Gespensterschrecke verweigert die Nahrung, was kann man tun?

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  • Hallo Zusammen!


    Gespensterschrecken sind ja extrem Inzucht geschädigt, das habe ich leider erst später erfahren. Durch ihre Fähigkeit sich ohne Paarung zu reproduzieren, vermehren sie sich nun seit ca. 30 Jahren in Terrarien, ohne merkliche genetische Vielfalt (weibliche Klone). Das eigentliche Problem ist, eines meiner Tiere hat nach der Reifehäutung ihre Haut verspeist. Nun hat sie durchfall und frisst nichts mehr. Ich gebe ihr ab und zu ein paar Tropfen Wasser, damit sie nicht austrocknet. Mein Frage ist: kann man auch Zuckerwasser geben, um den Kreislauf in gang zu setzen, oder sonst eine Medizin? Kennt sich jemand aus mit dieser Thematik? Ich werte hier niemanden ab, aber diese Frage gilt umständehalber Biologen, oder Leuten mit langjähriger Erfahrung mit Phasmiden. Ich bitte hier um Verständnis! Vielleicht gehöre ich so dann auch in ein paar Jahren Personen an, die solche Fragen beantworten können. Mir reicht auch ein Link zu einer Seite, die medizinische Fragen zu diesen Tieren beantworten kann. <X

  • Hallo Zusammen! Ein ernstes Wort zu diese Angelegenheit!


    Danke Bastian, ich habe mich bei ihm gemeldet. Nicht nur das habe ich in der Zwischenzeit getan, sondern auch nachgedacht. Die Gespensterschrecken, gelten eigentlich als optimales Einsteigertier für Phasmidenfreunde. Soll sehr einfach in der Haltung sein, keine besonderen Ansprüche. So wurde mir dieses Tier verkauft, auch im Internet findet man kaum mehr Angeban dazu. Ich denke diese Äusserung ist standard, in diesem Markt. Das ist mir auf jeden Fall gleich aufgefallen. Dazu möchte ich eine kurze Geschichte erzählen:
    Vor ein paar Jahren habe ich Ratten aufgenommen, es ging "nur" um eine Überbrückung, eigentlich. Aus dieser resultierte dann halt die komplette Übernahme der Tiere (es war ein ungeplanter Wurf, es drohte ihnen sonst das Aussetzen im Wald, und das auch noch im Winter). Es hiess auch dort, es seih ganz einfach Ratten zu halten. Das stimmte auch, und warum? Nicht wegen den Ansprüchen, oder sonst was. Es sind Tiere die im wahrsten Sinne, eindringlich erforscht sind. Es gibt haufenweise Literatur dazu, und zwar spezifisch genau zur gewünschten Rasse. Bei Insekten uns Spinnen gibt es das nicht, man muss das Wissen fast mit der Lupe suchen gehen. Die Arten werden nur angeschnitten, aber nicht eingehend beschrieben. Auch einen Tierarzt mit entsprechenden Kenntnissen kann man mal probieren zu finden, falls es das überhaupt gibt. Sonst ist mir das nur von Reptilinen bekannt, auch dort wahrscheinlich eher selten. Ok, ich komme jetzt mal auf den Punkt! Ich finde der Satz: diese Tiere sind einfach zu halten, und haben keine Ansprüche. Sollte von tierlieben Menschen aus dem Handel verbannt werden! Ich habe nun seit genau 1 Jahr Terrarien (Insekten/Spinne), und das ist so einfach nicht richtig! Ausser man nimmt gerne in Kauf, das immer wieder Tiere verenden. Bitte liebe Züchte, wählt eure Worte mit bedacht, und gebt am besten noch einen Vermerk, mit guten Links dazu mit. Den Tieren zu liebe, man wird so wie so nicht reich von Insekten und Spinnen. Und ich selber mache den Fehler nicht mehr, und glaube jedem was er mir Verkaufen will! Ich schaue von jetzt an ganz genau hin.


    Macht mi truurig! ;(

  • Hi,


    Ich verstehe dich ein wenig aber auch ein wenig nicht :) Prinzipiell sollte jeder, bevor er sich entschliesst, Tiere zu halten, die nötigen Informationen über den Pflegeling einholen. Dazu gehört meiner Meinung nach nicht nur die Meinung eines Züchters oder Verkäufers, sondern auch Literatur und besser noch eine Zweit- oder Drittmeinung. Natürlich darf man auch in Foren nochmals nachfragen. Ich bin mit dir einer Meinung, dass der Züchter oder Verkäufer den Käufer so gut wie möglich zu informieren hat. Da man als Einsteiger aber nicht wissen kann, ob der Züchter/Verkäufer auch die Wahrheit sagt, sollte man sich wie oben erwähnt verhalten, um solche Situationen zu umgehen.


