Fertiler Kokon eines unverpaarten Weibchens

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  • Hallo Alveus

    Die zwei Weibchen schicke ich dir gerne. Die Männchen zum Verfüttern zu versenden, ist mir zu aufwendig, da ich ja jedes einzeln versandgerecht verpacken müsste.

    Ich habe die Todgeweihten in Dosen gesteckt und „portionsweise“ tiefgefroren, schien mir am humansten.

    Selten ist mir etwas so schwer gefallen.


    Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Männchen beim Umzug in diese Dosen überhaupt nicht bekriegt haben. Sie saßen friedlich nebeneinander. Ich konnte nicht widerstehen und habe die sechs Jungs, die sich schon in N6 gehäutet hatten, als Junggesellen-WG in einen 30er Würfel gesetzt. Wer weiß, vielleicht vertragen sich so ungewöhnlich entstandene Kerle ja wider Erwarten. Wenn nicht, auch egal.


    Die gestern eingefrorenen Tiere haben ihre Beine nicht unter den Körper gezogen. Weiß jemand, warum nicht? Ich dachte immer, sterbende Spinnen machen das so. Sahen sie ihr Ende nicht kommen? Der Gedanke gefällt mir am besten. Ich hänge ein Foto an, es zeigt tote Männchen, wie ich sie heute vorgefunden habe.


    Traurige Grüße

    Irene

  • Hallo Irene


    Die "Death-Curl" resultiert aus abfallendem Druck der Hämolymphe, mangelnde Zirkulation, Wasserverlust etc.


    Eingefrorene Hämolymphe bleibt statisch, deshalb bleibt wohl auch die Spinne in dieser Position. (Evntl. dehnt sich der Flüssiganteil sogar minim aus)


    Speziell, mir schmerzt das eher an Tieren zu denen ich eine....naja "Beziehung" aufgebaut habe. Bei Nachzuchten ist mir die Gruppenhaltung in der Arena am gefälligsten. Meist führt ein "Kampf" zweier Geschwistertiere zu einem sehr schnellen Ende.


    Grüsse


    P.S. Nein, ich züchte nicht extra Tiere um sie zur Belustigung Kämpfen zu lassen.

  • Hallo Jannik

    Danke für die Antwort. Wäre es für die Tiere besser, sie zusammen zu setzen und sie sich gegenseitig töten zu lassen?

    Ich habe gehofft, ein schnelles Ende in der Gefriertruhe ist schonend: durch die Kälte einschlafen und spätestens nach einer Stunde tiefgefroren.

    Töten durch totschlagen geht zwar sicher noch schneller, aber da bekomme ich ja Alpträume =O.

    Bei den knapp 40 noch unbestimmten Tieren sind sicher noch etliche Männchen.

    Sollte ich diese besser zu den Junggesellen in den 30er Würfel setzen statt in den Tiefkühler? Als Arena? Sind halt schon über 2cm Körperlänge groß, da gehen Kämpfe nicht mehr so schnell.


    Die Weibchen werde ich aufziehen. Werde ich schon irgendwie loswerden. Oder ich brauch halt noch ein Regal.


    Ich hab zwar nicht zu jedem dieser Tiere eine tiefe, emotionale Bindung, aber sie sind ja völlig auf mich angewiesen. Da fühle ich mich schon verantwortlich und fälle ungern ein Todesurteil. Ich gebe mir ja auch große Mühe, dass es meinen Heimchen und Schaben gut geht, in der Zeit die sie haben.


    Viele Grüße

    Irene

  • Da bin ich ganz deiner Meinung! Für mich fühlt sich das auch nach "toten" an! (Bei Fischen fällt mir das komischerweise leicht, liegt wohl am "Sinn"...)


    Falls du nach einem Sinn suchst, wenn sich die Tiere gegenseitig fressen oder du sie verfütterst, dient es dem Nahrungserwerb des Siegers.


    Oder du bringst die eingefrorenen Tiere zum Kompost und pflanzt eine schöne Blume drauf.


    Also ich finde die gemeinsame Aufzucht nicht verwerflich, sie dient deinem Gewissen und bringt die stärksten Tiere hervor. Alles ist verwertet.



    Soweit meine moralische Sichtweise, gibt bestimmt auch andere.


    Grüsse


    P.S. man gewöhnt sich dran, habe aktuell einen Phoneutria Schlupf und das sind gut 800 Tiere, das ganze mal 3 ist nicht zu stämmen.

