T. blondi verdünnisiert sich

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  • Hi zusammen


    Ich habe vor einigen Wochen eine ca. 3cm grosse T. blondi erworben. Sie kam schon völlig abgemagert bei mir an, was laut dem Züchter aber auf die kurz zurückliegende Häutung zurückzuführen war.


    Mir kam das von Beginn an nicht ganz sauber vor, das Tier war mir nicht ganz koscher. In der Tat frisst das Tier bis heute nur zaghaft und ist noch mehr abgemagert.


    Nun fiel mir auf, dass es ihr unter dem Deckel raus "seicht", so sieht das zumindest aus. Und zwar ist rund um den Carapax eine glänzende Flüssigkeit, die wie Hämolymphe aussieht. Diese Flüssigkeit scheint sich auf den Gelenken zwischen Carapax und Beinen zu bilden.


    Schaut euch doch bitte mal das Bild an. Was kann das sein? Ging da bei der letzten Häutung was schief?


    Danke und Grüsse, Florian


  • Hey,
    man kann das nur schwer erkennen, aber bei genauerem Hinsehen erkenne ich zwischen dem 3. und 4. Beinpaar diese Flüssigkeit.
    Was nicht sein kann, dass das Tier seit Wochen blutet. Dann wäre es schon tot. Von daher denke ich, dass sie sich irgendwo verletzt hat. Dagegen würde allerdings sprechen, dass es aus dem ganzen Carapax blutet. Keine Ahnung wie soetwas passieren kann. Du kannst auf die betroffene Stelle Mehl streuen. Das verklebt die Stelle und die Blutung stoppt. Setzt das Tier in eine Dose mot feuchtem Küchenpapier und einer Wasserschale damit es den Flüssigkeitsverlust ausgleichen kann Weshalb das Tier nochts frisst kann ich nicht sagen.Aber wenn die Verletzung vorher schon da war und jetzt aufgerissen ist kann das der Grund für die Futterverweigerung sein. Betrachte mal das Labium Da alles OK? Wie ist ihr Verhalten sonst? Ruhig sollte sie nicht sein. Das wäre untypisch. Auch die Tatsache mit der Häutung....wenn sich meine stirmi pellt ist sie nahezu schwarz. Und das bleibt auch für einige Wochen so.
    Für mich schaut die nicht frischgehäutet aus. Aber es ist auch nicht schlimm wenn die Tiere mal dünn sind. Ich halte alte Tiere oder WF nie bei 1:1. Eher darunter. Jedoch sollte ein Tier nach der Häutung fressen wie ein Scheunendräscher.


    Kontaktiere den Verkäufer und konfrontiere ihn mit den Tatsachen.


    Gruß,
    Dominic

  • Ich könnte mir denken das es sich um Parasiteren Befall handelt der sie von innen aufzulösen scheint, bzw ihre inneren Organe so geschädigt hat, das jetzt der Organbrei aus ihr raustritt.


    Ich würde sie erlösen und eventuell in Alkohol einlegen um sie untersuchen zulassen.


    Denn Wirklich viel weiss man ja noch nicht über solche Krankheitsbilder bzw über parasieteren Befall.


    Gruss Der Micha

  • Hi zusammen,


    Mehl ist komplett ungeeignet, um nässende Wunden zu bestreuen. Wenn dann bitte Puderzucker.
    Was es genau ist, kann ich auch nicht sagen. Wenn sie aber tatsächlich erst kürzlich häutete, wäre ein Häutungsdefekt denkbar. Wie schon geraten einmal Labium und Anus kontrollieren. Zudem würde ich das Tier mal in den Spinnengriff nehmen und mir die Sache etwas genauer anschauen. Danach kannst du uns vielleicht ein paar mehr Infos und Fotos liefern.


    Erlösen einfach so? Nein würde ich sicher nicht machen, solange man nicht genau weiss, dass es zum sicheren Tod führen wird.


    Gruss Basti


    Ps: @ Flo: Bitte künftig die Bilder in den Beitrag integrieren wie in der Anleitung zu lesen ist, sonst sind sie auf den Mobilgeräten nicht sichtbar bzw. abgeschnitten. Danke.

  • Hi zusammen


    Danke für eure Einschätzungen und Tipps.


    Dass es sich um eine von aussen herbeigeführte Verletzung handelt, ist unwahrscheinlich, da sie ja seit mehreren Wochen diesen hundsmiserablen Zustand hat. Dieser Ausfluss kommt wohl eher von innen, z.B. eben durch Parasiten.


    Der Verkäufer ist von Anfang an mit im Boot, kann sich das aber auch nicht erklären. Seine anderen T. blondis sehen in Ordnung aus.


