Fehlende Chelizere bei Brachypelma smithi

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  • Hallo zusammen!


    Ich habe vor einiger Zeit festgestellt, dass sich eine adulte B.smithi eine Chelizere komplett abgerissen hatte. Habe sie davor auch praktisch nie zu Gesicht bekommen, sie war mehr oder weniger in ihrem Erdloch versteckt. Vor ein paar Tagen muss sie sich gehäutet haben, die Haut hat sie rausgeworfen und sie ist wieder in frischen Farben erschienen. Jedoch als ich sie genauer angesehen habe, konnte ich nur wieder die eine Chelizere sehen. Ich dachte dass sie nach der Häutung wieder mit 2 vollständigen Chelizeren zu sehen wäre.


    Was denkt ihr? Wird sie noch eine weitere Häutung brauchen oder schauts nicht gut aus?


    Gruss Rafael

  • Hi zusammen,
    ich habe ein bisschen im I-Net. gestöbert. Auch Chelizeren sollten sich im Normalfall erneuern. Sie sollte mit 1 funktionierenden Chelizere noch in der Lage sein, das Futter zu verflüssigen. Wenn Sie dabei nun Mühe hat, zerquetschte Futtertiere, Blut oder Süsswassergarnelen (sind weich) anbieten.
    Gruss Gene
    Auszug aus Tierdoku.com / interaktives Tierlexikon:
    "Im Zuge einer Häutung werden auch verlorengegangene Extremitäten wie Spinnwarzen oder Cheliceren ersetzt. Es werden auch ganze Beine ersetzt, die jedoch deutlich kleiner ausfallen."
    Interessant finde ich diesen Auszug, für mich gänzlich neu:
    "Bei der Häutung werden nach Günther Schmidt neben der eigentlichen Haut auch ektodermale Sinnesorgane wie Speiseröhre, Magen, Lungen, Samentaschen (Receptaculum seminis) sowie die kutikulären Augenlinsen abgeworfen."

    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
    Charles Bukowski

    Einmal editiert, zuletzt von Gene Blaser ()

  • Hi Bastian,
    zum Bsp. auf der Seite, die ich schon angegeben habe. (Den Auszug habe ich ja kopiert). Auf deutsch wie auch auf englisch, es gibt etliche I-Net-Einträge, die von nachgewachsenen Chelizeren berichten.
    Gruss Gene

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  • Hi,


    Also die du nachträglich eingefügt hast :)


    Egal, der Rest ist mir klar. Bei den Chelizeren ist es halt so, dass die nicht so dünn sind wie alles andere. Es sind mehrere Schichten Cuticula angeordnet und in der Spitze der Chelizeren sind Schwermetalle eingelagert, die eine Verhärtung ergeben, damit eben weniger schnell etwas abbricht. Ich werde Rainer mal dazu fragen, er kann sicher fachlich Auskunft geben.


    Gruss Basti


    Ps: Nur weil es irgendwo im Internet steht.... Ein Erfahrungsbericht wäre mir lieber.

  • Hi Bastian,


    als du deine Antwort geschrieben hast, war ich gerade daran, meine Antwort mit der Seitenangabe und den Auszügen zu ergänzen, wir haben uns einfach gekreuzt. Mir kam in den Sinn, das jemand nach dem "Woher" fragen könnte ^^ . Du warst halt schneller.


    Klar gibt es viel Unsinn im I-Net.
    Es schreiben aber auch genügend Leute, die aus persönlicher Erfahrung das Nachwachsen der Chelizeren bei ihren eigenen VS erlebt haben. Warum sollte da europaweit gelogen werden? (sprich in einzelnen Foren, GB, D, etc.) Das gibt für mich keinen Sinn. Da ich mich aber nie nur auf das I-Net verlasse, habe ich, wie Bastian, auch noch 3 Personen angefragt, die es vielleicht selbst wissen, oder wie Bastian weiterführende Kontakte haben.


    Gruss Gene

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  • Hallo miteinander,


    ich kann aus eigener Erfahrung auch nur den vollständigen Ersatz einer Chelizerenklaue bestätigen. Diese war direkt am Übergang zum Grundglied meiner Xenesthis sp. white im Zuge einer Häutung abgebrochen. Die andere, rechte Klaue war "nur" deformiert, stand im rechten Winkel ab. Sowohl die fehlende als auch die deformierte Klaue waren bei der folgenden Häutung wieder vollständig ersetzt bzw. repariert, die ehemals fehlende vielleicht 1-2 mm kürzer als die vormals deformierte.