    Beste Grüsse


    Basti

  • Hallöchen Spinne


    Also wegen der Literatur hab ich ja 1, 2 Bücher (online) gefunden. Aber ob da jetzt solche Sachen drin stehen, wie Inzest usw kann ich nicht sagen.


    Aber ich denke, das man mit gewissen Aussagen einfach keine Tiere verkaufen würde und es deshalb gar nicht erst erwähnt wird.


    Ob es in solchen Foren: http://www.phasmiden-forum.de/ angesprochen wird weiss ich auch nicht, aber man könnte ja mal nachfragen.


    > Inzest: Ich denke das auch bei den Spinnen es irgendwann dazu kommt, denn wenn immer die gleiche Blutslinie von den einst eingeführten Spinnen nur immer hin und her geschickt (D > CH) werden, ist der Inzest doch irgenwann da.
    (ein oder mehrere Kokons von einem Fundort, vllt auch schon dort untereinander gepaart, da ja einige Spinnen nur in bestimmten Regionen vorkommen)

  • Hallo zusammen!


    Danke Micha, Links sind immer willkommen. Ich habe mein Wissen zum Thema zusammen gasammlelt, von div. Seiten im Internet.
    Bastian, die Haltungsbedingungen von Gespenster sind ganz einfach: Terrarium, Brombeeren oder der Gleichen, ab und zu sprühen (es ist allerdings besser, Klone trocken zu halten. Ich denke auf Grund von Keimen die sich schneller verbreiten können. Diese Angabe ist ohne Gewähr, aber der Tip hat teilweise funktioniert). Übrigens wie bei vielen anderen Insekten auch," wirklich keine Kunst". Von Inzest und jahrelanger Vernachlässigung, liest man dann erst später. Ich meine auf so eine Idee kommt kein Mensch, das sich ein Wesen unseres Planeten ohne Paarung vortpflanzen kann! Ich gebe hier meine Verantwortung nicht ab, keine Sorge. Aber ich halte auch nicht mein Maul. Das hätte nie passieren dürfen, ganz einfach! Ich habe diese Tiere nicht gezüchtet, des Elend vegetiert nun aber in meinem Terrarium. Das ist dann auch genau der Moment wo ich an die Öffentlichkeit gehe, ist mir dann auch ziemlich egal wie ein anderer das sieht! Wir als Menschen haben Veantwortung für die Tiere die wir halten, und besonders Züchten, wenn wir uns schon die Freiheit dazu nehmen! Ich finde man lernt auch aus den Fehlern der anderen (hier meiner). Das hat mit Verantwortung zu tun, die man entweder übernimmt, oder sich zurückhält. Ich kann damit leben, es sind die Tiere im Terrarium, die den Launen und der Profitgier von uns ausgesetzt sind!


    Fein Fazit, ich werde es so machen: Man kann die kontaminierte Art mit frischem Blut aus Australien kreuten. Das kostet halt etwas Geld, ich denke man kann das aber erreichen. Mein Vorschlag, nur noch Tiere mit Herkunftsnachweis verpaarten, oderr gar erwerben.


    Gute Nacht sagt die Spinne=spinnerin :oha:

  • Hallo "Spinne", ich atworte hier und nicht als PN.


    Als erstes würde mich eine Artangabe interessieren.
    Ich habe auch schon ähnliche Erfahrungen machen müssen, Häutungsverlauf scheinbar OK, Haut gefressen, dann keine Futteraufnahme, Abgang von schleimartigem Kot aus dem Darm.
    Ich konnte das betroffene Tier nicht retten.
    Die Gabe von Flüssigkeit an die Maulöffnung ist sicher sinnvoll. Als Zucker (Energiespender) müsste Traubenzucker (Glucose) verwendet werden, weil dieser Zucker direkt aus dem Darm in den Kreislauf aufgenommen werden kann.
    Im Forum Phasmiden.de könnten eventuell Hinweise über die Hilfe bei kranken Phasmiden gefunden werden. Ich persönlich habe diesbezüglich keine Unterlagen.


    Ich habe bei der Haltung von verschiedenen Phasmiden festgestellt, dass diese gar nicht so einfach ist. Der Aufwand zum Beispiel für die Haltung des grossen Wandelnden Blattes, Phyllium giganteum, ist beträchtlich!


    Freundliche Grüsse
    Robert

  • Hallo Robert


    Das sind australische Extatosoma Tiaratum. Das mit dem Traubenzucker hat angeschlagen, das Tier hat wieder normalen Kot abgegeben. Ich habe 1/4 Teelöffel auf 10 ml Wasser vermengt :dusche: . Diese Art Zucker gibt es in Pulverform in der Migros beim anderen Zucker. Ich war mir halt nicht sicher, ob der Kreislauf eines Insekts, annähernd vergleichbar mit Säugetieren sein kann. Da ist noch eine Frage die mich brennend interessiert: ist es wirklich möglich das diese Gattung ohne Paarug aus kommt? Wenn ja, wie geht das?


