier, noch auf ein anderes direkt bezogen.
    Aber wenn man mal Brachypelma aus Mexico im Habitat gesehen hat, deren Bauten, dann sieht die Welt nunmal anders aus als das was in Terrarien gehalten wird.
    Natürlich ist es ein schmaler grad bis die Tiere die Scheiben hoch gehen, dennoch leben die Tiere im Habitat bei weitem nicht so trocken wie sie im Allgemeinen gehalten werden.


    Grüße


    Thorsten

  • Hi,


    das was Thorsten geschrieben hat mag stimmen. Allerdings reicht gerade in kleineren Terrarien oft schon die Verdunstung der Wasserschale aus, um die Luftfeuchtigkeit merklich ansteigen zu lassen.
    Vermutlich ist es am besten alle paar Tage zu sprühen und das Wasser wieder verdunsten zu lassen. Zusätzlich kommt es wohl auf die Art an. Mexiko ist ein riesengroßes Land mit unterschiedlichen
    Verbreitungsgebieten und Brachypelma ist nicht gleich Brachypelma.
    Manche Tiere derselben Art, z.B. Brachypelma auratum, wurden sowohl im kühleren feuchteren Hochland, als auch im heißen trockenen Tiefland gefunden


    MfG Sven.

  • Hi zusammen


    Aber wenn man mal Brachypelma aus Mexico im Habitat gesehen hat, deren Bauten, dann sieht die Welt nunmal anders aus als das was in Terrarien gehalten wird.
    Natürlich ist es ein schmaler grad bis die Tiere die Scheiben hoch gehen, dennoch leben die Tiere im Habitat bei weitem nicht so trocken wie sie im Allgemeinen gehalten werden.


    Guter Einwand Thorsten. Hast du hierzu Habitataufnahmen die du in Mexiko von Brachypelma spp. und Umgebung gemacht hast? Würden uns bestimmt weiterhelfen um die Tiere besser halten zu können.


    Gruss
    Martin

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