Farbwechsel nach Häutung

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  • Hallo an alle.....ich hab eine Frage und hoffe das mir weiter geholfen werden kann. Ich habe eine Hysterokrates Herkules...sie war immer schön Braun weswegen ich sie auch gekauft hatte...nun ist sie seit der letzten Häutung schwarz geworden...wird sie bei der nächsten Häutung wieder so schön Braun????

    Danke für hilfreiche Antworten

  • Hallo Michael,


    Ich selber habe kein Tier der Art gehalten, aber eine kurze Recherche ergibt für mich, dass das im Farbspektrum drin ist. Ich vermute mal einen natürlichen Farbwechsel und behaupte es ist wohl eher unwahrscheinlich, dass das Tier langfristig wieder heller wird, eher im Gegenteil.


    Liebe Grüße,

    Marie

  • Hallo.


    Wie Marie bereits schrib, heller werden sie eher nicht mehr.


    Bei der gigas gibt es ja verschiedene Färbungen, bishin zu praktisch Schwarz.


    Möglicherweise hast du aber eine dunkelbraune, welche unter deiner Beleuchtung schwarz wirkt. Da könntest du mit einer anderen Beleuchtung das Braun wieder hervorheben.


    Gruss, Alveus

  • ...nun ist sie seit der letzten Häutung schwarz geworden...wird sie bei der nächsten Häutung wieder so schön Braun????

    Nein, sie wird nach der nächsten Häutung nicht wieder braun. Aber vielleicht ist sie vor der nächsten Häutung wieder braun.


    Die Färbung der Vogelspinnen verblasst zwischen den Häutungen, je nach den Umweltbedingungen, mehr oder weniger stark. Dies hängt damit zusammen, dass es sich bei einigen Farben der Theraphosidae (u.a. Salticidae) um struckturelle Farben handelt, die durch Streuung des Lichtes an den Oberflächenstrukturen der Haare entstehen (kann man gut bei Foelix; Biology of Spiders nachlesen).


    Zum Beispiel Pamphobeteus sp., WC, links vor der Häutung (längere Zeit auf trockenem, torfigen Substrat gehalten), rechts nach der Häutung.


    Ps. So rotbraun ist sie nie wieder geworden.

  • Ok Steffen jetzt hast du einen Denkprozess bei mir angestoßen.


    Bei den P. Regius (Salticidae) und eventuell auch ein paar anderen Phidippusarten, P. bidentatus z.B auch soweit ich weiß und selber beobachten konnte, sind die Chelizeren normalerweise geschlechtsspezifisch unterschiedlich gefärbt.

    Die Männer grün-blau-irisierend die Weibchen von Orange über Pink bis Lila-irisierend.

    Ich vermute also mal ganz stark, das sich hier die Farbe durch die Struktur der Setae so ergibt.


    Nun fällt aber zwischendurch sowas. Ich hab schon überlegt ob das eine rezessive Vererbung seitens des Männchens sein könnte, aber dafür passiert es dann wieder zu selten. Ich hab bislang erst wenige dieser Damen gesehen, aber sie existieren. Find ich kurios und kann ich mir mit meinem Wissen nicht erklären 🤔


    Lieben Gruß,

    Marie

  • Also mit den Salticidae bin ich nur so garnicht vertraut.

    Deshalb kann ich mich hier nur auf Literaturquellen beziehen und unterstreiche einfach nur die Passagen die meiner Meinung nach zu Deinen Beobachtungen passen.


    Quelle ist hier:

    W. Nentwig (ed.), Spider Ecophysiology,DOI 10.1007/978-3-642-33989-9_24, # Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

    Chapter 24

    Structural Colors in SpidersRainer F. Foelix, Bruno Erb, and David E. Hill


    "24.4 Iridescence in the Integument

    Many male spiders, again mostly among salticids, are known for having shiny, colorful chelicerae (Fig. 24.11). These interference colors are caused by a multilayered body cuticle rather than by hairs or scales (Ingram et al. 2009, 2011). Among jumping spiders the genus Phidippus is probably best known for its green-to-blue(and also red to violet) chelicerae; for most Phidippus species, even juveniles and females exhibit colorful chelicerae, sometimes in different colors than in the males (Foelix et al. 2010). Ingram et al. (2009, 2011) assumed that the cheliceral cuticlelamellae contained intermittent air spaces that would provide a multi-reflectorsystem. We did not see evidence for any air spaces and believe that the variationof refractive index between adjacent cuticular layers would be sufficient to causeinterference."


    Also wird im Falle der farbigen Cheliceren bei P. regius die Färbung nicht durch spezielle Setae verursacht sondern durch eine mehrschichtige Cuticula.

    Die "machmal" unterschiedliche Färbung bei den Geschlechtern, ist bekannt und war offenbar Thema im folgenden Artikel:


    Foelix R, Erb B, Kastenmeier J (2010) Morphologische Besonderheiten der Springspinne Phidippus regius C. L. Koch, 1846. Arachne 15(6):4–11

    Vielleicht hat Basti dazu noch etwas beizutragen. Er hat u.a. Bilder zu dem oben zitierten Kapitel beigesteuert.

  • Ich kenne das so von Therphosa spp. Dachte es gibt hellbraune und dunklere Arten dieser Gattung, die Stirmi die ich kannte war hellbraun. Und auf einer Messe sah ich eine Theraphosa blondi di hellbraun war und riesig und ich fragte den Züchter seit wann Stirmis so riesig werden 🤣 er hat mich perplex angeschaut bis mir klar war: bei adulten Damen und sehr größer werdenden Häutungsintervallen, wirkt die Farbe hellbraun, nach der Häutung bekommt sie wieder eine satte, dunkle Färbung, so wie Steffen beschreibt.


    Ganz extrem finde ich das bei älteren P. Metallica Weibchen. Ein bisschen oberflächlich von mir, aber die können sehr lange und den Großteil ihres Lebens braun sein statt metallisch blau 🤣

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