    Das Verhalten der Spinne ist nicht sehr temperamentvoll, aber auch nicht lethargisch.


    Diesen Spinnengriff kann ich nicht, da brauch ich wohl mal eine Schnellbleiche. Ich hab das Tier heute aber nochmals durch eine Heimchendose angeschaut. Nun fiel mir eine klebrig-schwarze Verfärbung rund ums Labium auf. Sieht aus wie ungetrockneter Teer. Was kann das sein?


    Hier zwei Bilder, vielleicht erkennt ihr was:




    Vielen Dank für eure Hilfe und beste Grüsse,
    Florian

  • Hey,
    ich würde stark sagen, dass es sich um Nematoden handelt. An einigen Stellen erkenne ich hauchdünne weiße Striche. (Die Nematoden?!)
    Ich würde das Tier umgehend töten oder für weitere Untersuchungen sehr, sehr weit weg von dem restlichen Bestand aufbewaren. Aber auch da wäre mir die Gefahr noch zu groß, dass der restlicher Bestand infiziert wird.


    Bitte halte die Tiere, die um die blondi standen gut im Auge. Ein Nematodenbefall kann nur dann eingedämmt werden, wenn alle befallenen Tiere entsorgt werden.
    Halte uns auf dem Laufenden.


    Gruß,
    Dominic

  • Nein. Sowas woe verschiedene Typen gibt es nicht. Aber in dem neuen VS Buch von Verdez und Co. ist ein mot Nematoden befallene abgebildet die Cappucinobraune Soße ums Labium hängen hat.
    Mach einen Abstrich und frag herum wer ein Mikroskop hat. Da sieht man dann Würmer oder eben nicht.


    Gruß,
    Dominic

  • Das muss der absolute Horror sein! :(
    Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass zumindest dein restlicher Bestand verschont bleibt falls es sich wirklich um Nematoden handelt.


    Wie häufig kommt so ein Befall eigentlich vor? :/
    Hatte zum Glück selbst noch nie damit zu tun.

  • Hi Florian,


    was konkret die Erkrankung ist, würde sicher erst eine genaue Unterrsuchung vom Fachmann klären.


    Bei der gezeigten Schwarzfärbung gehe ich aber ganz stark von Verdauungssekret, bzw. von einer durch dieses hervorgerufenen Zersetzung des betroffenen Gewebes aus. Es hat den Anschein, als ob die Verdauungssäfte, sei es durch Parasiten oder etwas anderes, durchs Labium bis nach außen dringen und sich dann verteilen. Dort, wo das Sekret dauerhaft in Kontakt ist, verfärbt sich das Gewebe dann grau bis schwarz, wie es auch bei der Nahrungsaufnahme am jeweiligen Beutetier zu sehen ist. Die eher klare Flüssigkeit zwischen den Trochantern auf den ersten Bildern wäre dann auch Verdauungssaft, der durch Kapillarwirkung bis dorthin gelangt ist, nur eben noch nicht so lange in Kontakt mit den benetzten Stellen stand.


    Wenn ich ganz sicher gehen wollte, würde ich vor dem Erlösen des Tieres noch einen spezialisierten Veterinär konsultieren, wenigstens telefonisch. Aber wahrscheinlich kann der auch nicht mehr helfen...


    Kannst das Tier dann höchstens noch in Alkohol einlegen. Evtl. will ja doch noch jemand Nachforschungen anstellen.


    Grüße
    Olaf

  • Der Verkäufer ist von Anfang an mit im Boot, kann sich das aber auch nicht erklären. Seine anderen T. blondis sehen in Ordnung aus.


    Tag


    Sind das Wildfänge?


    Wenn das Nematoden oder Parasiten welcher Art und Form auch immer sein sollen. wo kommen die denn her?


    Warum wurde nur ein Einzeltier befallen und nicht mehrere bzw. alle, mit denen besagtes Einzeltier zusammenlebte?


    Gruß
    Joachim B.


  • Hi Joachim


    Nein, das ist eine Nachzucht.


    Die Idee mit den Nematoden stammt nicht von mir. Aber theoretisch ist es ja möglich, dass sich (zunächst) nur eines Tiere Nematoden oder andere Parasiten einfängt.


    Grüsse,
    Florian

  • Nein, das ist eine Nachzucht.


    Hallo Florian


    Warte mal noch ab mit dem Entsorgen. Nach Lage der Dinge, kann das durchaus ein Defekt im Zusammenhang mit der Ecdysis sein.


    Zwecks ausgleichs des zweifellos vorhandene Flüssigkeitverlustes, stell ihr eine ihrer Größe angemessene Wasserschale hin. Unter Umständen geht sie da rein um zu trinken, und wäscht sich dabei auch gleich die anhängenden Schadstoffe ab.