  • Schon klar, dass man nicht jedes einzelne Tier aufziehen kann. Ich vereinzele aus großen Kokons ja auch nicht alle Tiere.

    Der Rest bleibt im Terrarium, also ganz ähnlich deiner Arena. Ich denke so oder so ähnlich werden es viele von uns machen. Sonst wäre die kleine Schweiz längst mit Lasiodora parahybana überschwemmt😆. Und Deutschland vermutlich auch.


    Aber im Ernst: Ich hatte noch nie, dass von 120 in N1 vereinzelten Nymphen nicht eines eine Fehlhäutung hatte oder sonstwie starb. Ich habe mich noch nicht mal besonders intensiv um sie gekümmert, da mein ursprüngliches Ziel ja 60 bestimmbare Tiere war. Aber die waren wirklich von Anfang an fit und gesund, agil und verfressen.


    2019 habe ich genau das Gegenteil erlebt mit einem Kokon Harpactira pulchripes: über 70 Larven, davon 63 Nymphen in N1 und dann bei jeder Häutung Verluste. Dann bekamen noch welche Ataxien...

    Letztendlich hatte ich am Schluss noch 18 gesunde subadult/adulte Tiere. Von denen hätte ich natürlich locker 120 verkaufen können 🤷‍♀️.

  • Hallo.


    Ah, ich währe eh davon ausgegangen, dass du die Männchen in einem Behälter gesendet hättest. Ob der Pantadon jetzt zwei Dünne oder eine Dicke mampft, währe ja Wurst. Aber wenn du es selbst über das Herz bringst, ist es natürlich einfacher.

    Wobei ich mir nicht mehr so sicher bin, ob die Kerle nicht eh schon zu stattlich gewesen währen. Zumindest auf dem Bild sehen sie schon grösser aus.


    Aber die Weibchen nehme ich nach wie vor gerne, zu deinen Bedingungen.


    Gruss, Alveus

  • Hallo Alveus

    Die Weibchen willst du aber nicht verfüttern, oder? ;)

    Die Spinnen als Futter zu versenden, wäre mir zu viel Aufwand. Ich habe gehofft, dass die beiden Weibchen einen Platz im Terrarium bekommen und ein schönes Leben haben.

    Ich würde sie dir schicken, wenn der Lasiodorides striatus Kerl das Zeitliche segnet. Das kann ja nicht mehr so lange dauern, Reifehäutung war schon im April 2019! Ist ein richtig großer zum Ausstopfen.

    Dann fallen nur einmal Versandkosten an.

    Zur Zeit ist es fast zu warm zum Versenden, für lebende wie für tote Spinnen.


    Die Männchen wie die Weibchen haben etwa 2,5cm Körperlänge. Die sechs Männchen im 30er Würfel vertragen sich bisher übrigens, können sich in dieser Größe wohl noch aus dem Weg gehen.

    So sind die Mädels jetzt untergebracht, in 2000ml Heimchendosen. Fressen schon mittlere Schaben, was die Versorgung sehr vereinfacht.


    Ich schick dir ne Nachricht, wenn es soweit ist. Dann machen wir die Details aus. Wie beim letzten Mal. Hat doch ganz gut geklappt.

    Liebe Grüße

    Irene

  • Hallo Irene.


    Nein nein ;) Ich möchte ja beobachten, ob sich die Parthenogese bei mir wiederholt, das funktioniert schlecht im Verdaungstrackt eines Fisches.


    Da ich gerade aus einem alten Möbel ein Showterrarium für meine geniculata Baue (der Bericht dazu kommt noch), ist in meiner Terrarienvitrine ein Platz frei geworden.

    Wenn beide Tiere den Transport überstehen, werde ich eine einem Kollegen abgeben, auch mit der Bedingung sie niemals zu verpaaren.


    Ich freue mich schon auf deine Nachricht.

    Gruss, Alveus.

  • Hallo


    Um nochmal auf die Parthenogenese zurückzukommen:

    Es war mal die Rede davon, dass vielleicht Bakterien der Auslöser sein könnten. Wenn dem so wäre, könnten sich diese in meinem Bestand verbreiten? Durch Mücken oder Futtertiere, die ich auch mal von einem Terrarium in ein anderes setze?


    Könnten meine sich parthenogenetisch vermehrenden Gespenstschrecken diese Bakterienart eingeschleppt haben oder funktioniert das bei denen sowieso ganz anders?


