Tapinauchenius violaceus plötzlich selten?

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  • Hallo Leute,

    Heute war ja die Vogelspinnenbörse in Weinstadt. Seit zwei Jahren suche ich Tapinauchenius violaceus, am liebsten ein Männchen, aber auch Nymphen jeder Größe. Keiner hat was, keiner kennt einen, der was hat… Kann doch nicht sein, dass eine Allerweltsart, die man für lau kaufen konnte, so schnell aus dem Hobby verschwindet.

    Ich hab auch immer wieder inseriert: Nix!

    Täuscht mich meine Wahrnehmung?


    Dafür gibt es unzählige Aphonopelma sp. ..

    Ich bin ja ein Fan großer Spinnen und mag Aphonopelma sehr, aber die Mode, nach jedem Fundort eine neue „Art“ zu benennen, schreckt mich eher vom Kauf ab. Bei Pamphobeteus und Thrixopelma ebenso.

    Was meint ihr dazu?

    Ich meine, es ist schon gut, bei Arten mit riesigem Verbreitungsgebiet, die ungefähre Herkunft dazu zu schreiben, aber aus jedem Kaff eine neue, nicht sauber bestimmte Art zu machen, ist doch keine schöne Entwicklung, oder?

    Viele Grüße

    Irene


    War trotzdem wieder eine tolle Veranstaltung, wie immer hab ich auch für ordentlich Umsatz gesorgt.

  • Das ist leider immer wieder ein Problem in der Szene. Es wird mittlerweile nur noch Nachgezüchte was Geld bring. Nicht aber Tiere die auch weiterhin im Hobby bleiben, damit sie nicht verloren gehen. Ich bin selbst dran einige Spinnen nach zu züchten, aber alles geht bei mir auch nicht, aus Platz Gründen.


    Ich hab bereits im Frühjahr einige bekannte Züchter in Deutschland darauf angesprochen, sogar explezit auf den baldigen Verlust von Tapinauchenius plumipes / violaceus sowie allen anderen Tapinauchenius hingewiesen.


    Aber die Einen wollten das Hobby nicht mehr so intensiv führen und bei anderen gab es Probleme mit Konkon usw.


    Also wenn es da keine neuen Leute im Hobby finden lassen, die sich das mal zutrauen. Seh ich echt schwarz für die Szene.


    Ich hoffe das es bald wieder welche kommen.

  • Wenn, dann erst im Frühjahr. Hab jetzt erst mal die Tiere aus Weinstadt zu versorgen. Vielleicht ergibt sich bis zur nächsten Börse was.


    Er macht ja nur Expressversand. Von Erfurt zu mir braucht ja Normalversand auch nur einen Tag. Wenn im Frühjahr wieder Versand ohne Heatpack geht, gefällt mir das besser: Lieber größere Versandbox für 7€ versenden, als 15cm(!) hohe Box für 17,50€.

    Ich selber versende nicht mehr mit Express, seit sich bei dhl die Rahmenbedingungen so geändert haben. Lieber verpacke ich aufwendiger und sorge dafür, dass die Tiere auch mal zwei Tage gut versorgt unterwegs sein können.

    Wobei: Übergaben auf Börsen sind mir immer um Längen lieber als jede Art von Versand.

    Viele Grüße

    Irene

  • Nicht falsch verstehen: Ich hab auch sehr gerne mit Express versendet, als man nur aufs Gewicht achten musste. Natürlich sollen die Tiere möglichst schonend und deshalb kurz transportiert werden.

    Noch besser wäre da sicher Tierversand, machen ja inzwischen auch einige.

    Kostet dann mehr, als die meisten Tiere.

    Wenn die Temperaturen passen, kann man den meisten Spiderlingen Normalversand zumuten. Wenns schon sein muss.

  • Tagsüber nicht über 30 Grad und nachts zweistellig, Styroporbox. Dann wirds schon. Ich hab schon öfters Tiere versendet und auch geschickt bekommen.

    Zweimal kamen adulte Männchen bei mir tot an und beide Male denke ich, dass sie erstickt sind. Wenn die Tiere längere Zeit unterwegs sind, muss Luft ran. Durch mehrere Lagen feuchtes Zewa zirkuliert halt nix mehr.

    Zeigst du ein paar Bilder, wenn deine Kleinen da sind? Bin ein bisschen neugierig 🧐

  • Das ist leider immer wieder ein Problem in der Szene. Es wird mittlerweile nur noch Nachgezüchte was Geld bring. Nicht aber Tiere die auch weiterhin im Hobby bleiben, damit sie nicht verloren gehen. Ich bin selbst dran einige Spinnen nach zu züchten, aber alles geht bei mir auch nicht, aus Platz Gründen.