    Gruß
    Joachim B.

  • Okay, danke für den Tipp. Wasser hat sie stets genug zur Verfügung.


    Hier noch eine Einschätzung des Verkäufers:
    "Das sieht seltsam aus, aber so etwas ähnliches kenne ich. Nach dem Foto scheint sie etwas nass an den Gelenken zu sein. Ich habe Tiere beobachtet, (v. a. Bodenbewohner der Theraphosinae) die zur Kühlung Flüssigkeit aus dem Labium "ausgespuckt" haben (Da hing dann ein Tropfen Flüssigkeit). Bei Blondi sogar aus dem Sternum (wie auch immer das funktionert), dort hingen dann Tropfen, welche vermutlich zur Abkühlung durch Verdunstung dienen sollen. Ich hab das damals (vor ca. 2 Jahren), als ich das feststellte, mal versucht zu fotografieren. (Siehe Anhang) Nicht, dass es ihr doch etwas zu warm ist? Das ist bei mir damals im Sommer aufgetreten. Ich hab die Tiere bei mir in einem Schrank ohne direktes, bzw. eigenes Licht stehen. Dort sind etwa 20 °C (tagsüber) Das es so verschmiert am Labium ausschaut, könnte daran liegen, dass so ein Tropfen verschmiert wurde (raus fangen oder sonstige Bewegungen). Allerdings sollte es nicht schwarz wie Teer ausschauen, nur nass.
    Stell sie mal bitte in eine "dunkle" Ecke bei maximal 20 °C. Normal vertragen sie mehr, aber ich denke sie muss sich erstmal regenerieren (insofern es daran liegt). Wenn du ein kleines Thermometer hast, leg es mal bitte einfach in die Dose und schau dir mal die Temperaturen im Becken an. Die können sich teils erheblich von der Umgebung unterscheiden."


    Bislang hatte die Blondi immer 22-23 Grad. Ich werde sie jetzt in den Keller stellen, da ist es höchstens 20 Grad. Vielleicht bringt's was.


    Und: Kennt jemand einen Tierarzt oder eine andere kompetente Person in Zürich, der/die dem Tier vielleicht helfen könnte?


    Danke und Grüsse,
    Florian

  • ...auf die Schnelle von unterwegs hätte ich grad nur diesen Link:


    <a href="http://www.arachnomedicine.de/liste_schweiz_de.html" class="externalURL" rel="nofollow" target="_blank">arachnomedicine.de/liste_schweiz_de.html</a>


    1x Zürich wär dabei.
    Vielleicht erwischst Du ja heut noch jemanden
    viel Glück!


    Super, danke! Ich habe jetzt einen Termin für Freitag.


    Beste Grüsse,
    Florian

  • Hi zusammen


    Hier also das Resultat vom gestrigen Termin im Tierspital:

    • Der Vet meint, die austretende Flüssigkeit bei den Beinansätzen/Gelenken rund um den Carapax sei Hämolymphe. Als Ursache dafür vermutet er die Abmagerung des Tiers (Komme auch bei anderen Tieren vor, dass sie Blut ausscheiden bei zu grosser Abmagerung).
    • Er hat das Tier betäubt und Abstriche rund ums Labium genommen. Das Material wurde dann unter dem Mikroskop untersucht. Parasiten, z.B. Nematoden oder Milben wurden dabei keine gefunden.
    • Auffällig waren Verkrustungen, welche die Haare des Tiers umgaben. Einige der Haare unter dem Mikroskop waren wie eingepackt in krustiges Material (das schwarze Zeug, dass man auf den Fotos sieht). Der Vet vermutet, dass das ein Pilzbefall sein könnte. Dafür sprechen würden auch unter dem Mikroskop sichtbare Gebilde, welche laut dem Vet Pilzsporen sein könnten.

    Nun, wie weiter?
    Die Einschätzung des Vet leuchtet zwar ein, allerdings hatte ich noch nie mit Pilzbefall bei Vogelspinnen zu tun. Bei Skorpionen kennt man ja Mykose, die kann man durch trockene Haltung etwas eindämmen, aber leider nicht rückgängig machen bzw. heilen.


    Meine Fragen an euch:

    • Wer hat mit Pilzbefall bei Vogelspinnen Erfahrung?
    • Wie ist dem Tier nun zu helfen?

    Intuitiv würde ich sie noch kühler halten, so 18-20 Grad (bislang ca. 22 Grad). Skorpione mit Pilzbefall hält man zudem noch trockener. Kann ich das bei der T. blondi überhaupt?


    Vielen Dank schon mal für eure Ratschläge.


    Beste Grüsse,
    Florian

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