    Das Tier war N4 und mit der Häutung zu N5 war der Schaden also wieder behoben. Ich hatte an anderer Stelle hier im Forum schon mal die erforderliche Zwangsfütterung beschrieben - nur nochmal soviel dazu: ich denke, dass die Verflüssigung der Nahrung hauptsächlich durch Verdauungssäfte erfolgt, die die Spinne aus ihrem Magen nach außen pumpt. Dies konnte ich genau so bei der Zwangsfütterung mit zerquetschten Heimchen beobachten. Die Chelizeren waren wegen Fehlens bzw. Fehlstellung überhaupt nicht beteiligt. Nach dem Umspülen mit dem austretenden Verdauungssaft wurde aus dem ehemals gelblich weißen Heimchen-"Innenleben" langsam eine graue vorverdaute Flüssigkeit, die dann Richtung Saugmagen verschwand. Das Gift aus den Chelizeren hat sicher auch eine gewisse Wirkung auf den Prozess, aber in wahrscheinlich eher geringerem Maße. Erscheint auch logisch, da die Spinnen ihr Gift wohl meist sehr sparsam dosiert einsetzen.


    Zum Ergreifen ihrer Beute und zum Kneten während des Fressvorgangs wird aber die eine Chelizere ausreichen. Es wäre aber wirklich im weiteren Verlauf bei diesem Tier interessant zu erfahren, ob denn nun die vollständig fehlende Chelizere, also incl. Grundglied, wieder erneuert wird.


    Grüße
    Olaf

  • Hi Olaf,


    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht. Bei Tieren in der Grösse, geht das sicher noch einfacher. Bei adulten, älteren Tieren sehe ich das eher nicht so. Wie auch immer, so ist mir mindestens aus einer vertrauenswürdigen Quelle bekannt, dass es eben doch geht. Bei adulten Tieren geht es sicher nicht gleich auf die erste Häutung hin, gleich wie bei den Extremitäten.


    Zum Gift: Gift wird erwiesenermassen nicht zur Verdauung eingesetzt.


    Gruss Basti

  • Hi


    Ich könnte mir auch gut vorstellen dass das bei adulten Tieren etwas anders ist wie bei juvenilen Tieren. Eine adulte B.auratum hat sich einmal nur ein Stück einer Chelizere abgebrochen, welche bei der nächsten Häutung erneuert wurde. Wenn die Chelizere jedoch vollständig fehlt, könnte ich mir gut vorstellen, dass sich die Sache etwas schwieriger gestaltet. Jetzt heisst es einfach warten bis zur nächsten Häutung! Auf mich macht sie aber trotzdem einen sehr fitten Eindruck.


    Gruss Rafael

  • Hi zusammen,
    ich habe heute mit Matthias Köhler, Züchter und Verkäufer aus Deutschland, gesprochen. Sein Bestand umfasst ca. 6000 VS.
    Seine Antwort ist ja. Auch erwachsene VS-Weibchen können fehlende Chelizeren ersetzen. Er hat es 2x selbst erlebt, zuletzt bei einer P. regalis. Eine komplett fehlende Chelizere war nach 2 Häutungen wieder hergestellt. Er schliesst bei Böcken ein Nachwachsen aus. Erscheint auch logisch, da nach einer RH über kurz oder lang Feierabend ist. Weiter sagt er, dass es sein kann, dass sich eine neue Chelizere vielleicht nicht so gut entwickelt, sprich sie bleibt kleiner, ist aber voll funktionsfähig. Ein 20ig jähriges Weibchen werde wohl auch keine Neubildung mehr machen. Fehle nur eine Chelizere und die 2. wächst nicht mehr nach, sollte dies für die VS auch kein Problem sein, eine Chelizere reicht.
    Gruss Gene

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  • @ Martin Hüsser
    warum soll er lügen? Nur weil er so viele VS hat? Du machst Unterstellung, die ich nicht beurteilen kann und will.
    Gruss Gene

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  • @ Martin
    ich wusste das 6000 Aufmerksamkeit erreicht.
    Menge nicht gleich Kompetenz. Ich bin kein Philosoph.
    Keiner macht sein Hobby zum Beruf, um dann irgendwelche Lügen in die Luft zu setzen.
    Du gibst ja auch nur ehrliche Antworten.... oder nicht?
    Gruss Gene

    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
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  • @Gene Blaser
    War ja auch keine Unterstellung von mir das die Aussage eine Lüge sein soll. Ich wiederhole mich gerne nochmal, es war eine Frage inwiefern die Tatsache der "Haltung von 6000 Tieren" dieser Aussage die nötige Glaubhaftigkeit verleiht. Vielleicht hab ich dies auch einfach nur impliziert weil immer häufiger Kompetenz mit Anzahl gehaltenen Tieren gleichgesetzt wird, gerade bei Neueinsteigern im Hobby.


    Gruss
    Martin

  • Ich wiederhole mich gerne nochmal, es war eine Frage inwiefern die Tatsache der "Haltung von 6000 Tieren" dieser Aussage die nötige Glaubhaftigkeit verleiht.


    meine Antwort habe ich ja schon gegeben:


    Menge nicht gleich Kompetenz. Ich bin kein Philosoph.


    bon nuit, Gene

    Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind.
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