    Lieber Gruss
    Alexandra

  • Hallo Zusammen!


    Ich habe dem kanken Tier einen Tee aus Brombeeren und Fruchtzucker gemacht, der Darm müsste langsam leer sein. Mir ist aufgefallen das ihre Augen zu Beginn ganz braun trübe waren. Ich habe mir nicht viel dabei gedacht, hätte ja sein können das die halt so aussehen. Nun werden die Augen aber wieder gelb und klar (evtl, eine Lebervergiftung?) Sie ist noch gut im Futter, und obwohl es irgendwie bizarr ist ein Insekt künstlich zu ernähren (bisschen Ethik, wegen vielen hungernden Menschen), ich hänge sehr an meinen Tieren, und nur für sie kann ich im Moment was machen. Was einem alles durch den Kopf geht wenn man Tiere hat, schon verrückt!


    Gruss :notarzt:

  • Hallo Alexandra,


    Das freut mich sehr, dass es deiner Extatosoma tiaratum wieder besser geht!
    Inzwischen habe ich in meinen Unterlagen noch Hinweise gefunden, dass ein Tierarzt aus Deutschland Gespensterschrecken sogar Injektionen mit Elektrolytlösung in die Coxa der dicksten Beine macht. Er ändert die Infusionslösungen für Säugetiere etwas ab (recht kompliziert). Die Injektionen wurden versucht, als verletzte Tiere nach Flüssigkeitsverlust keine Flüssigkeit über das Maul aufnehmen wollten.
    Falls jemand (auch mit Vogelspinnenproblemen) mit diesem Tierarzt Kontakt aufnehmen möchte:
    Mark Eichelmann, Tierarztpraxis Dr. Riedel, Grempstrasse 28, D-60487 Frankfurt am Main, Deutschland, www.arachnomedecine.de, http://www.uriedelvet.de


    Es ist mir nicht bekannt, ob Extatosoma tiaratum sich ungeschlechtlich fortpflanzen kann und wie der Mechanismus dafür läuft.
    Ich halte übrigens auch eine Gruppe extatosoma tiaratum, die ich aus gekauften Eiern gezogen habe. Die Tiere sind zur Zeit subadult.


    Herzliche Grüsse
    Robert

  • Hallo Zusammen!


    Als Erstes, danke für eure liebe Anteilnahme! Ich gehe dann in Ruhe alle Links noch mal durch, kann man schon viel lernen dabei. Meinem Tier geht es tatsächlich besser, sie nimmt auch wieder feste Nahrung an. Allerdings nur Blätter die in dem süssen Tee eingelegt waren, und von Hand (oh oh, evtl. habe ich nun ein süchtiges Insekt 8o :tongue: ). Spass bei Seite, ich wage es noch nicht mal zu ermessen, ob das Tierchen wieder normal weiter leben wird. Was ich trotzdem erfreulich finde ist, man kann was machen! Es braucht sicherlich Geduld und Feingefühl dazu. Ich denke man kann versuchen zu überlegen, was braucht es zum leben (Wasser/Nahrung evtl. Wärme), wie kann man das verabreichen, wo kommen die Bestendteile der Nahrung sonst noch vor (z.B.Tee/Zucker). Was ich sagen will, nicht aufgeben, nicht verwirren lassen! Man wächst mit der Aufgabe.
    Vermutlich stammt die Erkrankung von Schadstoff belasteter Nahrung. Die Blätter die man im Winter sammlet, sind wahrscheinlich schon sehr alt. Vielleichst sollte man in dieser Jahreszeit, im Wald das Futter holen gegen. So genug, ich melde mich dann später wieder dazu.


    Lieber Gruss

  • Hi Spinne


    Ist interessant Dein Bericht, ich habe diese Gespensterschrecken auch schon gehalten und auch einige andere Insekten. Finde es toll, dass das offenbar tatsächlich geklappt hat mit dem Fruchtzucker!


    Ich habe jetzt längere Zeit wieder die grossen wandelnden Blätter (Phyllium giganteum) gehalten und gezüchtet. Die Sache mit der parthenogenetischen Fortpflanzung ist schon so. Das können auch andere Gespenstschrecken. Und beim grossen wandelnden Blatt ist es so, dass es schlicht so gut wie keine Männchen gibt. Auch in der Natur nicht. Die pflanzen sich nur ohne Männchen fort. Bei einigen Arten gibt es Männchen wie Weibchen, bei einigen Arten gibt es zwar Männchen, wenn diese aber nicht vorhanden sind pflanzen sich die Weibchen einfach ohne fort. :) Und wie beim grossen wandelnden Blatt gibt es auch Arten, bei denen gibt es so gut wie keine Männchen. Bzw. nur wirklich sehr selten mal eins. Ich hatte noch nie eines bei allen meinen vielen Nachzuchten.