    Wolfram, du bist doch sehr belesen. Was denkst du? ( Soll nicht heißen, dass wir anderen weniger belesen sind ;)).


    Ich frage auch, weil ich eine sehr schwanger aussehende unverpaarte Theraphosa stirmi habe :grins:.


    Viele Grüße

    Irene

  • Servus Irene,


    soweit ich das gesehen habe ging aus der Literatur hervor, dass diese von der Mutter an die Jungtiere weitergegeben werden, wie genau das passiert weiß ich allerdings nicht.

    Generell würde ich mir da aber eigentlich keine Sorgen bezüglich einer Kontamination anderer Spinnen machen.


    Ich denke auch dass diese Bakterienstämme eher Artgebunden sein werden aber wer weiß, ich bin da ja auch kein Experte.


    MfG, Wolfram

  • Hallo.


    Generell spricht auch die Geschlechterverteilung eher gegen eine Wolbachia infektion. Diese sorgen meist für mehr weiblichen Nachwuchs, auf diverse art und weise.

    Das Thema Wolbachia ist weit aus komplexer, als ich es in Erinnerung hatte! Über eine horizontale Infektion/transmision habe ich bisher auch nichts gefunden. Immer nur über die vertikale (von der Mutter zu den Nachkommen).


    Übrigens. Meine Aussage mit dem Mamorkrebs war falsch. Bei dieser Parthenogese, konnten Wolbachien ausgeschlossen werden.


    Gruss, Alveus.

  • hallo Irene


    Das ist bei phasmiden ganz normale, meist fakultative Parthenogenese.


    Nach wie vor, wenn Krebse, Skorpione, Geckos etc. das können, würd es mich nicht verwundern.


    Grüsse

  • Hallo



    Ich habe auch 2 Weibchen von Irene erhalten.

    Sobald diese mit Sicherheit adult sind, werde ich versuchen bei beiden versuchen abwechselnd optimale Bedingungen für die Kokonbaustimulation zu schaffen.

    Mal sehen ob man es triggern kann.

    Bin aber auch für andere Vorschläge offen.


    Gruss, Alveus.


    Ps: die Unterbringung ist noch provisorisch. Sobald ich gewisse logistische Probleme bewältigt habe, bekommen beide ein nettes Terrarium.

  • Hallo Alveus

    Bei dir hat sogar ein Provisorium noch höchstes Niveau. Die Einrichtung ist mit echter Pflanze und auch sonst sehr naturnah, oder?

    Ich habe selber noch ein paar von den Mädels und auch noch das Muttertier. An den Haltungsbedingungen hab ich nichts verändert. Bin auch gespannt, ob das nochmal passiert.


    Ich habe auf der Börse in Weinstadt Volker von Wirth getroffen. Er hat mir geraten, von jeder Spinne ein Bein zu entfernen und zu konservieren, damit man später den Verwandtschaftsgrad bestimmen kann.

    Da genetische Untersuchungen aber sehr teuer sind, ist es doch fraglich, ob es je dazu kommt. Deshalb konnte ich mich bisher noch nicht überwinden, Beine abzutrennen. Ich weiß natürlich, dass Spinnen an der Coxa eine Art „Sollbruchstelle“ haben, an der sie im Notfall ein Bein abwerfen können. Für mich hat das trotzdem was von Bein rausreißen.

    Werd ich erst mal nicht machen. Sorry, Volker.


    Viele Grüße

    Irene

  • Hallo Wolfram


    Danke für die Anleitung. Aber können könnt ich schon, wollen will ich nicht ;).

    Durch die hohen Kosten ist das meiner Meinung nach eine Sackgasse.


    Da gefällt mir der empirische Ansatz von Alveus viel besser: Werden sich die Tiere der nächsten Generation auch parthenogenetisch vermehren oder nicht.


    Volker will seine Tiere ja ohnehin genetisch untersuchen lassen. Meine auch noch untersuchen zu lassen wären hohe Kosten für wenig zusätzliche Informationen. Es sollen wohl 80€ pro Spinnenbein sein, wenn ich das richtig verstanden habe.


    Übrigens: Falls du auch beim weiteren Aufziehen und Beobachten mitmachen willst: Gegen Übernahme der Versandkosten kannst gerne welche der Mädels haben. Sind inzwischen 3cm groß.

    Aber wahrscheinlich bist du mit den Parahybanas gut ausgelastet :grins:.


    Viele Grüße

    Irene

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