    Ich hab bereits im Frühjahr einige bekannte Züchter in Deutschland darauf angesprochen, sogar explezit auf den baldigen Verlust von Tapinauchenius plumipes / violaceus sowie allen anderen Tapinauchenius hingewiesen.

    Aus Händler oder Züchter Sicht:


    Allgemein ist es ja so, dass es einen stetigen Wandel gibt, bei dem was gerade gefragt ist. manche Arten / Gattungen bleiben immer aktuell und gefragt, aber andere wechseln sich immer mal wieder ab. Vor Jahren waren es mal die "Afrikaner" oder "Asiaten", dann die "Pamphos", Avicularia, dann Poecilotheria oder auch Cyriocosmus.


    C. elegans z.B. wollte vor 4 Jahren keiner mehr haben, letztes Jahr wurden die uns aus der Hand gerissen. Da sind viele Faktoren warum das so ist.


    Wird zum Beispiel eine neue Art entdeckt, rückt das bei der Nachfrage auch andere Arten der Gattung wieder in den Fokus. Bei den "Pamphos" war da ein regelrechter Sammel-Hype und so Fantasienamen wie "spec. Wuschig" usw. sind aus dem Boden geschossen um besser zu verkaufen. Da war bald jede Art mit einem "spec." versehen. Noch schlimmer war es bei den Avis, vor der Revision, mit Namen wie "spec. Santa Mission Moonlight". Teilweise ja sehr abenteuerlich, aber hat sich sicher gut verkauft.



    Letztendlich ist es bei den Börsen auch so, dass du als Händler eben auch nur die Tiere mit nimmst, von denen du denkst, dass die sich dort gut verkaufen. In Weinstadt ist das Angebot dementsprechend riesig und als Käufer vergleicht man dann natürlich auch, wo man sein Wunschtier am günstigsten bekommt. Ich spare mir den Platz in den Boxen für andere Tiere und nehme z.B. keine Brachypelma hamorii mit. Die werden da genug angeboten und du hast einen gewissen Preisdruck, damit die sich dort verkaufen. Auf allgemeinen Terraristik-Börsen verkauft man die aber wieder sehr gut, weil es eine der bekanntesten Gattungen ist und als "Anfängerspinne" gilt.


    Hapalopus spec. Kolumbien groß wurde zu Hapalopus formosus... Die haben sich sehr lange richtig schlecht verkauft... Namensänderung und zack... alle verkauft! Kann aber auch in die andere Richtung gehen: Ami spec. Panama wurde zu Neischnocolus spec Panama. -> Kaum mehr Interesse. "Ami" klingt scheinbar etwas sympathischer oder ansprechender.


    Gut möglich, dass es mit Tapinauchenius plumipes eben auch so ist.

  • Hallo

    Kleines Update: Ich konnte ein Tapinauchenius plumipes Männchen ergattern. Sogar zwei Tiere, deren Reifehäutung einen Monat auseinander liegt. Ich hab beide genommen, weil ich dachte, wenn der Versand schon 30€ kostet, fällt 10€ für das etwas ältere Tier auch nicht ins Gewicht. Und wer weiß, vielleicht ist ja einer der beiden schüchtern🤷‍♀️.Dann hätte ich ja noch den anderen.

    Es war nervenaufreibend. Die Tiere waren per Express unterwegs und hätten am Mittwoch ankommen sollen. Ich lauerte den ganzen Tag in Türnähe. Kein Paket. Nachts meldete die Sendungsverfolgung, dass das Paket in Lissabon in Portugal angekommen sei! War aber glücklicherweise eine Falschmeldung. Donnerstag Vormittag war das Paket dann da. Und der Versender hatte die beiden Jungs so gut verpackt, die hätten auch eine Reise über Portugal gut überstanden.


    Ich hab sie dann erst mal versorgt und abends den Jüngeren zum Weibchen gesetzt. Sie konnte es kaum erwarten und hat sich sofort mit ihm gepaart.

    Dieses Weibchen hatte schon zweimal einen unbefruchteten Kokon gebaut und das immer recht schnell nach der Häutung.


    Ich habe diese Art noch nie verpaart. Kann man das Männchen eine zeitlang drin lassen? Sie verhalten sich beide aktuell recht friedlich.

    Viele Grüße

    Irene

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