    Wie die Natur das macht, weiss ich auch nicht. Es gibt jedoch sogar Geckos, die die Jungfernzeugung beherrschen, Lepidodactylus lugubris zum Beispiel. :) Dort ist es so, wenns dann doch mal ein Männchen gibt, ist es meist nicht fortpflanzungsfähig.


    Schon interessant. :)


    Gruss
    Ines

  • Hallo Ines,


    Schön, wieder einmal von Dir zu hören. Die Phyllium giganteum von Dir leben immer noch und machen mir viel Freude.
    Du schreibst: "schön, dass es mit dem Fruchtzucker geklappt hat".


    Der von mir empfohlene und von Alexandra verwendete Zucker ist Traubenzucker = Glucose und kann ohne vorherige Verdauung leicht resorbiert werden.
    Fruchtzucker = Fructose kann weniger gut resorbiert werden. Bei Patienten, insbesondere für Infusionen verwendet man deshalb Glucose.


    Herzliche Grüsse
    Robert

  • Hallo Zusammen!


    Für Lob ist es leider noch zu Früh :) , aber für meine Mühen nehme ich es trotzdem gerne an! Nein es ist so, das Tier hat erneut die Nahrung verweigert, selbst der Tee oder das Wasser war plötzlich OUT. (Verzweiflung!) Ich habe ihr dann Babybrei geholt (Erdbeeren, Himbeeren, Trauben, Apfel: Demeter Qualität), seit dem ernährt sie sich von dem. Die Sache ist nicht ganz ausgereift, aber ich glaube es gibt definitiv Hoffnung für kranke Insekten. Sie ist kräftig, fit und fett, aber die Zukunft ist noch nicht absehbar. Das Problem ist noch nicht ganz gelöst, die Erkrankung nicht behoben. Ich halte euch auf dem Laufenden, mache ich gerne wenn ich damit helfen kann!


    Gruss :liebe:

  • Hallo zusammen


    @Robert


    Das freut mich natürlich, dass es mit den Blättern so gut klappt und sie Freude bereiten. Bei mir lebt mittlerweile nur noch ein altes Tier und das wohl auch nicht mehr lange. Frisst jetzt nichts mehr.....
    Danke für die Korrektur und entschuldige, habe den Frucht- mit dem Traubenzucker verwechselt, weil Spinne einmal noch das Wort Fruchtzucker verwendet hat.


    Trotzdem eine interessante Sache, bin gespannt, ob sich die Schrecke, die ja noch nicht über dem Berg ist, wieder erholen wird.


    Gruess
    Ines

  • Hallo Zusammen!


    So wie versprochen der Rest meines Berichts. Ich konnte das Tier nicht kurieren, es war mir zu wenig über die Ursache bekannt. Es geht schon kranke Tiere eine Weile am Leben zu erhalten, aber das Problem selbst war mit Traubenzucker und Co nicht gelöst. Es sah zeitweise ganz vielversprechend aus, bis auf die Nahrung eben. Plötzlich ging es dann auch ganz schnell, und ich musste sie erlösen. Ich habe mir den Kadaver genauer angesehen, ab da wurde einiges offensichtlicher. Der Darm waren noch prall gefüllt, mit dem was das Tier vor Wochen gefressen hatte. Flüsigkeit läuft zwar durch, aber der Inhalt bleibt bestehen und beginnt zu faulen. Meiner Meinung nach, müsste man mit irgendwas abführen. Ich weiss es ja nicht genau, aber Pflanzenfresser haben doch häufiger Probleme mit der Verdauung. Warum muss das bei Insekten anders sein? Evtl. könnte man Leinsamenöhl verabreichen, oder sonst ein natürliches Produkt. Ich bleibe dabei, man kann schon was machen. Das Problem ist sicherlich man findet nicht so viel Angaben dazu, und muss halt selber überlegen was man tun kann. Ich finde es einfach schade, Tieren wie Insekten uns Spinnen, nicht mehr Chancen einzuräumen. Ich bin sicher nicht heilig aber, ich mag aber auch unsere "wegwerf Politik" nicht noch mehr unterstützen. Wer sonst noch Erfahrung mit klanken Krabblern aller Art hat, mich interessiert es sehr was man alles tun kann. Freue mich über ein paar Ideen!

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